Starkes JBBL-Team zieht ins Achtelfinale ein

Die U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) hat ihre beeindruckende Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Durch einen souveränen 82:65 (42:37)-Erfolg bei den Metropol YoungStars qualifizierte sich erstmals eine MBA-Mannschaft für das Achtelfinale der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL). Es ist nicht nur ein großartiger Erfolg für das Team von Trainer Darren Stackhouse, sondern für das ganze Programm.

So sehen Sieger aus: Die MBA bejubelt den Einzug ins Achtelfinale. Foto: Alexander Gamnitzer

Einen Rückschlag musste dagegen die U18 in der Abstiegsrunde der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) hinnehmen. Das Team von Trainerin Sandra Rosanke kassierte gegen die Talents BonnRhöndorf eine 71:90 (33:46)-Heimniederlage und verpasste damit den vorzeitigen Klassenerhalt.

U16-JBBL, Playoff-Sechzehntelfinale, Rückspiel: Metropol Young Stars – MBA 65:82 (37:42)

Die MBA-Spieler bekamen einen kleinen Vorgeschmack darauf, was Profisport bedeutet. Sie reisten bereits einen Tag vor dem Spiel an, sie übernachteten im Hotel, und als sie am nächsten Tag die Halle betraten, trafen sie auf eine beachtliche Kulisse. Die Tribüne füllte sich schnell, Trommler machten sich bereit, kurz gesagt: In Wulfen glaubte man immer noch fest daran, das eigene Team trotz der 84:103-Hinspielniederlage ins Achtelfinale pushen zu können.

Die MBA bekam also Auswärtsatmosphäre serviert, und das ging nicht spurlos an ihr vorbei. Während sie mit der eigenen Nervosität zu tun hatte, starteten die Gastgeber mit einem 10:0-Lauf furios ins Spiel und polierten ihr Selbstbewusstsein mächtig auf. Plötzlich erschien das 19-Punkte-Polster der MBA sehr fragil. Diese Situation hatte Stackhouse unbedingt vermeiden wollen. Also bat er seine Schützlinge frühzeitig zu einer Auszeit und gab ihnen zwei Botschaften mit auf den Weg: Entspannt euch. Und: Ihr seid ein gutes Team. Plötzlich traten die Gäste wie verwandelt auf. Mit aggressiver Verteidigung erzwangen sie mehrere Ballgewinne, und im Angriff nutzten sie aus, was ihnen die Defensive der Ruhrgebiets-Auswahl anbot. Die MBA zauberte einen 17:0-Lauf aufs Feld und gewann so die Kontrolle zurück.

Nach dieser furiosen Anfangsphase beruhigten sich die Nerven aller Beteiligten, fortan entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Stackhouse-Schützlinge bis zur Pause eine knappe Führung behaupteten, obwohl U16-Nationalspieler Mika Siegert mit nur fünf Punkten und einer Trefferquote von gerade mal 20 Prozent bis dahin kaum Akzente setzen konnte. In der zweiten Halbzeit drehte der Flügelspieler dann aber mächtig auf und hatte erheblichen Anteil daran, dass sich die MBA bis zum Ende des dritten Viertels auf 67:49 absetzen konnte. Die für ihre Offensivstärke bekannten Gastgeber, die im Hinspiel noch mit einer hohen Trefferquote aus dem Zweipunktbereich geglänzt hatten, mussten sich in diesem Abschnitt mit nur zwölf Punkten begnügen. Was einerseits auf die starke Verteidigung der MBA zurückzuführen war, andererseits aber auch auf eine schwache Chancenverwertung. Selbst Topscorer Niklas Bartoszak, der im Hinspiel für die Metropol YoungStars noch 31 Punkte aufgelegt hatte, konnte nur wenig bewirken.

Mohamed Ibrahim, hier beim Zug zum Korb, glänzte mit 17 Punkten und elf Rebounds. Foto: Alexander Gamnitzer

Im letzten Viertel bauten die Gäste ihre Führung schnell auf 24 Punkte aus, und spätestens da stellte sich auch bei den größten Skeptikern die Gewissheit ein: Die MBA wird im Achtelfinale dabei sein, sie zählt zu den 16 besten JBBL-Teams Deutschlands. Als die Schlusssirene ertönte, hörte man nur noch die Jubelschreie der MBA-Spieler. Mit 26 Punkten avancierte Siegert noch zum Topscorer in dieser Partie, zweistellig trafen zudem Mohamed Ibrahim (17), Abdul Wasay Wafa (16) und Nathan Westphal (10).

Im Achtelfinale (7./14. April) treffen die Stackhouse-Schützlinge nun auf Titelanwärter Alba Berlin, der sich im Sechzehntelfinale gegen die Young Rasta Dragons aus Vechta nur knapp mit 160:155 Gesamtpunkten durchsetzen konnte.

Das sagt der Trainer: „Meine Emotionen sind schwer in Worte zu fassen. Wir haben Geschichte geschrieben und haben die nächste Stufe mit unserem Programm erklommen. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft und aufgeregt, dass unsere Reise in dieser Saison weitergeht. Meine Spieler haben nach dem verunglückten Start Charakter gezeigt und das Spiel schnell wieder auf ihre Seite gezogen. Letztlich war es ein souveräner Sieg. Nun wollen wir auch Alba ärgern.“

U18-WNBL, Abstiegsrunde: MBA – Talents BonnRhöndorf 71:90 (33:46)

Während bei der MBA mit Maria Neumann eine Leistungsträgerin erkrankt fehlte, wirkte bei den Gästen etwas überraschend U18-Nationalspielerin Greta Gomann mit, die zuletzt hauptsächlich in der Zweiten Bundesliga zum Einsatz gekommen war. Die veränderten Vorzeichen im Spitzenspiel der Abstiegsrunde Nord wirkten sich auch auf dem Parkett sofort aus. Der MBA fehlte eine wichtige Option unter dem Korb, was sich vor allem beim Rebound zeigte. Immer wieder erkämpften sich die Bonnerinnen zweite Wurfchancen (insgesamt 26 Offensivrebounds), zudem profitierten sie von der mangelhaften Transition Defense der Gastgeberinnen. Im ersten Viertel (17:18) gestaltete die MBA die Partie noch ausgeglichen, doch dann führten die zahlreichen Ballverluste dazu, dass sich Bonn bis zur Pause auf 46:33 absetzen konnte.

Im zweiten Durchgang stemmten sich die Gastgeberinnern noch einmal gegen die drohende Niederlage, doch auch aufgrund ihrer katastrophalen Trefferquote von der Dreierlinie (1/18) kamen sie nie über Ansätze einer Aufholjagd hinaus. Bonn behielt jederzeit die Kontrolle, siegte vollauf verdient und eroberte so die Tabellenführung. U16-Nationalspielerin Chinaza Ezeani war mit 16 Punkten Topscorerin der MBA, Prudents David Oboh überzeugte mit einem Double-Double aus Punkten (14) und Rebounds (19). Eine zweistellige Punkteausbeute verzeichneten zudem Daria Ilies (14) und Lotte Pabst (11).

Ernsthafte Sorgen um den Ligaerhalt muss man sich bei der MBA aber wohl nicht machen. Ein Heimsieg am kommenden Spieltag (14. April) gegen das sieglose Schlusslicht OSC Junior Panthers Osnabrück würde bereits genügen, um sicher für die nächste WNBL-Saison planen zu können.

Das sagt die Trainerin: „Es ärgert mich sehr, dass wir das, was wir im Training besprochen hatten, nicht umsetzen konnten. Wir sind mit der Zone der Bonnerinnen nicht zurechtgekommen und haben viel zu viele Offensivrebounds abgegeben. Wenn Maria dabei gewesen wäre, hätte das sicher einen Unterschied ausgemacht, aber es war einfach keine gute Leistung von uns.“

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