Spitzenspiel gegen Paderborn geht unglücklich verloren

Der Mitteldeutsche Basketball Club verlangte dem kommenden Zweitligameister in eigener Halle alles ab und brachte die Paderborn Baskets an den Rand einer Niederlage. Mit nur 80:86 (39:37) unterliegen die krankheitsgeschwächten Wölfe dem großen Favoriten. Dabei musste Ari Tammivaara auf seinen Topscorer Gregory Burks verzichten, mit dem sicherlich einiges mehr möglich gewesen wäre.

Nur selten möchte man sich dazu hinreißen lassen und eine Niederlage an der Schiedsrichterleistung festzumachen. Doch wie bereits im Hinspiel erfolgte eine äußerst unglückliche Ansetzung für das Spitzenspiel zwischen den beiden stärksten Teams der 2. Bundesliga Nord. Das Schiedsrichter-Duo Kattur und Schneider war mit der Spielintensität und Schnelligkeit komplett überfordert, sodass sie sich in vielen kleinlichen und einseitigen Entscheidungen verrannten, die jegliches Spielgefühl vermissen ließen. Besonders deutlich wird dies am Foulverhältnis, bei dem der Mitteldeutsche BC 34 Pfiffe einstecken musste und der Gegner lediglich 24, obwohl das Spielverhalten der Weißenfels keineswegs aggressiver war als das der Gastgeber. Dennoch bekamen die Schröno Baskets unter anderem 39 Freiwürfe zugesprochen und die MBC-Cracks hingegen nur 22. „Teilweise hatte ich das Gefühl, dass für Tim Black und Co. andere Regeln galten als für uns“, sagte MBC-Cheftrainer Ari Tammivaara nach dem Spiel.
Trotz der widrigen Umstände verkauften sich die Wölfe teuer und verpassten die Sensation nur ganz knapp. Das Spiel der Wölfe startete mit einem Dreier von Andre Duncan und zwei Zählern von Juha Sten, bevor der Neuzugang der Baskets, Raoul Heinen, per Dreier auf 5:3 verkürzen konnte. Doch Tomas Grepl wusste ebenfalls per Distanztreffer die richtige Antwort, gleiches tat der Kapitän in der 8. Minute abermals zum 15:10, bevor Andre Duncan zum 17:12 einlochen konnte.
Auch im zweiten Viertel ging das Dreierfestival der Weißenfelser weiter, so konnte Cornell Kairies den Vorsprung sogar auf acht Punkte hochschrauben (22:14). Doch danach fanden die Hausherren immer besser in ihr Spiel und Tim Black konnte – begünstigt durch etliche strittige Foulpfiffe – die MBC-Führung locker an der Freiwurflinie schmelzen lassen. Nach dem 28:26 für die Wölfe, waren es abermals Andre Duncan und Tomas Grepl, die ihr Team mit 33:26 in Führung schießen konnten. Doch auch dieser Vorsprung hielt nicht lange, nach sechs Serienpunkten von Tim Black und Michael Buse schmolz dieser innerhalb weniger Sekunden auf 33:32. Doch Andre Duncan stemmte sich mit aller Macht gegen die Baskets und sicherte mit 17 Punkten und 10 Rebounds die 39:37-Halbzeitführung.
Im dritten Viertel wurde der Druck auf die Wölfe jedoch zu groß, sodass sie sich mit 29:19 regelrecht überrennen ließen. Zwar konnte Cornell Kairies mit einem weiteren Dreier die zweite Halbzeit eröffnen, doch folgten darauf 11:3 Punkte der Schröno Baskets (48:44). Zwar konnten Juha Sten und Tomas Grepl das Spiel nochmals in der 24. Minute mit 48:48 ausgleichen, doch in der 28. Minute war die MBC-Gegenwehr gebrochen, die Paderborner konnten mit 61:52 deutlich in Führung gehen.
Auch im letzten Spielabschnitt gaben sich die Wölfe nicht auf. Zwar konnte Paderborn nach einem Dreier von Steven Esterkamp in der 33. Minute mit 75:62 in Führung gehen, aber mit hoher Verteidigungsintensität wurden die Baskets zu einigen Ballverlusten gezwungen, die clever zu einem 8:1-Run umgewandelt werden konnten (71:76). Richtig spannend wurde das Spiel 1.31 Minuten vor Spielende, als Cornell Kairies erneut per Dreier auf 79:81 verkürzen konnte. Doch begünstigt durch eine weitere Fehlentscheidung der Schiedsrichter, ging ein Ausball der Paderborner in dieser entscheidenden Phase nicht an die Weißenfelser. Die folgenden Angriffe konnten die Wölfe nur mit Fouls stoppen, wobei Marius Nolte und Tim Black keine Nerven an der Linie zeigten und den 86:80-Sieg sicherten.
„Wir mussten heute auf unseren Topscorer Gregory Burks verzichten und nicht nur gegen Paderborn spielen, sondern auch gegen das Schiedsrichter-Duo. Deshalb können wir mit der knappen Niederlage leben. Die Liga muss aber unbedingt ihre Ansetzungspolitik bei diesen Spitzenspielen überdenken. Meine Mannschaft hat stark gekämpft und hätte den Sieg ebenso verdient wie Paderborn“, kommentiert Ari Tammivaara das Spiel.
Begleitet wurde das MBC-Team von rund 150 lautstarken Fans, die über weite Strecken die Halle stimmungstechnisch in der Hand hatten.

MBC: Montag (3), Vilkius, Duncan (25, 14 Rebounds), Seifert, Ilhan, Kairies (15), Sten (12), Dubois (1), Grepl (24).

Schröno Baskets Paderborn: Buse (11), Heinen (9), Lieneke (2), Dücker (2), Duggen, Black (30), Kemna, Nolte (15), Esterkamp (17).