Seit seinem 15. Lebensjahr ist Ferdinand Zylka jeden Sommer mit deutschen Auswahlmannschaften unterwegs. Jetzt war der SYNTAINICS-MBC-Guard bei der deutschen A2-Nationalmannschaft und startete beim Basketballturnier der Universiade im italienischen Neapel. Nach einem knapp verlorenen Viertelfinale gegen die USA und abschließend zwei Siegen gegen Lettland und Kanada kehrten er und seine Mannschaftskollegen mit Platz fünf zurück. Im Interview spricht der 21-Jährige über seine Eindrücke von Italien, seine Ziele und wie er sich auf die neue Saison beim SYNTAINICS MBC vorbereitet.
Kein Sommer ohne internationale Herausforderung. In diesem Jahr war es nun die A2-Nationalmannschaft. Wie fühlt es sich an, wenn wieder der Sprung in ein deutsches Auswahlteam gelingt?
Letztes Jahr bei der U20-Europameisterschaft war ja sozusagen mein letztes Jugendjahr. Da rechnest du nicht wirklich damit, in die A2-Nationalmannschaft berufen zu werden. Ich hätte mich auch über einen freien Sommer gefreut, aber wenn so eine Einladung kommt, dann ist das gar keine Frage, dass man zusagt.
Seit wann wusstest du, dass du mit der A2 bei der Universiade spielen sollst?
Bundestrainer Henrik Rödl hatte mich schon im Januar angesprochen und gesagt, dass ich mir die Zeit freihalten sollte. Dennoch, es war schon für mich eine Überraschung, dass ich eingeladen wurde. Zusammen mit Moritz Sanders war ich ja der Jüngste im Team. Das sind natürlich auch große Chancen, die einem dabei geboten werden.
Wie bewertest du nach Platz drei bei der U20-EM vor einem Jahr jetzt den fünften Rang bei der Universiade?
Platz fünf klingt gut, aber es war sicher mehr drin. Wir hatten eine gute Mannschaft mit erfahrenen Profis aus der easyCredit Basketball Bundesliga, starken ProA-Leuten und Spielern wie mich, die mit BBL-Mannschaften trainieren und sich Spielpraxis in der Liga ProB geholt haben. Gegen die USA, die mit einer Uni-Mannschaft da waren, haben wir nicht verloren, weil sie besser waren, sondern weil wir versagt haben. Wir hätten also besser abschneiden können. Aber die beiden Siege zum Schluss versöhnen wieder etwas.
Was unterscheidet die Teilnahme an der Universiade von einer Nachwuchs-EM oder -WM im Basketball?
Vor allem das Flair. Denn die Universiade ist ja eine Art Mini-Olympia. Leider waren wir gut eine dreiviertel Autostunde von Neapel weg untergebracht in einem Hotel nur mit Basketballern. Da kommt das besondere Flair der Universiade nicht so recht auf. Aber wir hatten zumindest Gelegenheit, an freien Tagen bei der Leichtathletik dabei zu seien, das war schon schön.
Und was habt ihr von Neapel gesehen?
Nicht so viel. Einen Tag haben wir einen Ausflug zum Strand an der Amalfiküste gemacht, waren letztlich auch wegen Staus bei großer Hitze ewig lange im Bus unterwegs. Das hat uns veranlasst, die ohnehin knappe Freizeit ruhiger zu verbringen.
Vorige Saison hast du vor allem als Leistungsträger mit dem Kooperationspartner BSW Sixers Sandersdorf in der ProB gespielt. Was hat dir das Jahr gegeben?
Die Möglichkeit, mit der BBL-Mannschaft zu trainieren und mir als junger Spieler Praxis in der ProB zu holen, war sehr gut für mich. Mir war klar, dass ich dort gut sein muss, wenn ich mir die Chance auf Spielzeit in der BBL erarbeiten will.
War die Vertragsverlängerung beim SYNTAINICS MBC nur noch die logische Konsequenz daraus?
Mir war schon vor der Saison klar, dass ein weiteres Jahr in Weißenfels eine gute Option für mich sein könnte. Nach einem Telefonat mit dem neuen Trainer war es für mich keine schwere Entscheidung mehr, mich für eine weitere Spielzeit beim SYNTAINICS MBC zu entscheiden.
Bis zum Trainingsauftakt ist jetzt noch rund ein Monat Zeit. Was machst du bis dahin?
Ich habe mich bewusst entschieden, keinen Urlaub zu machen. Ich trainiere, um meine Fitness von der Universiade zu halten. Dazu habe ich mir in Berlin auch einen Personal Trainer engagiert.
Kein Sommer ohne internationale Einsätze. Was planst du für nächstes Jahr?
Das ist noch weit weg. Erst einmal will ich mir Spielzeit in der BBL erarbeiten. Vielleicht klappt es danach wieder mit der A2. Natürlich wäre auch ein Sommerurlaub nicht schlecht.
Wo würdest du dann gern sein?
Am Meer in Spanien oder Griechenland vielleicht. Doch wenn es zu einer Auswahlberufung kommen sollte, verschiebe ich das gern noch etwas.