„Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir heute hier nicht verlieren wollen“, machte Gästetrainer Michael Koch nach dem Spiel auf der Pressekonferenz deutlich. Und genau das trifft die Quintessenz der Begegnung, die Rollen waren zwar vor dem Spiel klar verteilt, aber in der Partie sollte sich dies komplett drehen. „Wir haben heute gespielt, als wären wir Bayreuth, verkrampft und lasch und das darf nicht sein“, erklärte Silvano Poropat auf der Pressekonferenz. Vor allem im Rebound waren die Wölfe deutlich unterlegen, mit 25:44 ging diese Kategorie ganz deutlich an die Gäste. Diese zweiten Chancen nutzten die Bayreuther auch gern für sich aus.
Vor dem Spiel wurde noch einmal des größten Cluberfolges der Wölfe gedacht: der Europapokalsieg feierte zehnjähriges Jubiläum und es wurden Stephen Arigbabu, Peter Fehse, Dirk Dittrich und das Medical Team um Dr. Thomas Bartels, Jens Neumann und Thomas Albrecht geehrt. Geschäftsführer Jörg Hexel richtete anlässlich des ebenfalls zehnjährigen Jubiläums der MBM GmbH, der Trägergesellschaft des MBC, dankende Worte an Sponsoren, Helfer und Fans.
Eröffnet wurde die Partie von Ronnie Burrell per Korbleger, Mike Cuffee antwortete aus der Distanz und es entwickelte sich ein sehr schnelles und starkes Duell beider Mannschaften. Die Gäste kamen hierbei besser weg, nach zwei Distanztreffern von Jerome Seeley zog Silvano Poropat die erste Auszeit. Mike Cuffee fand die treffende Antwort und Josh Parker glich kurz darauf mit einem aufregenden Dreier aus, der Ball sprang erst wieder aus dem Korb, um dann zur Erleichterung der MBC-Fans doch durchs Netz zu huschen. Mike Cuffee eroberte sogar die Führung per Korbleger, welche aber zwei Minuten später wieder abgegeben wurde. Die Wölfe kämpften weiter und hielten das Spiel auf Augenhöhe, dann lief plötzlich Brian Qvale heiß und fortan sollte auch kein Mittel gegen den Big Man gefunden werden. Mit 18:23 ging es in den nächsten Abschnitt. Sascha Leutloff sorgte hier für die ersten Zähler, doch immer wieder machte der stark aufspielende Brian Qvale den Sachsen-Anhaltern einen Strich durch die Rechnung. Sascha Leutloff brachte sein Team noch einmal auf zwei Zähler heran, doch dann legten die Oberfranken wieder richtig los. Marcus Hatten schrumpfte den Rückstand mit zwei schnellen Treffern aus der Distanz, aber dies sollte keine Wendung bringen. Bayreuth blieb eisern auf Kurs. Mit 34:44 ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel netzte Mike Cuffee per Korbleger ein, Kyle Weems fand allerdings die passende Antwort. Immer wieder zogen die Wagnerstädter davon, aus der Distanz sorgte Josh Parker zumindest etwas für Entspannung. Der bärenstarke Jerome Seeley setzte mit einem Dunk ein Ausrufezeichen, 50:65 zeigte die Anzeigetafel zu Beginn des Schlussabschnitts. Sascha Leutloff begeisterte mit einem Distanztreffer und auch Josh Parker verbuchte wichtige Zähler für sein Team. Dann untermauerten die Bayreuther mit einem 10:0-Lauf ihre Absichten, die Wölfe lagen mit 20 Punkten hinten. Drei Minuten vor Schluss wurde Walter Simon eingewechselt, der kurz darauf einen Korbleger einnetzte und auch noch Bonuswurf verbuchte. Nicht nur auf dem Feld, auch auf den Zuschauerrängen war die Partie in den Händen der Gäste, anderthalb Minuten vor Ende wurde schon lautstark gefeiert. Mit 66:90 unterlagen die Wölfe deutlich.
„Es gibt heute keine Diskussion, Bayreuth hat ein gutes Spiel gemacht, mit super Intensität gespielt und verdient gewonnen. Wir müssen das Spiel jetzt so schnell wie möglich abhaken. In Zukunft müssen wir besser mit der Situation umgehen, im letzten Jahr haben wir ebenfalls gegen Bayreuth verloren, vielleicht müssen wir uns noch besser auf diese Spiele vorbereiten“, so Silvano Poropat.
MBC: Schwarz (2), Simon (3), Hatten (12 Pkt., 5 Ass.), Pantelic (2), Cuffee (15), Leutloff (9), Parker (15 Pkt., 4 Ass.), Clay (2), Caloiaro (6), Hain, Meiers.
medi bayreuth: Seeley (26), Hamilton (11 Pkt., 11 Reb., 7 Ass.), Schmitz (3), Heyden (2), Burrell (3), Weems (14 Pkt., 11 Reb., 5 Ass.), Qvale (22 Pkt), Wyrick (9), Spöler, Zeis, Chambers.
Schon am kommenden Wochenende haben die Mitteldeutschen die Möglichkeit auf eine Wiedergutmachung, denn dann geht es am Samstag ab 19:30 Uhr gegen Tübingen.