Großes Jubiläum beim MBC: 10 Jahre FIBA Europe Cup Championship

Am 28. März 2004 feierte der Mitteldeutsche Basketball Club den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Nach dem Gewinn des Korac Cups 1995 durch ALBA Berlin war der MBC erst der zweite Club, der einen solchen Erfolg auf internationaler Ebene feiern konnte. 2004 waren die Wölfe das einzige Team im internationalen Wettbewerb, welches ohne Niederlagen durch die Saison gegangen ist. Mit 84:68 gewannen die Sachsen-Anhalter im türkischen Izmir das Finalspiel gegen den französischen Pokalsieger JDA Dijon. Einige der „Helden von Izmir“ erinnern sich:

Marius Petravicius wurde damals zum MVP des Pan-European FINAL Four im Europapokal gewählt. 2012 beendete er seine erfolgreiche Karriere und trainiert nun vornehmlich große Spieler. Mit seiner Familie lebt er sowohl in den USA und in Litauen. „Ich habe tolle Erinnerungen zum MBC. Wir waren damals ein super Team, sowohl auf, als auch abseits des Parketts. Der Club ging damals durch finanziell schwierige Zeiten und dann den FIBA Europe Cup zu gewinnen, war herausragend. Die Anerkennung geht dabei an die erfahrenen Spieler und Trainer wie Henrik Dettmann, Olaf Lange, Sebastian Machowski und Stephen Arigbabu. Sie haben ausgezeichnete Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass das Team zusammenhielt und fokussiert blieb“, so der MVP.
Peter Fehse ist stark im MBC-Nachwuchsbereich involviert und trainiert u.a. gemeinsam mit Christian Steinwerth die JBBL-Mannschaft der Wölfe. „Ich denke sehr gerne an die Zeit zurück und ich bin dankbar, ein Teil dieser großartigen Mannschaft gewesen zu sein. Es war ein tolles Gemeinschaftsgefühl und eine prima Mischung aus Jungspunden wie Elvikis, Nikagbatse, Markoishvili und mir und erfahrenen Spielern wie Arigbabu, Alexis und Petravicius. Der Europapokalsieg war das bedeutendste Ereignis auf Vereinsebene in meiner Karriere und vor allem Henrik Dettmann verdanke ich sehr viel, er war wie eine Vaterfigur für mich und hat sich sehr um uns junge Spieler gekümmert. Die Trotzreaktion der Mannschaft auf die wirtschaftliche Lage war einfach grandios. Die Fans haben uns immer toll unterstützt, vor allem der Empfang am Flughafen in Leipzig und der anschließende Autokorso nach Weißenfels sind unvergessen“, resümiert er.
Stephen Arigbabu war im damaligen Team Kapitän der Wölfe. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere 2010 wechselte er auf die Trainerbank – zum MBC-Kooperationspartner BSW Sixers. 2013 wurde er zum Assistenztrainer der U18-Nationalmannschaft ernannt und hospitiert aktuell beim Beko BBL-Konkurrenten in Vechta. Der Kapitän von damals erinnert sich:„Besonders erinnere ich mich an den Empfang durch die Fans am Flughafen in Leipzig. Wir kamen völlig übermüdet vom Finale in Izmir und wollten direkt nach der Ankunft nach Weißenfels zur Halle fahren. Was uns aber in der Vorhalle des Flughafens erwartete, war phänomenal! Über 100 Fans warteten auf uns und bereiteten uns einen einmaligen Empfang. Ich denke, dass ist uns allen noch sehr in den Köpfen. Gemeinsam haben wir mit den Fans im Flughafen gefeiert. Mit einem langen Autokorso machten wir uns schließlich auf den Weg nach Weißenfels und haben dort auf dem Parkplatz der Halle mit Sekt angestoßen. Ein unvergessliches Erlebnis und der Europapokalsieg an sich ist ein ganz besonderer Titel für mich. Daran erinnert man sich gern zurück!“
Jonas Elvikis beendete seine Basketballkarriere vor drei Jahren. Anders als die meisten seiner Kollegen ist er Vertriebsleiter einer Firma, schnürt in seiner Freizeit aber dennoch jede Woche die Basketballschuhe und jagt über das Parkett. „Unglaublich, dass schon zehn Jahre vergangen sind. Es gibt keinen Zweifel, dass dies eines der beeindruckendsten Ereignisse meines Lebens und vermutlich das Beste meiner kurzen Karriere ist. Ich habe in Weißenfels die erste Saison als Profi verbracht und kam in ein sehr professionelles Umfeld. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen, beim Training, bei den Spielen, mit den Fans, das war auch ein wichtiger Faktor, weshalb wir den Pokal nach hause gebracht haben. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Empfang am Flughafen mit all den Fans und Flaggen, Liedern und Plakaten. Die großartigen Fans waren und sind immer der sechste Mann des Teams. Ein großes Dankeschön noch einmal an sie, an meine Teamkollegen, die Trainer, die Helfer und Mitarbeiter. Alles Gute zum Jubiläum an den MBC und nur das Beste für die Zukunft!“
Zum Erfolgsteam gehörten: Marius Petravicius, Manuchar Markoishvili, Paul Burke, Sebastian Machowski, Stephen Arigbabu, Martin Ringström, Jonas Elvikis, Misan Nikagbatse, Michael Krikemans, Peter Fehse, das Trainerteam Henrik Dettmann, Olaf Lange, Oliver Kostic und Dirk Dittrich sowie die medizinische Abteilung um Dr. Thomas Bartels, Jens Neumann und Thomas Albrecht. Nicht mehr im Final Four: Chauncey Leslie, Wendell Alexis, Paul Bayer.
Nur einen Tag nach dem Gewinn des FIBA Europe Cups wurde die MBM GmbH, die Trägergesellschaft des MBC, gegründet. Diese feiert am Samstag ebenfalls zehnjähriges Jubiläum. In dieser Zeit feierte der MBC eine Regionalligameisterschaft, zwei ProA-Meisterschaften und zwei Landespokalsiege. In diesem Jahr, dem vierten in der Beko BBL, wurde das Ziel „Klassenerhalt“ frühzeitig geschafft. „Wir möchten uns im Namen unserer gesamten Organisation auf und neben dem Spielfeld von ganzem Herzen bei unserem Beirat, unseren vielen Sponsoren und Partnern, den Medienvertretern, allen leidenschaftlichen Helfern und den tausenden Fans bedanken. Vor allem durch Ihr tiefes Vertrauen in den letzten zehn Jahren ist es uns gemeinsam gelungen, hier eine Erfolgsstory entstehen zu lassen. Trotz aller widrigen Umstände mit dem Zwangsabstieg bis in die Regionalliga haben Sie uns mit Ihrem Engagement all die Jahre bestärkt, stets an unsere Vision zu glauben und hart an der Rückkehr der Wölfe in die Beko BBL zu arbeiten“, so die MBC-Geschäftsführer Jörg Hexel und Martin Geissler.
Am Samstag werden der frühere Kapitän Stephen Arigbabu, Peter Fehse und die medizinische Abteilung der „Helden von Izmir“ das Spiel besuchen. Im Rahmen der Begegnung mit Bayreuth werden sie noch einmal geehrt.

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