Schwache Wurfquote und zu eigensinniges Spiel kostete Erfolg

Mit 71:84 (38:34) musste der Mitteldeutsche Basketball Club bei den SOBA Dragons Rhöndorf die dritte Niederlage innerhalb einer Woche einstecken. Erneut trafen die Wölfe weniger als 35 Prozent ihrer Feldwürfe. Begründet lag dies auch im teilweise zu eigensinnigen Spiel der Weißenfelser. Bester MBC-Spieler war Tomas Grepl trotz Ellenbogenverletzung mit 23 Punkten und 5 Rebounds.

„Vor der Saison gehörte Rhöndorf für mich stets zu den härtesten Konkurrenten. Nicht umsonst gehören die Rheinländer seit Jahren zu den heimstärksten Mannschaften der Liga, das haben wir auch heute Abend zu spüren bekommen. Deshalb ist die Niederlage eigentlich nicht so schlimm für uns. Zu denken gibt uns nur die Tatsache, dass wir zum dritten Mal in Folge unter 35 Prozent aus dem Feld geworfen haben und dass einzelne Spieler zu eigensinnig agiert haben. Das muss umgehend abgestellt werden, weil darunter die ganze Mannschaft leidet“, sagte MBC-Headcoach Ari Tammivaara nach dem Spiel gegen Rhöndorf. Der Trainer weiter: „Dass wir gut Basketball spielen können haben wir in sieben Siegen vor dem Spiel gegen Paderborn bewiesen. Wären die beiden Liganiederlagen nicht nacheinander gekommen, wäre die Enttäuschung auch nicht so groß gewesen.“
Nach der zweiten Niederlage in der Bundesliga verlieren die Wölfe vorerst den zweiten Tabellenplatz und stehen mit Rhöndorf, Herten und Düsseldorf punktgleich auf dem sechsten Tabellenplatz, von Position 4 trennt die Weißenfelser nur eine schwächere Korbdifferenz.
Ziemlich zerfahren startete das erste Viertel, in dem beide Team bis zur 4. Spielminute nur 2:4 Punkte zuließen. Erst ein Dreier von Nick Moore knackte die Defense der Wölfe und läutete einen 11:0-Lauf seines Teams ein. Drei erfolgreiche Distanzwürfe von Moore (2) und Bachmann stellten die 13:4-Führung für die Rheinländer her. Auf Seiten der Wölfe lief bis zum Ende des ersten Spielabschnitts nichts mehr zusammen, welches mit 24:11 deutlich an den Gastgeber ging. Nur vier der 20 Feldwürfe fanden in den ersten zehn Minuten ihren Weg in den Korb der Dragons.
Immerhin auf 32 Prozent konnte dieser Wert im zweiten Viertel erhöht werden. Mit 27:10 gewann die Mannschaft von Ari Tammivaara den Spielabschnitt durch eine kämpferische Leistung. Insbesondere Will Brand und Tomas Grepl führten die Wölfe durch wichtige Punkte zurück ins Spiel. Will Brand versenkte zwei Dreier in Folge, nach dem 19:25 in der 14. Minute war es Tomas Grepl in der 15. Minute ebenfalls mit einem Distanzwurf zum 24:25. Mit dem vierten erfolgreichen MBC-Dreier war es erneut der frühere tschechische Nationalspieler der sein Team mit 33:32 erstmals wieder in Führung brachte. Den Schlusspunkt zur Halbzeitführung machte Juha Sten mit einem Fastbreak zum 38:34.
Doch deutlich aufgeweckter gingen die Gastgeber in die zweite Spielhälfte und knüpften dort an die Leistung im ersten Viertel an, gleiches taten die Mitteldeutschen die somit schnell ihre Führung abgaben und nach vier sicheren Dreiern der Dragons in der 28. Minute mit 57:48 in Rückstand lagen. Zweistellig wurde der Rückstand vor dem letzten Viertel mit 63:52.
Nach 32 Minuten bauten die Rhöndorfer ihre Führung auf 15 Zähler vorentscheidend aus (69:54). Der Kampfgeist mochte auf Seiten der Wölfe nicht mehr so recht entflammen. Dies und zahlreiche fragliche Schiedsrichterentscheidungen sorgten auf der MBC-Bank für Verärgerung. Da wirkte ein technisches Foul gegen Team Manager Martin Geissler wegen Meckerns glücklicherweise geradezu wie ein Weckruf auf die Mannschaft. Zweimal konterte Juha Sten für die Wölfe von der Dreierlinie und konnte somit auf 64:70 verkürzen und brachte sein Team damit wieder in Reichweite zu den Dragons. Im Gegensatz zu den Gastgebern zeigten Andre Duncan und Will Brand in Folge jedoch Nerven an der Freiwurflinie und konnten den Rückstand dadurch nicht unter die 6-Punktemarke befördern. Auch der dritte verwandelte Dreier von Tomas Grepl (69:77) konnte die verdiente 71:84-Niederlage nicht mehr verhindern.
Im nächsten Ligaspiel gegen Essen müssen die Wölfe jetzt Wiedergutmachung betreiben und zurück zu ihrem Teamspiel finden, welches sie so stark gegen Göttingen und Hagen machte, die jetzt die Plätze 2 und drei der 2. Basketball Bundesliga belegen. Ari Tammivaara: „Wenn wir unsere Systeme wieder ausspielen, kommen wir auch wieder zu besseren Würfen und einer stärkeren Offensive. Einzelaktionen gewinnen keine Spiele und das werde ich meine Spieler wissen lassen.“

MBC: Vilkius (0), Duncan (7), Ilhan (0), Kairies (0), Brand (13), Sten (18), Dubois (10 Punkte, 10 Rebounds), Grepl (23).

SOBA Dragons Rhöndorf: Bachmann (12), Moore (19), Kabat (0), Carduck (0), Scruggs (13), Rojik (17), Lockhart (2), Malbeck (15), Lange (6).

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