Schwache Dreierquote sorgt für Niederlage

Einmal mehr war ein Spiel der Wölfe an Spannung nicht zu überbieten. Und einmal mehr gingen Silvano Poropat und seine Mannen geschlagen vom Parkett: Bei den Eisbären Bremerhaven verloren sich am Sonntagnachmittag mit 59:61 (31:33).

Die Nordseestädter kamen dadurch acht Spieltage vor Hauptrunden-Ende der Beko BBL bis auf vier Punkte an den MBC heran, der bei Punktgleichheit in der Abschlusstabelle entscheidende direkte Vergleich spricht aber deutlich für die Wölfe (plus 21).

„Es war ein umkämpftes und intensives Spiel, das nicht schön anzusehen war. Ein Spiel voller Fehler, die der Nervosität und Qualität auf beiden Seiten geschuldet waren“, meinte Silvano Poropat nach der Partie vor 2916 Zuschauern, darunter einem Dutzend treuer Wölfe-Fans. Als Grund für die Niederlage führte der Wölfe-Dompteur die Dreierquote seiner Mannschaft an: Von 29 Wurfversuchen von jenseits der 6,75 Meter-Linie fanden nur fünf ihren Weg in den Korb, die Trefferquote von 17 Prozent war desolat. „Unsere Dreierquote sagt alles. Die konnten wir nicht mit etwas anderem kompensieren. Unsere Verteidigung war jedoch in Ordnung.“ Auch die Reboundbilanz ging mit 41:34 deutlich an die Hausherren.

Zum Spiel: Darryl Webb meldete sich nach seiner Gehirnerschütterung zurück ins Team, für ihn musste Mark Dorris als überzähliger Ausländer pausieren. Hördur Vilhjalmsson, Patrick Richard, Beckham Wyrick, Christian Standhardinger und Djordje Pantelic bildeten die Anfangsformation. Letzterer setzte mit einem Block gegen Devin Searcy und einem Korbleger auf der Gegenseite zwar gleich ein Ausrufezeichen, kassierte aber frühzeitig sein zweites Foul und wurde hinausgenommen. Mit einer 6:0-Serie konnten sich die Gastgeber zum Viertelende auf 14:9 absetzen (9.Minute). Darryl Webb sorgte mit dem ersten Dreier des Spiels – im achten Versuch der Wölfe, die Eisbären hatten es bis dahin noch überhaupt nicht von jenseits der 6,75 Meter-Linie probiert – für das 12:14 zum Ende des ersten Viertels.

Im zweiten Abschnitt mussten die Wölfe auf ihren ersten Korberfolg aus dem Feld – einem Dreier von Beckham Wyrick – über vier Minuten warten. Bremerhaven hatte zuvor zunehmend Überlegenheit unter den Körben gewonnen und sich auf zwölf Punkte (25:13) abgesetzt. Neben der schwachen Wurfquote taten zahlreiche Ballverluste ein Übriges. Wyricks Dreier war zugleich das Signal zur Aufholjagd. U.a. fünf Punkte von Frantz Massenat ließen den Rückstand Punkt um Punkt sinken, Hördur Vilhjalmsson sorgte von der Freiwurflinie für den 31:33-Halbzeitstand. Die Wölfe waren zurück im Geschäft.

Beckham Wyrick, mit 15 Punkten (mit respektabler Trefferquote von 55 Prozent) und acht Rebounds bester Gästespieler an diesem Nachmittag, eröffnete den zweiten Abschnitt mit einem Tip-Inn zum Ausgleich, Patrick Richard sorgte per Dreier für die 36:33-Führung – die erste seit dem 9:8 in der 5. Minute. Danach bleiben die Wölfe erneut lange Zeit ohne Korberfolg, diesmal sogar über fünf Minuten. Mit energischem Einsatz in der Verteidigung verhinderten jedoch, dass sich die Gastgeber weiter als 44:38 absetzen konnten. Abermals Beckham Wyrick und Frantz Massenat sorgten für den knappen 42:44-Rückstand nach drei Vierteln.

Im Schlussabschnitt blieben die Nordseestädter zunächst eine knappe Führung, die Wölfe blieben jedoch auf Tuchfühlung und ließen sich auch durch das vierte Foul gegen Frantz Massenat (33.) nicht aus dem Konzept bringen. Beckham Wyrick glich zum 52:52 aus, Christian Standhardinger holte die Führung zurück (54:53/37. Minute). Doch wieder war Fortuna am Ende nicht auf Seiten des MBC: Eisbären-Topscorer Myles Hesson (insgesamt 16 Punkte) verwandelte vier von vier Freiwürfen, Malte Schwarz drei von drei, den vierten setze er 0,2 Sekunden vor Spielende beim Stand von 59:61 absichtlich an den Ring. Djordje Pantelic schnappte sich den Offensiv-Rebound, doch in einer turbulenten Szene unter dem Bremerhavener Korb konnte er nicht mehr verwandeln.

MBC: Wyrick (15 Punkte, 8 Rebounds, 2 Dreier), Richard (9 Punkte, 5 Assists), Massenat (7), Vilhjalmsson (6 Punkte, 5 Assists), Pantelic (6 Punkte, 7 Rebounds), Schwarz (6), Standhardinger (4), Clay (3 Punkte, 4 Rebounds), Webb (3), Liyanage (0), Zinn, Kuhn.