Paukenschlag der Wölfe: 84:63-Sieg in Ulm

Der MBC ist wieder da!!! Mit einem vollauf verdienten und in dieser Höhe sensationellen 84:63 (44:34) beim bisherigen Tabellenvierten ratiopharm ulm feierten die Wölfe am Sonntagnachmittag den zweiten Sieg in Folge.

„Ich bin sehr glücklich, dass wir in dieser Atmosphäre gegen dieses Topteam gewinnen konnten. Es war eine hervorragende Leistung meiner Mannschaft, die offensiv gut war, aber die Partie in der Defensive entschieden hat. Dazu haben wir das Rebounding kontrolliert, so dass der Sieg verdient war“, freute sich Silvano Poropat über die wohl besten Saisonleistung seines Teams.

Neben den Rebounds (46:38) sprachen die bessere Wurfquote (46 gegenüber 31 Prozent) und das bessere Zusammenspiel (17 gegenüber acht Assists) für den MBC, bei dem Patrick Richard (18 Punkte), Hördur Vilhjalmsson (17) und Frantz Massenat (12) die besten Korbschützen waren. Neuverpflichtung Darryl Webb feierte vor 6200 Zuschauern in der ratiopharm arena ein starkes Debüt. Das Kraftpaket aus den USA führte sich mit einem Dunking gleich vielversprechend ein, am Ende standen für ihn neun Punkte, sieben Rebounds und vier Assists zu Buche. Für Webb musste Mark Dorris als überzähliger Ausländer pausieren.

Auch die Ulmer hatten eine Veränderung in ihrem Kader vorgenommen: Anstelle von US-Forward Calvin Harris kam erstmals dessen Landsmann Brion Rush zum Einsatz. Verzichten mussten die Schwaben hingegen auf Center Tim Ohbrecht wegen einer Knöchelverletzung. Hördur Vilhjalmsson, Frantz Massenat, Beckham Wyrick, Christian Standhardinger und Djordje Pantelic bildeten die Startformation, konnten aber einen 0:5-Rückstand nach nur 86 Sekunden nicht verhindern.

Vor allem Per Günther brachte die Wölfe zur Verzweiflung: Beim 5:12 nach vier Minuten standen für den Ulmer Spielmacher und späteren Topscorer (13) bereits sieben Punkte zu Buche. Silvano Poropat reagierte mit einer Auszeit. Folge: Die Intensität in der Verteidigung wurde erhöht und mit den Einwechslungen von Patrick Richard und Darryl Webb gewann das Spiel mehr Struktur. Die Wölfe konnten auf 13:16 verkürzen, mit einem 17:24-Rückstand ging es in die erste Viertelpause. In dieser Phase war Hördur Vilhjalmsson der „Alleinunterhalter“ – noch! Elf Punkte gingen allein auf das Konto des Isländers.

Im zweiten Viertel legten die Gäste einen Traumstart aufs Parkett und übernahmen mit einem 11:3-Lauf inklusive Dreiern von Malte Schwarz und Patrick Richard erstmals die Führung zum 28:27. Das gab Selbstvertrauen, die Wölfe spielten auf einmal wie aus einem Guss. Punkt um Punkt wuchs der Vorsprung, mit einer 44:34-Führung ging es in die Halbzeitpause. War es im ersten Viertel Hördur Vilhjalmsson, lief nun Patrick Richard zu Topform auf: 14 seiner insgesamt 18 Punkte erzielte der US-Boy allein in diesem Abschnitt.

Nach der Pause ging es schwungvoll weiter, bis auf 13 Punkte (50:37 und 52:39) konnten die Wölfe ihren Vorsprung ausbauen. Mit einer Serie von 7:0 Zählern – allein vier Punkte in Folge eines umstrittenen absichtlichen Fouls gegen Christian Standhardinger – kamen die Schwaben auf 46:52 (25.) heran. Aber die Wölfe ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Mit einer Auszeit stoppte Silvano Poropat den gegnerischen Spielfluss. Mit zwei Dreiern von Frantz Massenat, einem Tipp-In und einem Korbleger von Darryl Webb sowie einem Hakenwurf von Oliver Clay zog seine Mannschaft wieder davon, diesmal sogar auf 16 Punkte (64:48 in der 28. Minute). Mit 67:53 ging es in den letzten Abschnitt.

Dort ließen die immer mehr vor Selbstbewusstsein strotzenden Wölfe nichts mehr anbrennen. Sie konnten den Vorsprung nicht nur behaupten, sondern bauten diesen zwischenzeitlich bis auf 22 Punkte (81:59) aus. Marc Liyanage sorgte per Dreier für den 84:63-Endstand. „Die Jungs haben ein unglaubliches Spiel abgeliefert“, meinte Silvano Poropat bei Telekom Basketball. „Die Verteidigung, das Zusammenspiel und das Inside-out-Spiel haben gut geklappt. Alle Spieler waren gut, durch die Bank.“ Seine Mannschaft hat nun vier Siege Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Bemerkenswert: Es war nicht nur der erste Sieg in Ulm seit mehr als 14 Jahren (88:82 am 18. November 2000), sondern im 25. Anlauf der erste MBC-Sieg bei einem Spiel mit mehr als 5000 Zuschauern überhaupt.

MBC: Richard (18 Punkte, 3 Dreier, 8 Rebounds), Vilhjalmsson (17), Massenat (12 Punkte, 2 Dreier), Webb (9 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assist), Pantelic (6 Punkte, 6 Rebounds), Schwarz (6 Punkte, 2 Dreier), Clay (5 Punkte, 4 Rebounds), Standhardinger (4), Liyanage (3), Kuhn (2), Wyrick (2)