Wie die Feuerwehr startete der Gastgeber mit 6:0 in das Spiel, die Wölfe hatten ziemliche Mühe ihren Rhythmus zu finden. Nach dem 10:6 in der fünften Minute für die Hertener Löwen, war es Kapitän Tomas Grepl mit einem wichtigen Dreipunktewurf und einem Korbleger, der sein Team erstmals mit 13:10 in Front bringen konnte. Doch nach zwei weiteren Punkten von Andre Duncan, ging bei den Wölfen bis zum Ende des ersten Viertels nichts mehr, die Löwen kamen jedoch auf 7 Zähler in Serien und markierten damit den 20:15-Stand nach zehn Minuten.
Nach einem Dreipunktetreffer von Gregory Burks und sechs entscheidenden Punkten von Daniel Montag waren die Weißenfelser wieder dran und in der 14. Minute mit 26:25 sogar erneut in Führung. Danach ließ die Konzentration in der Defense jedoch sichtlich nach, sodass die Hertener Löwen erneut mit einem 7:0-Lauf wegziehen konnten. Einzig und allein Tomas Vilkius kämpfte dagegen an und traf fünf seiner sechs zugesprochenen Freiwürfe, zum 31:32 (19. Minute). Doch war der Lohn dieser Arbeit nach erneuten Schwächen in der Verteidigung schnell aufgebraucht. Sebastian Schröter, mit dem Spiel seines Lebens (29 Punkte), traf in den letzten 60 Sekunden der ersten Halbzeit zwei Dreier, so auch mit dem Buzzer zum Pausenstand von 41:32 für die Heimmannschaft.
Das dritte Viertel konnten die Weißenfelser als erstes mit 26:25 knapp gewinnen, nachdem die Westdeutschen den Vorsprung sogar auf 14 Punkte in der 27. Minute ausbauen konnten (59:45). Die Wölfe zeigten jedoch erneut Kampfgeist und begannen intensiver in der Verteidigung zu arbeiten. Tomas Grepl, Daniel Montag und Cornell Kairies schafften bis zur 30. Minute erneut den Anschluss und reduzierten den Rückstand auf 58:66.
Nach einem erfolgreichen Distanztreffer von Cornell Kairies waren die Wölfe wieder dran (61:68), ehe die Stunde des erneuten Matchwinners Gregory Burks schlug. Der US-Amerikaner kam bis zur 30. Minute nur auf 11 Punkte, doch im vierten Viertel startete er ein wahres Offensivfeuerwerk. Der quirlige Aufbauspieler resultierte dabei vor allem von der aggressiven Defense seiner Mitspieler, aus der er schnelle Gegenschläge produzieren konnte. In der 35. Minute verwandelte Gregory Burks sensationell seinen zweiten Dreier mit Foul und anschließenden Freiwurf zum 69:74. Nur Juha Sten konnte mit einem Zweipunktetreffer sich in dieser Phase noch in die Punkteliste eintragen, bevor Gregory Burks im Alleingang dem Gegner 13 Punkte einschenken konnte. In der 39. Minute gestaltete er das Spiel mit einem Mitteldistanzwurf erstmals wieder ausgeglichen (81:81), bevor Sebastian Schröter die MBC-Cracks nochmals schockte. Doch Gregory Burks hat teamintern nicht umsonst den Spitznamen „Kobe“, wenn er nicht auch darauf mit einem eiskalten Dreier 22 Sekunden vor Spielschluss die perfekte Antwort gewusst hätte. Bis zum Ende der regulären Spielzeit konnte keine Mannschaft noch etwas aus den verbleibenden Sekunden machen, sodass die Entscheidung in der Verlängerung herbeigeführt werden musste (84:84).
Diese gestaltete sich durchweg mit leichten Vorteilen für die Wölfe, die nach dem Schlussviertel natürlich moralisch auch besser aufgestellt waren. Mit dem vierten Distanztreffer von Gregory Burks in der 42. Minute konnten die Mitteldeutschen erstmals mit 89:88 wieder in Führung gehen. Diese konnte nach zwei sauber verwandelten Freiwürfen von Juha Sten sogar auf 93:90 wenig später ausgebaut werden, bevor Gregory Burks die Schlusspunkte für die Wölfe zum 95:92 machen konnte. Auch Sebastian Schröter zeigte auf der Gegenseite keine Nerven an der Freiwurflinie. Anders sah dies jedoch bei Daniel Montag aus, der beide Freiwürfe 1,6 Sekunden vor Schluss daneben legte. Doch auch ein weiter Pass von den Löwen konnte zu keinem weiteren Korberfolg führen, sodass der Mitteldeutsche Basketball Club das Feld mit einem knappen 95:94-Erfolg verlassen konnte.
MBC-Trainer Ari Tammivaara zeigte sich überglücklich nach dem Spiel: „Diese Mannschaft ist großartig und hat toll gekämpft. Wir können wirklich sehr stolz sein, dieses Spiel nochmals gedreht zu haben.“
MBC: Montag (8), Vilkius (6), Duncan (15), Seifert, Ilhan, Kairies (7), Sten (9), Dubois, Grepl (17), Burks (33).
Hertener Löwen: Harbut (20), Radulovic (7), Tesfaldet (8), Krüger (8), Fürst (4), Schröter (29), Flomo (18).