Neujahrsempfang im Wolfsbau

Im Heimspiel am Samstag (18 Uhr) gegen Braunschweig wollen die Wölfe nachholen, was ihnen am Mittwochabend in Göttingen verwehrt geblieben ist: Der erste Sieg im Kalenderjahr 2023 soll eingefahren werden. Mit der Partie gegen die Basketball Löwen gehen die zwei aufeinanderfolgenden Englischen Wochen rund um den Jahreswechsel zu Ende.

Per Dunking erzielt Kris Clyburn zwei seiner insgesamt 22 Punkte in Göttingen.
Foto: Matthias Klar

„Wir müssen weitermachen und uns auf den nächsten Gegner vorbereiten, um besser auszusehen als heute“, sagte Headcoach Igor Jovovic nach der knappen 93:96 (50:49)-Niederlage bei der BG Göttingen, die mit ihrem fünften Erfolg hintereinander und einer Bilanz von 9:4 Siegen auf den fünften Tabellenplatz geklettert ist. Die Wölfe bleiben mit nunmehr 5:8 Siegen unverändert Elfter. Der nächste Gegner Braunschweig ist mit 2:11 Siegen Schlusslicht. Tickets für Samstag gibt es hier.

Vor 3120 Zuschauern in Göttingen stellte Kris Clyburn dank einer hervorragenden Feldwurfquote von 64 Prozent mit 22 Punkten seine Saisonbestleistung ein. Tremmell Darden kam auf 17 Punkte, Charles Callison auf 16 und John Bryant auf 11. Kostja Mushidi gelangen bei seinem Comeback nach zwei Spielen Pause in Folge einer Sprunggelenksverletzung neun Zähler. Am Samstag trifft der Power Guard auf seinen ehemaligen Arbeitgeber, bei dem er 2019 und 2020 insgesamt 14 Pflichtspiele absolvierte.

Der Club von Dennis Schröder – dem Nationalmannschaftskapitän gehören 85 Prozent der Anteile, zwischenzeitlich waren es sogar 100 – wird derzeit von heftigen Personalproblemen gebeutelt. Topscorer David Krämer (18,2 Punkte im Schnitt) fällt seit Mitte Dezember wegen einer Knieverletzung aus, der Vertrag mit dem tschechischen Nationalspieler Ondrej Sehnal wurde aufgelöst.

Bei der 91:101-Niederlage am Mittwoch zu Hause gegen Crailsheim, der siebten hintereinander, fehlten auch U20-Nationalspieler Luc van Slooten und Ex-Wolf Benedikt Turudic (2016 bis 2020, 2021) verletzungsbedingt. Der neuverpflichtete US-Spielmacher Divine Myles hatte noch keine Freigabe. Trainer Jesus Ramuirez standen nur neun Spieler zur Verfügung, sechs von ihnen 22 Jahre oder jünger. Beste Korbschützen waren Routinier Braydon Hobbs (29) und Kapitän Robin Amize (21). Man darf gespannt sein, ob Myles bis Samstag spielberechtigt ist und ob die Niedersachsen eine weitere Neuverpflichtung präsentieren.

Knappe Niederlage in Göttingen

Die Partie in Göttingen wurde in der ersten Hälfte mit offenem Visier geführt, beide Teams legten auf Verteidigungsarbeit keinen sonderlichen Wert. Dementsprechend hoch (50:49 für die Wölfe) fiel das Halbzeitergebnis aus. John Bryant und Kollegen konnten sich früh auf sieben Punkte (17:10) absetzen, ließen Göttingen durch Nachlässigkeiten in der Defensive aber immer stärker aufkommen. Mit einer knappen 50:49-Führung ging es in die Halbzeitpause. 13 Mal wechselte in der gesamten Partie die Führung hin und her.

Entscheidend war das dritte Viertel, das die Wölfe mit 19:29 abgeben mussten. Die Göttinger um ihren Topscorer Mark Smith (21 Punkte) schnappten sich in diesen zehn Minuten mehr Rebounds (9:5) und trafen besser aus der Distanz (4:2 Dreier). Martin Breunig kassierte nach einem Sprung zum Ball einen fragwürdigen Foulpfiff und ein „Technisches“ noch dazu, es waren seine Fouls drei und vier. In der 29. Minute konnten sie sich die Hausherren auf 13 Punkte (78:65) absetzen. 

Doch die Wölfe zeigten Moral und kamen im Schlussabschnitt wieder heran. Nach einem Dreier von Kris Clyburn stand es in der 37. Minute unentschieden (87:87), Tremmell Darden holte mit einem Freiwurf zum 90:89 die Führung zurück. In der Schlussminute verlor Charles Callison den Ball und Kris Clyburn beging ein Offensivfoul. Javon Bess traf 27 Sekunden vor dem Ende den wichtigen Dreier zum 92:90 für die Hausherren. Drei Sekunden vor dem Ende kamen die Wölfe nochmal in Ballbesitz, mussten jedoch von der Grundlinie einwerfen, so dass nicht mehr als ein Verzweiflungswurf von Kostja Mushidi von der Mittellinie zustande kam.

Die Niederlage ist umso bitterer, da die Weißenfelser die Bretter beherrschten (31 gegenüber 24 Rebounds) und besser aus dem Feld trafen (58 gegenüber 51 Prozent). Allerdings gelangen ihnen nur sechs Dreier, den Göttingern doppelt so viele. 96 gegnerische Punkte markierten zudem den schwächsten Defensivwert seit zwei Monaten. „Es war über 40 Minuten ein sehr ehrgeiziges Spiel von beiden Seiten“, sagt Headcoach Igor Jovovic hinterher. „Göttingen wirft schon die ganze Saison über sehr gut, insbesondere vom Perimeter. Das hat uns sehr weh getan. In der Schlussphase haben wir ein paar Spielzüge nicht gut ausgeführt und keine offenen Würfe herausgespielt. So hatte Göttingen es am Ende in der Hand.“

SYNTAINICS MBC: Clyburn (22 Punkte, 8 Rebounds, 3 Steals), Darden (17 Punkte), Callison (16 Punkte, 5 Assists), Bryant (11 Punkte, 7 Rebounds, 3 Assists), Mushidi (9 Punkte), Ihring (7 Punkte), Jelks (6 Punkte, 4 Rebounds), Ballock (3 Punkte), Breunig (2 Punkte), Caisin (0 Punkte), Kerusch.

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