Mitteldeutscher BC gewinnt schweres Spiel gegen starke Karlsruher mit 101:95

Am Samstagabend gewann der Mitteldeutsche Basketball Club das sechste Spiel in Folge. Gegen die BG Karlsruhe erkämpften sich die Wölfe einen 101:95 (49:47)-Erfolg vor 2050 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels. Angetrieben durch die energischen Fans drehte das Poropat-Team die Partie nach zwischenzeitlichem 8-Punkte-Rückstand. Bester Korbjäger war Phillipp Heyden mit 21 Zählern.

Erneut legten die Wölfe ein herzinfarktverdächtig spannendes Spiel hin. Am Samstag machte die BG Karlsruhe den Mitteldeutschen mehr Probleme als die Tabellensituation vermuten ließe. Da BG-Kapitän Rouven Roessler verletzungsbedingt ausfiel, traten die Gäste mit einem auf acht Spieler dezimierten Kader an. Doch von Anfang an erwies sich diese Rumpftruppe als überaus zäh. Der ebenfalls auf neun Akteure eingeschränkten Poropat-Truppe wurde zudem durch Foulprobleme das Leben schwer gemacht. Mit großem Kampf und vor allem angetrieben durch die unglaublichen MBC-Fans rissen die Wölfe am Ende das Ruder rum und entschieden somit das sechste Spiel in Folge für sich. Die Heimweste ist weiterhin unbefleckt.
Von Anfang an war das Team von Headcoach Thorsten Daume schwer zu stoppen. Justin Howard eröffnete das harte Spiel für die Gäste und diese zogen nach einem Dreier von Martin Samarco bereits davon, als die Hausherren nach gut anderthalb Minuten durch Marcus Smallwood zu ersten Punkten kamen. Beim Tabellenführer lief es nicht rund und die BG nutzte Lücken in der MBC-Defense eiskalt aus. Bei 4:9 rief Silvano Poropat seine Mannschaft das erste Mal zu einer Auszeit zusammen, Hördur Vilhjalmsson brachte die Wölfe dann mit einem Dreier auf Kurs. Nach einem Ausgleichstreffer von Steve Wachalski holte der Isländer Vilhjalmsson in der siebenten Minute die erste Führung für sein Team. Immer wieder wurde der Spielfluss jedoch durch Fouls unterbrochen und die Baden-Württemberger zeigten sich überaus souverän, nutzten dadurch immer wieder gekonnt die Chancen um dran zu bleiben oder die Führung zu erzielen. Mit 25:23 ging es mit einer haaresbreiten Führung der Gastgeber in den zweiten Abschnitt. Hier lief es zunächst sehr gut für den MBC. Hüne Phillipp Heyden und Kapitän Sascha Leutloff verbuchten wichtige Punkte und verschafften dem Spitzenreiter so Luft. So einfach konnten sie die BG aber nicht abschütteln, der nicht zu stoppende Martin Samarco brachte die Karlsruher wieder ran. Nach einer weiteren Auszeit der Mitteldeutschen folgt eine starke Reaktion und Heyden setzt mit einem krachenden Dunk ein Ausrufezeichen zum 41:32. Kurz darauf kassiert der Center aber sein drittes Foul und wurde vorerst aus dem Spiel genommen, denn nach dem Ausfall von Chris Oakes ist der MBC auf den großen Positionen nicht übermäßig tief besetzt. Sascha Leutloff trotzte dafür im nächsten Angriff den Karlsruher Hünen unterm Korb uns setzt sich beim Korbleger durch. Die BG kam wieder ran, doch Darius Hargrove und Steve Wachalski verschafften den Mitteldeutschen wieder Luft. In dieser Situation kassierte Marcus Smallwood sein drittes und viertes Foul, letzteres ein Technisches wegen Meckerns. Auf den großen Positionen entstand langsam echter Foultrouble. Mit 49:47 war das Spiel zur Halbzeitpause absolut offen. Die Foulverteilung sprach aber eine deutliche Sprache: 14:4 standen für den MBC zu Buche.
Auch nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste immer eine Antwort auf die Aktionen der Tabellenführer und es entstand ein Wechselbad der Gefühle. Die Führungen wechselten mehrmals, Mitte des Viertels wurde es plötzlich hitzig. Whit Holcomb Faye kassierte innerhalb von einer Minute drei Fouls, letzteres war erneut ein Technisches, zudem sein fünftes und somit musste er vom Parkett. Durch die verwandelten Freiwürfe der BG und einen Dreier von Eric Curth gerieten die Wölfe mit acht Punkten (60:68) ins Hintertreffen. Der ganze Wolfsbau stand in dieser schwierigen Phase hinter seinem Team, die MBC-Fans verbreiteten eine unglaubliche Stimmung und gaben dem Team dadurch neue Energie. Die Wölfe zeigten eine Trotzreaktion und kämpften sich zurück ins Spiel. Mit 69:72 ging es in den Schlussabschnitt. Mit einem 6:0-Lauf starteten die Hausherren u.a. durch einen Steal von Arizona Reid mit Pass auf Malte Schwarz, der nach einem Fastbreak den Ball per Korbleger unterbrachte. Mitte des Viertels kamen die Karlsruher aber zurück und erneut wechselten die Führungen wie im Flug. Die Spannung war kaum auszuhalten. Malte Schwarz zeigte sich besonders in dieser Phase sehr nervenstark und lochte Dreier und Freiwürfe ein. Am Ende standen vier verwandelte Distanztreffer für ihn zu Buche. Während eines Dreiers von Michael Stockton zum 89:93 aus Sicht der Gäste blieb Steve Wachalski hinten zurück und hielt sich das linke Augen. Der MBC-Flügel hatte den Handknöchel seines Gegenspielers direkt ins Auge bekommen und konnte sein Team nicht weiter unterstützen. Auf der Bank wurde er sofort medizinisch versorgt. In der Folge verschafften sich die Mitteldeutschen ein Polster, Sascha Leutloff knackte am Ende mit einem Dunk die Einhunderter-Marke und ließ die frenetischen Zuschauer jubeln.
Silvano Poropat nach dem Spiel: „Wie vorher vermutet war das keine leichte Aufgabe. Rein spielerisch können wir nicht so zufrieden sein, aber ich habe viele solcher Spiele `Außenseiter gegen Favorit´ in meiner Karriere gehabt und die waren allesamt so schwierig. Mein Team hat in den letzten drei Spielen hervorragend gespielt und wir nehmen jetzt auch diese zwei Punkte mit und sind glücklich darüber. Ohne die drei Siege vorher hätten wir heute sicher verloren. Wir haben gelernt zu gewinnen, aber wir nehmen das heute auch als Warnung.“

MBC: Smallwood (4), Schwarz (16), Hargrove (9), Vilhjalmsson (11), Leutloff (18), Heyden (21), Wachalski (8), Reid (14), Holcomb Faye.

BG Karlsruhe: Rüeck (4), Samarco (31), Curth (3), Hurst (6), Stockton (23), Hübner (2), Howard (26), Lind.

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