Noch zehn Punkte sind an den verbleibenden fünf Spieltagen der ProA zu vergeben. Deren sechs benötigen die Wölfe, um als Tabellenführer in die entscheidende Saisonphase zu gehen und in allen drei Runden den Heimvorteil zu besitzen. Das ist auch das erklärte Ziel von Igor Jovovic und seinen Mannen. „Die gesamte Saison schon kämpfen wir für den Heimvorteil in den Play-Offs. In den verbleibenden Spielen möchten wir uns diesen nicht mehr nehmen lassen“, sagt der MBC-Coach. Mit acht Zählern würden die Wölfe ihren ProA-Rekord aus der Aufstiegssaison 2008/09 einstellen. Benedikt Turudic wird dem Team wegen einer Schambeinentzündung weiterhin fehlen.
Die Falcons sind als Tabellenzwölfter weitestgehend frei von Abstiegssorgen, besitzen aber auch nur noch bestenfalls theoretische Chancen auf die Play-Offs. Vor zwei Wochen setzten sie mit einem 75:72-Auswärtssieg bei den damals drittplatzierten Kirchheim Knights ein Ausrufezeichen. „Wir sind gewarnt, die Nürnberger sind gefährlich und befinden sich in einer guten Verfassung. In ihrem kleinen Kader steckt viel Qualität“, sagt Igor Jovovic über den Samstagsgegner, in dessen Reihen mit Robert Zinn auch ein ehemaliger Wölfe-Profi steht. Knapp 18 Minuten steht der junge Spielmacher pro Partie auf dem Feld, in denen er 3,5 Punkte sammelt und 2,8 Assists verteilt.
Nach dem Ausstieg ihres Hauptsponsors mussten die Nürnberger Korbjäger im vergangenen Sommer lange um ihre Existenz bangen. Unter anderem eine Crowdfunding-Aktion rettete aber ihren Fortbestand in der zweithöchsten Spielklasse. Trotz der lange Zeit ungewissen Lage hat Ralph Junge, Trainer und Manager in Personalunion, eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbekommen.
Neben Topscorer Diante Watkins, einem nur 1,72 Meter großen Spielmacher (17,7 Punkte pro Partie), stehen vier weitere US-Amerikaner im Aufgebot, von denen Joshua Young (ehemals Tübingen) und Andre Calvin (ehemals Crailsheim) sogar Bundesliga-Erfahrung vorweisen können. Power Forward Dan Oppland ist seit Jahren eine feste Größe in der ProA, der 18-jährige Moritz Sanders ist eine der großen deutschen Nachwuchshoffnungen auf der Centerposition. Drei Jahre lang gehörte der 2,10 Meter-Hüne vor seinem Wechsel nach Nürnberg dem Jugendprogramm von Brose Bamberg an.
Erst zum dritten Mal überhaupt werden die Wölfe am Samstag zu einem Pflichtspiel in Nürnberg gastieren. Die beiden bisherigen konnten sie gewinnen: am 23. Februar 2008 mit 70:62 und am 3. Dezember 2011 mit 77:62. Im Hinspiel am fünften Spieltag der aktuellen Saison gingen sie vor heimischem Publikum mit einem 89:74-Sieg vom Parkett. Igor Jovovic freut sich auf das Spiel und die Unterstützung durch die zahlreich anreisenden Wölfe-Fans: „Sie werden uns den Rücken stärken. Das wird ein tolles Ambiente werden.“