MBC zeigt Aschersleben den Klassenunterschied auf

Mit 101:66 gewinnt der Mitteldeutsche Basketball Club ohne Probleme das Halbfinale im Landespokal gegen die Aschersleben Tigers. Bei den deutlich unterlegenen Viertligisten konnten die Wölfe endlich auch wieder auswärts ihr volles Potenzial abrufen. Am 23. März treffen die Wölfe im Finale auf den 1. Regionalligisten BBC Febro Magdeburg. Das Spiel wird auf neutralem Boden in der Stadthalle Wittenberg ausgetragen.

Die Kulisse in der Ascherslebener Sporthalle am Ascaneum stimmte, wie auch die Leistung der Wölfe. Nur an sportlicher Fairness haben die Gastgeber des Halbfinales im Landespokal noch einiges zu lernen. So „heizten“ zwei Hallensprecher den rund 800 Zuschauern durchgängig ein und nahmen dabei ihren Job ein wenig zu ernst. Freche und peinliche Gesten wurden in Richtung MBC-Bank abgelassen und trübten somit ein wenig das Bild des Spitzenspiels. Zudem konnten sich die Hallensprecher ebenso wenig an die Regel halten, beim Angriff des Gegners jeweils nur bis zur Mittellinie einzuheizen, wie auch bei Freuwürfen die Zuschauer mit Durchsagen weiter anzupeitschen. Selbst nach Aufforderung durch die MBC-Verantwortlichen reagierten die Herren am Mikrofon lediglich patzig und brachten ihre Unwissenheit über die normalen Abläufe durch Beleidigungen zum Ausdruck. „Es gibt Regeln beim Basketball, wie ein Spiel auch rund um das Feld abzulaufen hat. Daran haben sich alle Mannschaften zu halten, wenn sie ein Spiel ausrichten. Diese Regeln hängen ganz eng mit der sportlichen Fairness zusammen und sind im Landespokal genauso zu beachten wie in der 1. Bundesliga. Die Vorfälle rund um das Spiel ließen diese Fairness jedoch leider vermissen“, zeigt sich der Team Manager des MBC Martin Geissler erbost.
Glücklicherweise behielten die Wölfe auf dem Parkett trotz der widrigen Umstände einen kühlen Kopf und zeigten den Gastgebern den Klassenunterschied deutlich auf. Körperlich unterlegen und verletzungsgeschwächt präsentierten sich die Tigers gegen den Mitteldeutschen Basketball Club. So fehlte Topscorer und Aufbauspieler Omarr Smith und dies zeigte sich im Spiel der Ascherslebener. Aber auch auf Seiten der Wölfe musste man auf zwei Leistungsträger verzichten. Tomas Vilkius wurde aufgrund seiner Rückenverletzung vorerst weiter geschont, Kapitän Vladi Djatschenko knickte bereits am Freitag um und konnte aufgrund großer Schmerzen ebenso nicht in die Partie eingreifen. Dafür war jedoch Jens Lossack für die Wölfe wieder mit von der Partie.
Die Wölfe starteten von Beginn an sehr kontrolliert und drückten der Partie ihren Stempel auf. So konnten die Gastgeber nicht ihr gewohntes Fastbreak-Spiel durchziehen und wurde somit in der Defense geknackt. Nach zwei Minuten konnte Tomas Grepl durch seinen zweiten erfolgreichen Dreipunktewurf zum 10:5 für den MBC treffen. Aber vor allem Cornell Kairies zeigte seine Offensivfähigkeiten. Der Shooting Guard kam in den ersten zehn Minuten auf 11 Zähler, womit er den Wölfen die 29:18-Führung sicherte.
Im zweiten Spielabschnitt zeigten sich Raiko Seifert und Tomas Grepl sehr stark aus der Distanz, so konnte Raiko Seifert zweimal in Folge versenken und auch Tomas Grepl machte bereits seinen vierten erfolgreichen Dreipunktewurf. Nach 13 Minuten führten die Weißenfelser mit 40:24 und gingen mit 53:39 in die Halbzeitpause.
Im dritten Spielabschnitt lief für den MBC-Gegner dann überhaupt nichts mehr. Mit 28:11 ging das dritte Viertel an den Mitteldeutschen Basketball Club. Lediglich Ex-SV-Halle-Spieler Thomas Mähne konnte in diesem Viertel für die ASL-Tigers erfolgreich auftrumpfen und kam auf acht Punkte. Mit einem 13:0-Run zwischen der 25. und 30. Minute durch Burks (5), Kairies, Williams und Riley (jeweils 2) konnte der Sack bereits im dritten Viertel endgültig zugemacht werden. Nach dreißig gespielten Minuten führten die Wölfe mit 81:50, uneinholbar.
Entsprechend ruhiger ließen es die Wölfe im letzten Viertel auch angehen. So erhielten Sascha Prötzig und Jens Lossack einige Minuten und gaben den – auch foulbedingt ausgeschiedenen – MBC-Profis einige Minuten zum Verschnaufen. Die größte Differenz erspielte Topscorer Cornell Kairies mit dem letzten Treffer für die Wölfe zum 101:60 und durchbrach damit nicht nur die 100, sondern auch die 40-Punktedifferenz. Mähne machte gemeinsam mit dem Tigers-Kapitän Brambora noch den glücklichen 6:0-Lauf gegen den MBC perfekt und betrieb damit noch kurz vor Spielschluss ein wenig Ergebniskosmetik. Letztendlich geht der Sieg mit 101:66 verdient an den Mitteldeutschen Basketball Club, der damit genügend Selbstvertrauen für das Regionalligaspiel gegen Göttingen getankt haben sollte. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber letztendlich hat es für uns kaum Bedeutung, wenn wir in der Liga weiterhin auswärts schwach spielen. Wir müssen jetzt lernen, auch in der Regionalliga so konzentriert zu spielen wie gegen Aschersleben. Im Pokal haben wir jetzt einen ersten Schritt aus unserer Auswärtskrise getan“, bremst Ari Tammivaara die Siegeseuphorie ein wenig.
Tipp-Off für das nächste Heimspiel gegen Göttingen erfolgt am 27. Februar, 16 Uhr, in der Stadthalle Weißenfels. Tickets gibt es im Vorverkauf in der Stadtinformation Weißenfels, sowie bei AWG-Moden in Leißling.

MBC: Riley (4), Burks (21), Seifert (13), Williams (11), Kairies (21), Lossack (0), Montag (6), Grepl (19), Prötzig (6).