Die Saison hätte sich der nächste MBC-Gegner sicherlich etwas besser vorgestellt. Nachdem man die letzten beiden Spielzeiten stets als Absteiger aus der BBL beendete, trat das Team von Stephan Harlander den Weg in die neue Pro A an. Nahezu alle Leistungsträger aus der ersten Bundesliga haben den Club damals verlassen, ein Neuanfang als Nachwuchsteam wurde gestartet. Talentierte Nachwuchsspieler und zwei erfahrenere US-Importe sollten eine erfolgreiche Mischung ergeben. Doch in den bisherigen 22 Saisonspielen konnten die Franken lediglich drei Erfolge einfahren, die Mannschaft steht abgeschlagen auf dem letzten Platz der Pro A. Fünf Siege müssten die Nürnberger in den verbleibenden neun Saisonspielen aufholen, was wohl nur noch theoretisch möglich ist.
Um dieses Ziel irgendwie noch zu erreichen, ließ sich der mit reichlich Erfahrung ausgestattete Guard Rick Stafford zu einem Comeback nach fast zwei Jahren hinreißen. Der 35-Jährige spielte bis 2006 bei GHP Bamberg und ist aktuell als Assistant Coach für Dirk Bauermann in Bamberg tätig. Bei seinem ersten Einsatz am Mittwochabend im Falke-Trikot, erhielt Stafford 24 Minuten Spielzeit, in denen er auf 4 Punkte, 5 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals und einen Block kam. Der als bissiger Verteidiger bekannte Deutsch-Amerikaner kann dem Nürnberger Team mehr Ruhe geben und ist trotz seines Alters keinesfalls zu unterschätzen. Zwar konnte Stafford die 71:78-Niederlage gegen Heidelberg auch nicht verhindern, doch immerhin konnten die Nürnberger nach zuletzt drei Niederlagen endlich wieder mit ihrem Gegner mithalten. Auch nicht zu vernachlässigen sind die beiden anderen US-Amerikaner im Team von Stephan Harlander: Combo-Guard Michael Lake kommt im Schnitt auf 15 Punkte und verwandelt über 42 Prozent seiner Distanzwürfe. Unter den Körben räumt der 208cm große Center Kevin Hanson auf und schnappt sich pro Spiel 9 Rebounds und versenkt 12,5 Punkte. Ebenfalls zweistellig punktet Power Forward Robert Dühring (12,4), der 202cm große Spieler schnappt sich zudem 5,8 Rebounds.
Seit dem 13. Spieltag kommt die Mannschaft von Stephan Harlander im Schnitt nur auf 60 Punkte und hat damit die schwächste Offensive der Liga, die Wölfe markieren über 80 Zähler pro Spiel. Die Stärke des nächsten MBC-Gegners ist deshalb ganz klar die Defensive, nur 73 Punkte lässt das junge Team im Schnitt zu. Damit haben die Gastgeber die drittbeste Verteidigung der der Pro A.
„Nürnberg darf man nicht unterschätzen. Gerade mit Rick Stafford konnten die Franken noch viel wichtige Erfahrung gewinnen, die es uns nicht leichter machen wird. Wir müssen mit der richtigen Einstellung in das Spiel gehen“, fordert MBC-Coach Uwe Sauer einen Pflichtsieg der Wölfe. Das MBC-Team muss an diesem Wochenende wieder auf die moralische Unterstützung von Drew Williamson verzichten, der US-Boy reiste am Mittwochmorgen nach seiner Zwischenuntersuchung zurück in seine Heimat. Die Checkups haben einen normalen Heilungsprozess bestätigt, der es dem MBC-Wolf ab Ende April wieder erlauben wird mit dem Aufbautraining zu beginnen. Bis dahin wird Drew Williamson täglich in seiner Heimatstadt medizinisch behandelt.
Das Hinspiel konnten die MBC-Cracks Anfang November deutlich mit 101:80 für sich entscheiden. Damals feierte Neuzugang Rod Middleton mit 13 Punkten einen guten Einstand, Topscorer der Wölfe war Ron Thompson mit 19 Zählern. Auf der Gegenseite zeichnete Michael Lake für 21 Punkte verantwortlich.
Spielbeginn erfolgt am Sonntagabend 17:00 Uhr in der Sporthalle des BBZ, am Berliner Platz, in Nürnberg.
MBC-Wölfe treffen auf „Terrier“ Rick Stafford
Am Sonntagabend spielt der Mitteldeutsche Basketball Club auswärts bei DIMPLEX Falke Nürnberg. Spielbeginn erfolgt 17 Uhr gegen den momentan Tabellenletzten der 2. Bundesliga Pro A. Das Hinspiel konnten die Wölfe mit 101:80 deutlich gewinnen. Neu im Team der Nürnberger ist Rick Stafford, der am Mittwochabend sein Comeback gab.