4710 Zuschauer, darunter rund 40 mitgereiste MBC-Fans, sahen am Freitagabend Unglaubliches. Für die Bonner Fans war die Leistung ihrer Mannschaft vor heimischem Publikum kaum fassbar. Einige Zuschauer verließen angesichts der Leistung des eigentlichen Favoriten kurz vor Spielende bereits den Telekom Dome. Grund zur ausgelassenen Freude hatten hingegen die Wölfe-Fans: Ihre Mannschaft dominierte die Partie und überzeugte auf ganzer Linie. Nach dieser Leistung stehen die Mitteldeutschen nach drei Spielen ungeschlagen auf Rang eins in der Beko BBL. Die ersten Punkte des Spiels markierte der Bonner Shooting Guard Bryce Taylor mit einem Distanztreffer, Johnnie Gilbert ließ einen Korbleger folgen. Der MBC hatte offensiv immer eine Antwort parat und so wechselten die Führungen bis zur Viertelmitte regelmäßig. Tim Ohlbrecht presste den Ball in der fünften Spielminute per Dunk durch die Reuse (12:11). Diese Führung währte nicht lang und sollte die letzte der Vizemeister werden. Zum Viertelende sorgte Matt Stucki mit seinem Block an Artur Kolodziejski noch einmal für Jubel. Mit einer 26:21-Führung ging es in den nächsten Spielabschnitt. Telekom-Center John Bowler bekam hier innerhalb von fünf Sekunden zwei Fouls angehangen. Immer wieder kamen die Magentafarbenen gefährlich nahe ran, konnten aber das Ruder nie herum reißen. Adeola Dagunduro versenkte zur Halbzeitpause noch einen Korbleger zum 50:40.
Topscorer Giorgi Gamqrelidze markierte nach der Pause die ersten Punkte der Wölfe mittels Korbleger. Center-Riese Anatoly Kashirov kassierte in der 24. Spielminute Foul drei und vier, letzteres wurde als Technisches geachtet, wodurch der 22-Jährige zunächst vom Parkett genommen wurde. Drei Minuten später bekam Guido Grünheid ein Unsportliches Foul, weil der vor ihm laufende Jared Jordan über Grünheids Fuß stolperte. Die Wölfe ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und dominierten weiterhin die Partie. Beim Stand von 72:57 ging es in die entscheidende Phase. Hier hatten die Gastgeber dem Aufsteiger kaum noch etwas entgegen zu setzen. Viele Abschlüsse gelangen den Mitteldeutschen per Korbleger. Spätestens als John Bowler in der 36. Minute sein fünftes Foul kassierte, verließen einige Bonner Fans enttäuscht die Halle. Der MBC punktete munter weiter und baute eine zwischenzeitliche Führung von 25 Zählern auf. Die mitgereisten Fans feierten ausgelassen ihre Mannschaft, als Johnnie Gilbert per Dunk die letzten Punkte zum 91:71-Sieg verbuchte.
Björn Harmsen zeigte sich nach dem Sieg zu Recht Stolz: „ Wir haben heute aufgrund unserer Intensität gewonnen. Trotz der vorherigen zwei Siege sind die Spieler nicht übermütig, sondern immer noch hungrig. Das hat sich auf dem Feld gezeigt.“
Ungeschlagen geht es für die Wölfe morgen Mittag nach Quakenbrück, wo am Sonntagnachmittag die nächste schwere Begegnung ansteht.
MBC: Gamqrelidze (17), Gilbert (9), Dagunduro (5), Kashirov (6), Khartchenkov (12), Pilcevic (6), Leutloff (4), Grünheid (11), Bernard (7), Elliott (14).
Telekom Baskets Bonn: Taylor (13), Ensminger (20), Strasser (2), King (3), Bowler (2), Jordan (9), Kolodziejski (4), Yarbrough (2), Flomo (3), Ohlbrecht (13).