Am Samstagabend herrschte in der Stadthalle Weißenfels Fußballstimmung – neben dem Stammpublikum besuchten auch zirka 50 lokale Schalke-Fans das Basketballbundesligaspiel. Bis zur dritten Minute blieben beide Teams mit 4:4 eher zurückhaltend. Erst ein 6:2-Lauf durch Griffin, Brand und Buse brachte den MBC bis zur 5. Minute leicht in Führung. Diese konnte durch vier Punkte von Juha Sten und einem Korbleger von Michael Buse in den nächsten zwei Minuten bis auf 16:9 ausgebaut werden. Fortan hatten die Weißenfelser aber vor allem beim Rebound Probleme, allein im ersten Spielabschnitt gestatteten die MBC-Spieler dem Gegner 6 Offensivrebounds, die somit durch zweite Chancen den Rückstand immer weiter verkürzen konnten. Die letzten zwei Minuten des ersten Viertels gingen mit 12:5 an die Gelsenkirchener. Damit betrug der Vorsprung nach zehn Minuten nur noch 21:19 für die Gastgeber.
Der Beginn des zweiten Abschnitts ging an den FC Schalke, der durch fünf Punkte von Kristofer Speier den 11:0-Run perfekt machen konnte und nach zwölf Minuten erstmals mit 24:21 in Führung gehen konnte. Die Wölfe legten einen Gang in der Verteidigung zu, in den fünf nächsten Minuten kamen die Gäste lediglich auf vier Punkte. In der 17. Minute konnte Edwin Jason durch einen Freiwurf bis zur Pause letztmals zur Führung verwandeln (30:29), ehe der MBC wieder auftrumpfen konnte. Durch einen 12:0-Lauf (7 Punkte Brand, 3 Evans, 2 Hallgrimson) hatten die Weißenfelser das Spiel bis zur Halbzeit wieder in der Hand, lediglich Jason Edwin konnte auf 41:32 verkürzen.
Doch anstatt nach dem Seitenwechsel dort weiter anzusetzen, schien die Konzentration bei den Hausherren nachzulassen. Zwischen der 22. und 26. Minute gelang dem Team von Ari Tammivaara kein einziger Treffer, auf der Gegenseite drehte ein 9:0-Run die Partie erneut (45:45, 26. Minute). Erst Markus Hallgrimson konnte die Durststrecke der Wölfe per Dreier beenden, ehe Ralph Schirmer für Michael Buse ins Spiel kam. Der Entwicklungsspieler nutzte das Vertrauen seines Trainers und markierte vier Punkte in Folge. Zum Ende des dritten Spielabschnitts zeigten die Anzeigetafeln 54:45 zugunsten der MBC-Cracks.
Nachdem das dritte Viertel bereits mit 17:13 für die „Knappen“ endete, setzte sich diese negative Entwicklung auch im entscheidenden Viertel fort. Der MBC schaffte es nicht die Angriffe der Westdeutschen zu stoppen und kassierte 30 Gegentreffer. In der 33. Minute war das Spiel nach einem 7:0-Auftakt der Gäste schnell wieder ausgeglichen. Die Führung wechselte fortan mit nahezu jedem Angriff. Nach 35. Minuten war das Spiel mit 63:63 ausgeglichen. Erst durch einen Dreier von Kristofer Speier und zwei Zweiern von Bol Johnston und Rodney Scruggs, konnte der FC Schalke eine erste Vorentscheidung bis zur 38. Minute treffen und mit 70:63 in Führung gehen. Erst Tomas Grepl konnte durch vier Freiwürfe in Folge das Spiel wieder knapper gestalten (68:72, 39. Minute). Doch nach vergebenem Dreier im nächsten Angriff verlor der frühere tschechische Nationalspieler seine Ruhe und kassierte vom enttäuschend schwachen Schiedsrichtergespann Arik-Brosius ein technisches Foul. Während die Gäste an der Linie Nerven zeigten und nur fünf der zehn Versuche verwandeln konnten, schaffte es Markus Hallgrimson mit zwei erfolgreichen Dreiern dem MBC-Team wieder Hoffnung zu geben. Doch ein weiterer Distanzwurfversuch von Juha Sten verfehlte sein Ziel und damit den möglichen Ausgleich. Das Spiel endete mit 79:74 für den FC Schalke 04. Aufgrund der gleichzeitigen Niederlage der Düsseldorf Magics behalten die MBC-Wölfe ihren Vorsprung von sechs Zählern auf das Verfolgerfeld und stehen damit bereits nach dem 28. Spieltag als erneuter Vizemeister der 2. Basketball Bundesliga Nord fest. Damit ist auch die Qualifikation für die Pro A in der kommenden Saison gesichert.
In den verbleibenden zwei Spielen empfangen die Wölfe noch die Düsseldorf Magics und Phoenix Hagen in der Stadthalle Weißenfels.
MBC: Buse (11), Sten (4), Grepl (17), Griffin (6), Schirmer (4), Hallgrimson (11), Evans (10), Brand (11), Cardenas.
FC Schalke 04: Edwin (16), Berger, Scruggs (10), Johnston (12), Kordyaka (10), Pittman (17), Beck, Severing, Speier (14).