Silvano Poropat fand auf der Pressekonferenz nach dem Spiel deutliche Worte: „Für uns ist Trier ein beschissener Gegner, weil wir fast immer gegen sie verlieren und wir mögen es nicht zu verlieren.“ Nach der unglücklichen Hinspielniederlage erwiesen sich die Basketballer aus der ältesten Stadt Deutschlands auch ein halbes Jahr später als unangenehmer Gegner. Zeitweise preschten die Mannen von Trainer Henrik Rödl mit 14 Zählern davon, mit einem Kraftakt kämpften die Wölfe sich am Ende zurück ins Spiel, es sollte jedoch nicht reichen, das Ruder noch herumzureißen. Wie schon gegen Tübingen fehlte auch diesmal Josh Parker.
Von Beginn an machten die Trierer deutlich, dass sie die Punkte aus dem Wolfsbau entführen wollten. Mit einem Korbleger von Andreas Seiferth ging es los, Laurynas Samenas riss dann zum Erstaunen aller Angelo Caloiaro den Ball aus den Händen und preschte nach vorn, kam schließlich per And One, einem Korbleger mit anschließendem Freiwurf, zu Punkten. Erst nach zwei Minuten kam der MBC mittels Dreier von Mike Cuffee in Fahrt, aber auch der US-Boy sollte der TBB Trier keinen Einhalt gebieten. Die Gäste spielten mit großer Intensität und jagten auf 13:5 davon. Außerdem kassierte der MBC innerhalb von nun neun Sekunden drei Fouls, sehr zum Unmut der Zuschauer. Nur schleppend ging es für die Hausherren nach vorn, Angelo Caloiaro krachte schließlich einen Dunk in die Reuse. Immer wieder war es Marcus Hatten, der sein Team unaufhörlich nach vorn trieb, nach einem Unsportlichen Foul von Warren Ward eine Minute vor der Viertelpause zeigte der MBC-Guard zwar Nerven an der Linie, erzielte aber per Dreier den Ausgleich und jagte gleich noch einen hinterher. Mit 22:18 ging es stimmungsvoll in den zweiten Abschnitt. Immer wieder zeigte sich, dass den Sachsen-Anhaltern leichte Körbe einfach nicht gelingen sollten. Schnell hatte Jermaine Anderson das Spiel wieder gedreht, Malte Schwarz holte sich aber per Dreier die Führung zurück. Und es sollte noch besser werden: Nach einem weiteren Distanztreffer im Fallen samt Bonuswurf bescherte Schwarz seinem Team ein Vierpunktspiel, der Wolfsbau stand Kopf. Djordje Pantelic setzte noch einen drauf, nach einem Foul zeigte der serbische Center die richtige Reaktion und lochte den Ball von jenseits der 6,75 Meter ein. Doch die TBB blieb energisch dran, brachte sich wieder in Schlagdistanz und drehte den Spieß herum. 43:45 zeigte die Anzeige zur Halbzeitpause.
Zurück auf dem Parkett eröffnete Vitalis Chikoko per Tip-In, Marcus Hatten antwortete per Dunk. Beim MBC wollte der Stein aber weiterhin nicht so recht ins Rollen kommen, auch Auszeiten vermochten dies nicht zu ändern. Nach 28 Minuten kassierte Mathis Mönninghoff sein fünftes Foul, kurz darauf handelte sich Martins Meiers ein Technisches ein. Beim Stand von 54:64 wurde das Schlussviertel eingeläutet. Nachdem die Gäste dort auf 14 Zähler davongezogen waren, rappelten sich die Wölfe auf. Marcus Hatten und Kova Kovacevic brachten ihr Team zurück ins Spiel und machten innerhalb der letzten zwei Minuten Punkt um Punkt gut. Langsam kehrte auch die Hoffnung zurück in den Wolfsbau. Bei noch 45 Sekunden im Spiel brachte Hatten den MBC auf vier Zähler ran, es folgten taktische Fouls beider Teams. Dabei behielten die Trierer die Nase vorn und bewiesen Nervenstärke bis zum Schluss. Die Mitteldeutschen mussten sich trotz eines kämpferischen Endspurts mit 80:84 geschlagen geben.
„Glückwunsch an die Gäste, das war ein verdienter Sieg. Letztendlich hat man Trier über 40 Minuten gesehen, heute waren sie das bessere Team, das muss man anerkennen. Ich denke sie hatten nichts zu verlieren und haben befreit gespielt. Bei uns war es andersherum, Trier hatte zu Beginn deutlich mehr Intensität. Durch Riesenkampf haben wir das Spiel gedreht, aber dann kamen die Unkonzentriertheiten. Das darf nicht passieren. Trier kam wieder ins Spiel, ab der zweiten Halbzeit hatten sie uns im Griff. Wir haben es mit riesigen Aufwand wie einer Presse probiert, am Ende haben wir damit gewisse Ergebnisse erreicht, aber das war auch zu spät und wäre unverdient“, so Silvano Poropat abschließend.
MBC: Schwarz (14), Hatten (26 Pkt., 6 Reb., 5 Ass., 4 St.), Kovacevic (8), Pantelic (5 Pkt., 9 Reb.), Cuffee (5), Caloiaro (19), Meiers (3), Simon, Leutloff, Hain, Clay.
TBB Trier: Ward (4), Hughes (14 Pkt., 7 Reb., 7 Ass., 6 St.), Seiferth (10), Schmidt (2), Mönninghoff (5), Samenas (12), Chikoko (14), Anderson (23), Petric, Wenzl.