Zwölf Minuten lang hatten die Wölfe das Spiel gegen die Hertener Löwen sicher in der Hand. So konnte das erste Viertel nach einem 9:1-Run zwischen der siebenten und neunten Spielminute mit 24:16 klar gewonnen werden. Zu beginn des zweiten Spielviertels konnte der Vorsprung nach zwei Dreiern von Chuck Evans und einem Korbleger von Brandon Griffin sogar auf 32:20 hochgeschraubt werden. Doch ab der 12. Minute zeigten nur noch die Gäste echten Kampfgeist, die Weißenfelser waren sich nach der zwischenzeitlichen Führung schon zu siegessicher. Entsprechend leichtfertig wurden dem Gegner zu viele Freiräume gestattet, die Jasper Knoch und Kofi Awlakpui eiskalt per Dreier bestraften. Einen richtigen Knacks bekam die Mannschaft von Ari Tammivaara nach einem Wutausbruch von Markus Hallgrimson, der nach einem kräftigen Tritt in die Bande nach seiner Auswechslung mit einem technischen Foul bestraft wurde und die Löwen damit regelrecht zu einem 10:0-Lauf einlud. Fortan war das Momentum bei den Gästen, die nach 17 Spielminuten mit 37:34 in Führung lagen. Die Weißenfelser brauchten drei Minuten um sich davon wieder zu erholen, erst Tomas Grepl und Brandon Griffin konnten mit einem 7:0-Konter das Spiel wieder auf ihre Seite holen (41:37). Der Halbzeitstand von 46:41 wurde durch einen Distanztreffer von Will Brand erzielt.
Doch anstatt gestärkt aus der Schlussphase der ersten Hälfte herauszugehen, verpassten die MBC-Cracks den Start in das dritte Viertel komplett. Nach zwei Minuten lagen die Löwen mit 47:46 wieder vorn. Letztmalig konnte Robert Cardenas den Club in der 25. Minute mit 54:52 in Führung bringen, ehe Herten das Spiel mit einem 13:4-Lauf vorentscheiden konnte. Nach dreißig Minuten lag der MBC vor knapp 1500 Zuschauern mit 58:65 in Rückstand.
Dieser wuchs im Schlussabschnitt sogar teilweise auf zehn Punkte an (59:69). Zwar bäumten sich die Wölfe am Ende nochmals auf und verkürzten nach einem Distanztreffer von Chuck Evans auf 70:75 (36. Minute), doch nach dem sechsten erfolgreichen Dreier von Jasper Knoch auf der Gegenseite wuchs der Rückstand wieder auf 72:80 an. Durch zwei erfolgreiche Freiwürfe und einem Dreier von Will Brand keimte in der vorletzten Spielminute nochmals Hoffnung bei den Wölfen auf (77:80). Doch auf der Gegenseite zeigte Ed Williams keine Nerven und verwandelte erst per Freiwurf und später per Zweier erneut zum 84:79, Markus Hallgrimson konnte abermals um zwei Zähler verkürzen. Doch anstatt die schwache Wurfausbeute der Hertener an der Freiwurflinie im Anschluss daran auszunutzen, vergab man die Rebounds und ließ Herten zu zweiten Chancen kommen. Auf der eigenen Seite nutzten die Wölfe hingegen nicht die Möglichkeit für einfache Abschlüsse und mussten entsprechend verdient die fünfte Saisonniederlage einstecken.
Damit wächst der Rückstand auf Primus BG Göttingen inzwischen auf acht Punkte an. Dennoch geht es für die Wölfe in der kommenden Woche um die Ehre, gegen den designierten Meister der 2. Bundesliga muss vom MBC eine Trotzreaktion erwartet werden.
MBC: Buse (8), Grepl (9), Griffin (19), Hallgrimson (8), Tesfaldet (1), Evans (9), Brand (15), Cardenas (11).
Hertener Löwen: Awlakpui (14), Hain (11), Krüger (2), Fürst (6), Both (10), Knoch (20), Williams (24), Janoschek, Bruns, Rowoldt.