Es war keine ansehnliche Partie zwischen dem MBC und den Düsseldorfern und nach dem Spielende herrschte eine bedrückende Stille in der Stadthalle Weißenfels. Den Ausgang des Spiels konnte keiner so richtig glauben, schon gar nicht angesichts des vorangegangenen letzten Spielabschnittes samt Verlängerung. Schon vor der Begegnung lastete auf beiden Mannschaften ein hoher Druck, verbissen kämpften die Teams bis zur letzten Sekunde. Die Schlussminuten der regulären Spielzeit und der ersten Verlängerung waren besonders Spannungsgeladen und emotional. Schon der Spielbeginn war auf Augenhöhe, eröffnet wurde das Spiel durch einen Korbleger von Guido Grünheid. Zwei Minuten später kamen die Gäste erst zum Zug. Nach einem Dreier von Wayne Bernard konnten die Saalestädter kurzzeitig verschnaufen, doch schnell hatten die GIANTS den MBC wieder eingeholt. Ronald Ross brachte die Hausherren mit zwei Freiwürfen zum Ende des ersten Viertels zum 15:14 in Front. Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts zogen die Wölfe mit je einem Distanztreffer von Radenko Pilcevic und Rastko Dramicanin zum 21:14 vorbei. Die Düsseldorfer blieben verbissen dran und kamen Mitte des Viertels wieder in Schlagdistanz. Wenig später bescherte ein Korberfolg von Johnnie Gilbert den Gastgebern beim 33:22 ein Polster von mehr als zehn Punkten. Bei noch 48 Sekunden auf der Uhr ging reger Beifall durch die Stadthalle, denn da wurde Nachwuchsspieler Christian von Fintel eingewechselt. Mit 34:27 ging es in die Halbzeitpause.
Zurück auf dem Parkett startete Dorian McDaniel für die Gäste in die zweite Spielhälfte, bevor Guido Grünheid mit einem Dunk nach Alley-Oop-Pass von Ronald Ross den Wolfsbau verteidigte. Nach weiteren Punkten vom MBC zogen die Düsseldorfer eine Auszeit. Diese schien zu wirken, denn fortan kamen die GIANTS kontinuierlich ran. Besonders den starken Patrick Pope konnten die Mitteldeutschen kaum stoppen. Hinzu kamen dumme Ballverluste, die den Wölfen das Leben schwer machten. Ein Dreier von Davon Roberts brachte den Wölfen kurzzeitig Sicherheit, doch ein Unsportliches Foul von Velimir Radinovic unterbrach den aufkommenden Spielfluss. Düsseldorfs überragender Spieler Patrick Pope musste kurz vor Viertelende verletzt vom Parkett, mit 48:52 ging es für die Wölfe in den vermeintlichen Schlussabschnitt.
Über das gesamte Viertel blieben beide Mannschaften auf Augenhöhe. Zwar konnten die Rheinstädter zur Viertelmitte hin etwas davonziehen, doch Ronald Ross traf aus der Nahdistanz zum 58:59-Anschluss. Die 40. Spielminute hatte es dann in sich. Nach einem Ballgewinn erzielte Pope den 68:68-Ausgleich, in der Folge gingen die Düsseldorfer mit vier Zählern in Führung. Ronald Ross brachte den MBC wieder ran, aber nach einem Bonuswurf von Steven Wright waren die Gäste immer noch mit zwei Punkten vorn. Wayne Bernard glich aber gleich danach durch zwei Freiwürfe wieder aus und so ging es beim 73:73 in die Verlängerung.
Dort erwischten die Giganten den besseren Start und legten einen 6:0-Lauf hin. Dieser wurde erst nach gut drei Minuten von Guido Grünheid per Korbleger beendet, ein Dreier von Pilcevic ließ die Wölfe wieder zum 78:79 aufschließen. Nach dem fünften Foul von Laimonas Kisielius traf der Serbe Pilcevic zwei Bonuswürfe zum 80:80-Ausgleich. Ein Foul von Ross schickte Steven Wright für Düsseldorf noch einmal an die Linie, er traf nur einen der beiden Freiwürfe. Bei noch drei Sekunden auf der Uhr konnte Ronald Ross den letzten Angriff jedoch nicht erfolgreich zum Abschluss bringen. Die Wölfe haben am Ende die Nerven verloren und insgesamt 20 Ballverluste taten ihr Übriges. Dennoch haben die Mitteldeutschen noch zwei Siege Vorsprung vor dem BBC Bayreuth. Am Sonntag folgt für die Wölfe das schwere Auswärtsspiel gegen den Meister Brose Baskets Bamberg.
Anton Mirolybov nach dem Spiel: „Es gibt in einem Spiel immer diverse Momentums, die heute immer hoch und runter gingen, weil die Führungen ständig wechselten. Das letzte Momentum blieb leider bei Düsseldorf. Es war extrem hart, dieses Spiel zu verlieren. Ab dem dritten Viertel haben wir uns zu viele Ballverluste geleistet, weil Düsseldorf die Defense umgestellt hat. Ich bin sehr enttäuscht über die Situation, aber es gibt immer noch sieben weitere Spiele. Trotz der Geschehnisse in der Woche hatten wir eine gute Trainingswoche und ich bin dennoch stolz auf mein Team, dass es niemals aufgegeben hat.“
MBC: Dramicanin (7), Gilbert (8), Pilcevic (16), Leutloff (4), Ross (13), Grünheid (7), Bernard (15), Roberts (6), Radinovic (4 Pkt., 14 Reb), Münsinger, von Fintel.
Gloria GIANTS Düsseldorf: Kisielius (15), McDaniel (4), Wright (9), Petric (2), Buck (9), Pope (17), Haynes (6), Watt (7), Rizvic (12), Wischnewski.