MBC gewinnt Spitzenduell gegen Kirchheim mit 92:82 nach Verlängerung

Vor 2250 Zuschauern gewann der Mitteldeutsche Basketball Club am Samstagabend das hochspannende Spitzenspiel gegen die drittplatzierten Kirchheim Knights. Mit 92:82 (44:40; 76:76) setzten sich die Wölfe in einem ausgeglichenen Spiel am Ende in einer starken Verlängerung durch. Sascha Leutloff fiel mit 21 Zählern sehr positiv auf.

„Die letzten fünf Minuten waren kein Spiel mehr, das war Kampf. Und den Kampf gewinnen die Kämpfer“, so lauteten Silvano Poropats Schlussworte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Damit umschrieb er sehr treffend die insgesamt 45 Spielminuten, in denen seine Mannschaft sich zwischenzeitlich sehr schwer gegen die starken Kirchheimer tat. In der Verlängerung setzten sich die bissigen Wölfe wie durch eine Initialzündung durch.
Sascha Leutloff markierte die ersten Zähler der Partie per Korbleger, Tomasevic punktete auf der Gegenseite und beide Teams legten ein schnelles Tempo an den Tag. Besondere Probleme bereitete den Mitteldeutschen der muskelbepackte Wirbelwind Cedric Brooks, der in diesem Spielabschnitt gleich drei Distanztreffer einlochte und seine Mannschaft so immer weiter nach vorn trug. Beim MBC hielt vor allem Kapitän Sascha Leutloff dagegen. Gegen die hellwachen Gäste tappten die Wölfe immer einen Schritt hinterher. Dann meldete sich Arizona Reid mit einem Dreier zurück, bei 21:21 ging es in den nächsten Abschnitt. Weiterhin hatten die Hausherren Schwierigkeiten, ein einarmiger Dunk von Phillipp Heyden sorgte für Jubel im Publikum. Zwei Minuten vor der Pause gelang es den Tabellenführern durch einen Dreier von Steve Wachalski endlich, sich zum 37:36 nach vorn zu schieben. Mit 44:40 gingen die Wölfe leicht im Vorteil in die Halbzeitpause und überzeugten bis dahin mit 28:15 Rebounds.
Zurück auf dem Parkett schienen die Mitteldeutschen wie ausgewechselt. Sie ließen kaum Punkte der Baden-Württemberger zu und verbuchten selbst wichtige Zähler. Sascha Leutloff trickste seinen Gegenspieler unterm Korb mit einem schönen Spin Move aus. Doch Mitte des Viertels wendete sich das Blatt wieder, die Knights kamen wieder ran, Sebastian Adeberg glich in der 30. Minute per Dreier aus und mit 57:57 ging es in den vermeintlichen Schlussabschnitt. Hier taten sich die Wölfe wieder schwerer in der Offense, auch wenn Louis Hinnant den Abschnitt aus der Distanz eröffnete, Arizona Reid legte gleich einen Dreier nach. Durch die irrsinnigsten Treffer blieben die Kirchheimer jedoch hartnäckig dran. Zwar versenkten Sascha Leutloff und Arizona Reid wichtige Punkte, doch durch die kämpferischen Gäste schmolz der Neun-Punkte-Vorsprung rasant. Sebastian Adeberg machte schließlich den Ausgleichs-Korbleger zum 76:76 und nach verworfenem Dreier von Cedric Brooks ging es mit diesem Stand in die Verlängerung. Der immer noch verletzte Malte Schwarz sprang gleich auf und gemeinsam mit Kapitän Sascha Leutloff und Arizona Reid animierten sich die Spieler zum Kämpfen. Und so legten die Mitteldeutschen in der Overtime los, nach einem Distanztreffer von Hördur Vilhjalmsson hatten die Saalestädter so viel Selbstvertrauen getankt, dass es sowohl in Offense und Defense besser lief. Der mit vier Fouls belastete Sascha Leutloff wimmelte Gegenspieler ab und netzte per Korbleger und Dunk ein. Schnell waren die Tabellenführer davon gezogen, nach einem weiteren Vilhjalmsson-Dreier zum 90:78 machten der Isländer und Arizona Reid ihrer Erleichterung über den Sieg mit einem Freuden-Kampfschrei Luft.
„Ich habe gewusst, dass Kirchheim mit viel Stolz und Kampf auftritt und das haben sie von der ersten bis zur letzten Minute gezeigt. Ich bin sehr froh, dass meine Jungs das gleiche gezeigt haben und wir freuen uns über die beste Reboundleistung der Saison. Wir waren in entscheidenden Situationen wenig smart, eine Führung von sieben Punkten zwei Minuten vor Ende darf eine solche Mannschaft nicht verspielen. Wir sind zurück ins Spiel gekommen und den Sieg erkämpft. Die Kämpfernaturen bei uns haben das Spiel dominiert und entschieden, mit dem glücklicheren Ende für uns“, resümierte Headcoach Silvano Poropat.
Durch den Erfolg über Kirchheim sichert sich der MBC vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde das Heimrecht für die Play-Offs und den zweiten Tabellenplatz. Um die Hauptrunde auf dem ersten Tabellenplatz abzuschließen benötigen die Wölfe noch einen Sieg aus den letzten vier Spielen.

MBC: Hinnant (14), Collins (3), Vilhjalmsson (18 Pkt., 7 Reb., 6 Ass.), Holcomb Faye (4), Leutloff (21), Heyden (10), Wachalski (3), Reid (19), Cavars, Huelsewede, Lange.

VfL Kirchheim Knights: Tomasevic (7), B. Bekteshi (7), Adeberg (23), Griffin (4), Uskoski (20), Menck (5), Brooks (16), Künzel, Schneider, Maier.