Nach dem Spiel wollte MBC-Cheftrainer Ari Tammivaara nur zwei Worte sagen, doch diese waren sehr deutlich: „Arrogant“ und „Bullshit“. Mehr Worte wollte der Wölfe-Dompteur über die Leistung seines Teams nicht verlieren. Am Ende war der Mitteldeutsche BC der glückliche Sieger einer spannenden Bundesligapartie. Die MBC-Cracks unterschätzten die starken Iserlohn Kangaroos von Beginn an und agierten vor allem in der Defense viel zu nachlässig. Allein im ersten Viertel gestattete der MBC seinen Gästen 23 Gegenpunkte, mehrfach konnten diese in Führung gehen. Nach acht Minuten führte das Team von Paris Konstantinidis sogar mit 19:13 nach einem 7:0-Lauf von Ingmar Janke und Brandon Gary. Doch auch die Wölfe konterten – angetrieben von Michael Buse, Cornell Kairies (3) und Will Brand – ebenfalls mit einem 7:0-Run. Nach zehn Minuten führten die Hausherren nur knapp mit 24:23.
Nach deutlichen Worten von Coach Tammivaara gingen die Wölfe im zweiten Viertel beherzter in der Verteidigung zur Sache. Zwar konnten die Gäste nach einem erfolgreichen Dreier von Jason Rueter in der 13. Minute nochmals mit 27:25 in Front gehen, nach einem erneuten Zwischenspurt von Will Brand, Michael Buse und Brandon Griffin ging die Führung mit 35:29 zurück an die Weißenfelser. Den Halbzeitstand markierte Joe Tesfaldet per Dreier zum 42:35.
In der zweiten Halbzeit schafften es die Wölfe das Momentum jedoch nur bis zur 22. Minute auf ihrer Seite zu halten, nachdem man mit zwei weiteren Distanztreffern den Vorsprung auf 49:37 ausbauen konnte. Dann zogen die energischer spielenden Iserlohner das Spiel an sich und trafen ebenfalls sicher von jenseits der Dreierlinie und verkürzten in der 24. Minute auf 45:51 und nach dem vierten Dreier im dritten Viertel von Erik Hood sogar auf 53:54, wenige Sekunden später konnte Jason Rueter sogar zum Führungswechsel verwandeln (55:54). Die Iserlohner versuchten fortan jeden Wurfversuch der Wölfe durch Fouls zu stoppen und die Freiwurfschwäche der Hausherren auszunutzen (52%). Dies gelang den Westdeutschen, vier der zehn Freiwurfversuche verfehlten ihr Ziel. Lediglich die erfolgreichen Dreier von Tomas Grepl und Will Brand ließen das Viertel ausgeglichen mit 24:24 enden (66:59).
Diesen Vorsprung konnten die MBC-Wölfe bis zur 37. Minute verteidigen (78:71). Durch einen Dreier von Christoph Venderbosch schmolz die Führung eine Minute vor Spielschluss auf 78:75, MBC-Topscorer Will Brand verwandelte kurz darauf zum 80:75. Keine Nerven zeigte Iserlohns US-Boy Brandon Gary nach einem Foul von Brandon Griffin an der Freiwurflinie und verwandelte zum 80:77. Die Wölfe nutzten im letzten Angriff nicht die Chance den Sack mit einem erfolgreichen Treffer zuzumachen und gaben acht Sekunden vor Schluss den Ball erneut an Brandon Gary ab. Dieser scheiterte jedoch von der Dreierlinie, sodass die Wölfe knapp und glücklich gegen die starken Iserlohner gewinnen konnten.
Am Mittwochabend trifft das MBC-Team im DBB-Pokal auf die Bremen Roosters und kann schon dort Wiedergutmachung betreiben. Nach einem möglichen Sieg würde ein BBL-Team in der ersten Runde des BBL-Pokals in den Wolfsbau kommen.
MBC: Buse (13), Kairies (8), Sten (7), Grepl (7), Griffin (13), Tesfaldet (5), Brand (23), Cardenas (4).
Iserlohn Kangaroos: Jozefiak (2), Konstantinidis, Ioannidis, Gary (27), Rueter (19), Hood (21), S. Venderbosch, Janke (4), C. Venderbosch (4).