MBA verpasst NBBL-Qualifikation

Die kommende Saison in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) findet ohne die Mitteldeutsche Basketball Academy (MBA) statt. Beim entscheidenden Qualifikationsturnier in Rostock verpasste es die U19 der MBA, sich eines von zwei noch zu vergebenden NBBL-Tickets zu sichern.

Matteo Kossira, hier im JBBL-Spiel gegen Braunschweig, avancierte zu einem der besten Spieler der MBA in der NBBL-Qualifikation. Foto: Ewald Möhring

Zum Verhängnis wurde dem Team von Trainer Darren Stackhouse dabei das Auftaktspiel gegen die White Wings Hanau, das nach einer völlig indisponierten Vorstellung überaus deutlich mit 47:84 verloren ging. Im weiteren Turnierverlauf steigerte sich die MBA, die auf Hoffnungsträger Carlos Domke verzichten musste, erheblich. Sie brachte Gastgeber Rostock Seawolves an den Rand einer Niederlage (74:78) und besiegte die NTSV Wildcats aus Hamburg mit 73:64. Am Ende entschied das Korbverhältnis dreier punktgleicher Teams über den begehrten zweiten Platz. Hanau setzte sich dabei vor Hamburg durch, der MBA blieb nur der letzte Rang. Bitter: Schon eine Niederlage mit 15 Punkten gegen die keinesfalls übermächtigen Hanauer hätte gereicht, um der NBBL erhalten zu bleiben. So aber richtet sich der Fokus nun darauf, bis zur nächsten NBBL-Qualifikation im Juni 2024 eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen.

MBA – White Wings Hanau 47:84 (19:42)

Schon nach fünf Minuten führten die mit den Ex-MBA-Spielern Jeremie Okitasumbu und Eren Yildiz angetretenen Hessen mit 12:0. Der Fehlstart zerstörte das ohnehin schon fragile Selbstbewusstsein der MBA. Selbst einfache Korbleger verfehlten ihr Ziel, dazu hemmten unnötige Ballverluste den Spielfluss. So bauten die Hanauer ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Bei der MBA kam kein einziger Akteur in den zweistelligen Punktebereich, Topscorer war Andrey Bakholdin Zimmermann mit neun Punkten.

Rostock Seawolves – MBA 78:74 (35:32)

Gegen den Gastgeber und Turnierfavoriten präsentierten sich die Stackhouse-Schützlinge wie verwandelt. Sie eröffneten die Partie mit einem 6:0-Lauf und fanden den Glauben in die eigenen Stärken wieder. Die Rostocker, die in der vergangenen NBBL-Saison zweimal deutlich gegen die MBA gewonnen hatten, waren vom großen Willen und Kampfgeist des Außenseiters spürbar überrascht, konnten sich im dritten Viertel aber auf neun Punkte absetzen. Die MBA, die Rostocks Topspieler Roy Krupnikas auf 16 Punkte limitierte, steckte jedoch nicht auf und pirschte sich im letzten Abschnitt wieder auf Schlagdistanz heran. Eine Wende gelang aber nicht mehr. Zum Topscorer der MBA avancierte erneut Bakholdin Zimmermann mit 17 Punkten.

MBA – NTSV Wildcats 73:64 (36:34)

Gegen die Hamburger, die unmittelbar zuvor Hanau mit 106:101 nach Verlängerung bezwungen hatten, setzte die MBA ihren Aufwärtstrend aus dem Rostock-Spiel nahtlos fort und überzeugte auf beiden Enden des Courts. Sie hatte die Partie über weite Strecken im Griff, konnte sich aber erst im Schlussviertel entscheidend absetzen, als bei den talentierten Hamburgern die Kräfte schwanden. Der in beiden Qualifikationsrunden sehr überzeugende Matteo Kossira zeichnete sich mit 14 Zählern als bester Punktesammler der MBA aus.

Das sagt der Trainer: „Es ist bitter, so auszuscheiden. Wir waren mit einem dezimierten Kader sehr nahe dran, und ich bin mir sicher, dass wir es gepackt hätten, wenn Carlos mit dabei sein hätte können. Auf den großen Positionen hatte uns noch ein guter Spieler gefehlt. Im ersten Match kam meine Mannschaft mit der Drucksituation nicht gut klar, vielleicht hat – bedingt durch das Fehlen von Carlos – auch der Glaube gefehlt. Ich bin aber stolz darauf, wie sich meine Mannschaft in den anderen beiden Spielen präsentiert hat. Sie hat hier Charakter und Talent gezeigt.“