MBA-Teams in der Favoritenrolle

Die Mitteldeutsche Basketball Academy (MBA) vereint dieser Tage zwei Gefühlswelten. Während die U16 nach dem vorzeitigen Erreichen der Hauptrunde in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) beflügelt zum Auswärtsspiel bei den Sartorius Youngsters Göttingen (Sonntag, 12 Uhr) reist, will die U18 in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) im Heimspiel gegen BASS Berlin (Sonntag, 12.30 Uhr) endlich das erste Erfolgserlebnis erzwingen.

Die MBA nimmt gegen BASS Berlin den ersten Saisonsieg ins Visier. Foto: Noah Schütz

Dabei muss das Team von Trainerin Sandra Rosanke erstmals in dieser Saison die Favoritenrolle schultern. Noch eindeutiger scheinen die Kräfteverhältnisse in Göttingen, wo die noch unbezwungene U16 auf den Tabellenletzten trifft.

U18-WNBL: MBA – BASS Berlin (Sonntag, 12.30 Uhr, Dreifelderhalle der Sportschulen Halle)

Nach drei Spielen ist noch nichts verloren, aber einen Dämpfer haben die Playoff-Hoffnungen der MBA in der Frühphase der Saison sehr wohl erlitten. Musste man die Niederlagen gegen Alba Berlin und TuS Lichterfelde einkalkulieren, so fiel das 66:67 beim SC Rist Wedel unter die Kategorien: Unnötig und ärgerlich. Nach dem dritten Viertel hatte die MBA noch verdientermaßen mit 58:49 in Führung gelegen, ehe im Schlussabschnitt der Kollaps folgte. Der Frust, der in den ersten Tagen nach dem Spiel überwog, hat sich aber längst in zusätzliche Motivation gewandelt. Zudem arbeitete das Team intensiv im mentalen Bereich. Dabei galt es vor allem, die Angst vor dem Misserfolg aus den Köpfen zu bekommen und durch einen unbezähmbaren Hunger nach Erfolg zu ersetzen.

Spielerisch musste sich die MBA zuletzt nicht viel vorwerfen lassen. Vor einem Jahr wäre es noch undenkbar gewesen, in Wedel bis zum Schluss eine Siegchance zu haben. Nun gilt es, sich für die stete Weiterentwicklung auch einmal zu belohnen. Gegen den ebenfalls noch sieglosen Neuling BASS Berlin wollen Chinaza Ezeani und Co. von Anfang an jene Qualitäten einbringen, die sie über weite Strecken auch in Wedel demonstrierten: Gute Arbeit am Brett und schnelles Umschaltspiel. Obwohl die Berlinerinnen ihre Debütsaison in der WNBL absolvieren, sind sie für die MBA kein unbekannter Gegner. Im Rahmen des WNBL-Qualifikationsturniers im Juni trafen beide Teams schon einmal aufeinander. Dabei setzte sich das Rosanke-Team deutlicher durch, als es der Endstand von 42:35 vermuten ließ.

Das sagt die Trainerin: „Wir haben das letzte Spiel mental intensiv nachbereitet und gehen zuversichtlich in die Partie gegen Berlin. Spielerisch wollen wir an den guten Phasen vom Wedel-Spiel anknüpfen. Die Berlinerinnen sind individuell stark, aber taktisch noch unreif. Diesen Vorteil wollen wir nutzen.“

U16-JBBL: Sartorius Youngsters Göttingen – MBA (Sonntag, 12 Uhr)

MBA-Coach Darren Stackhouse steht vor einer kniffligen Aufgabe. Nach vier Siegen in Folge hat er größtes Interesse daran, dass sein Team weiter auf der Erfolgswelle surft und auch in Göttingen gewinnt. Zugleich bietet die vorzeitige Qualifikation für die Hauptrunde die Chance, Leistungsträger zu schonen und Spielern aus der zweiten Reihe mehr Einsatzminuten zu geben. Schließlich sind sie es, die das Team in der kommenden Saison werden tragen müssen.

Bei der MBA weiß man nur zu gut, dass es sich um Luxussorgen handelt. Mika Siegert und Co. spielen bis hierhin eine herausragende Saison, die auf einer bärenstarken Team Defense gründet. In der Offensive verfügt die MBA über genügend individuelle Qualität, um auch in spielerisch schwierigeren Phasen zu Punkten zu kommen. Dass seine Mannschaft ins Spiel beim Tabellenletzten vielleicht ein wenig zu entspannt gehen könnten, befürchtet Stackhouse nicht. Er vertraut voll auf die Mentalität seiner Schützlinge. Die Göttinger stehen nach vier Spielen noch ohne Erfolgserlebnis da, boten aber zuletzt in Gotha (56:66) lange Zeit eine überzeugende Vorstellung, ehe sie im Schlussviertel einbrachen und so den ersten Saisonsieg noch verspielten. Auffälligster Göttinger war dabei Aleksa Stevanov, der mit 21 Punkten, zehn Rebounds und sieben Ballgewinnen an einem Triple-Double schnupperte.

Das sagt der Trainer: „Nach der Pause gilt es für uns, schnell wieder in unseren Rhythmus zu finden, auch im Hinblick auf das Spitzenspiel gegen Chemnitz eine Woche später. Wir wollen in Göttingen einfach weitermachen wie bisher und unsere Identität aufs Feld bringen.“