Chance auf historischen Sieg

Die Gelegenheit auf einen historischen Sieg bietet sich dem formstarken SYNTAINICS MBC am Sonntag (17 Uhr) im Auswärtsspiel bei ALBA BERLIN, bei dem Neuverpflichtung Vince Edwards im Dress der Wölfe debütieren wird.

Die Partie zwischen dem Tabellenzweiten und 14. der easyCredit BBL wird beim neuen Streaminganbieter Dyn und auch im Free-TV bei BILD TV live übertragen. Bereits drei Wochen später sehen sich beide Teams im Pokal-Viertelfinale wieder: am 9. Dezember (16 Uhr), dann in der Stadthalle Weißenfels.

Noch nie seit ihrem ersten Bundesligaaufstieg 1999 haben die Wölfe in Berlin gewonnen. Nach 18 Partien, eine davon im Pokal, traten sie 18 Mal mit leeren Händen die Heimreise an – dies ist die schwärzeste Serie der Vereinsgeschichte.

Headcoach Predrag Krunic sagt vor dem 19. Duell in der Hauptstadt: „Nach dem Sieg in Rostock liegt eine lange Woche hinter uns. Wir haben die Zeit genutzt, um die gute Entwicklung der vergangenen zwei Spiele fortzusetzen und um Vince zu integrieren. Wir werden am Sonntag bereit sein, um unser Maximum zu geben.“ Über seine ersten Eindrücke von Neuzugang Vince Edwards sagt der Trainer: „Ich bin zufrieden. Er trainiert gut und arbeitet hart.“

Was dafür spricht, dass die Wölfe die schwarze Serie in Berlin brechen könnten: Die Mannschaft ruft immer mehr ihre Leistungsstärke ab, die Spieler finden sich in ihren Rollen immer besser zurecht. Im Frontcourt befindet sich Center Martin Breunig seit Wochen in starker Form, John Bryant löst ihn während seiner Ruhepausen ab. Unterstützung erhalten sie nun erstmals von Vince Edwards. Im Backcourt harmonieren Diante Baldwin und Charles Callison immer besser. Stephon Jelks gibt nach der Rückkehr aus seiner Verletzungspause den erhofften Energizer und Johnathan Stove sowie Chris-Ebou Ndow erfüllen vollauf die in sie gesetzten Erwartungen.

Die Berliner erlebten in der Sommerpause nach Jahren der Konstanz einen personellen Umbruch. Unter anderem haben die Identifikationsfiguren Maodo Lo und Luke Sikma den Verein verlassen. In Small Forward Sterling Brown, einem langjährigen NBA-Profi, Shooting Guard Matt Thomas und Power Forward Justin Bean sind drei neue US-Amerikaner gekommen, dazu in Matteo Spagnolo ein italienischer Nationalspieler. Aus Hamburg bzw. Bayreuth kehrten die Leihgaben Ziga Samar und Kresimir Nikic zurück.

Es bleibt abzuwarten, wie die Berliner die Doppelbelastung wegstecken werden. Das Spiel gegen die Wölfe ist ihr viertes innerhalb einer Woche. Am vergangenen Sonntag waren sie in der Bundesliga gegen Braunschweig gefordert (92:64), am Mittwoch in der Euroleague gegen Villeurbanne (68:73). Und heute Abend um 20.45 Uhr müssen sie nochmal in der europäischen Königsklasse ran: auswärts bei Partizan Belgrad. Predrag Krunic sagt über den Gegner: „Die Berliner besitzen einen sehr tiefen Kader, sie spielen mit hoher Intensität und sie bewegen den Ball enorm schnell.“

Dies belegt ein Blick auf die sogenannten Advanced Stats: Im Offensivrating ist ALBA mit 127,1 Punkten pro 100 Ballbesitzen ebenso die Nummer 1 der Liga wie mit plus 23,6 Punkten im Netrating, das die Differenz zwischen erzielten und kassierten Punkten ebenfalls hochgerechnet auf 100 Ballbesitze vergleicht. Die Wölfe belegen im Offensivrating mit 108,4 Punkten den 14. und im Netrating mit minus 9,2 den 13. Rang. Beim Spieltempo sind die Berliner mit einer Pace von 77,2 Fünfter, die Wölfe mit 76,2 Siebter.

Gleich sechs Berliner punkten pro Partie zweistellig, am häufigsten Matt Thomas (13,4) und Sterling Brown (12,7). In Topform präsentierte sich im bisherigen Saisonverlauf 2,21 Meter-Hüne Khalifa (vormals Christ) Koumadje mit 12,3 Punkten und 6,8 Rebounds im Schnitt.

Vince Edwards freut sich auf sein Debüt im Wölfe-Dress. Fotos: Andreas Bez
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