Das letzte Auswärtsspiel und drittletzte Spiel der Saison 2022/23 in der easyCredit Basketball Bundesliga führt den SYNTAINICS MBC am Dienstag (19 Uhr) zum Tabellensiebten ratiopharm ulm. Die Mannschaft reiste am Morgen nach der ernüchternden 91:109 (49:54)-Niederlage am Sonntag bei den MHP Academics Heidelberg direkt zur Nachholpartie des 29. Spieltages weiter.
Der Auftritt an der Donau war ursprünglich am 19. April geplant, musste jedoch verschoben werden, nachdem sich die Ulmer im Eurocup für das Viertelfinale qualifiziert hatten, das am gleichen Tag ausgetragen wurde (76:86-Niederlage bei Turk Telekom Ankara).
Die Ausgangslage vor der Partie: Nach dem Frankfurter 86:77-Heimsieg am Montag gegen Würzburg sind die Mannschaften auf den Tabellenplätzen 14 bis 17 noch enger zusammengerückt. Crailsheim (11:21 Siege), der SYNTAINICS MBC (10:21), Braunschweig (10:22) und Frankfurt (9:23) sind noch abstiegsgefährdet. Die Mannschaft von Headcoach Ingo Freyer kann den Klassenerhalt aus eigener Kraft perfekt machen. Nach dem Gastspiel in Ulm stehen noch zwei Heimspiele gegen Oldenburg am Freitag (19 Uhr) und gegen Crailsheim am Sonntag (15 Uhr) auf dem Programm. Tickets für das Spiel gegen Oldenburg gibt es hier, für das Saisonfinale gegen Crailsheim hier.
Die Ulmer kämpfen nach der 79:91-Niederlage am Sonntag bei Meister ALBA BERLIN noch um die fünfte Playoff-Teilnahme in Folge. Mit 16:15 Siegen spüren sie als Tabellensiebter den Atem von Würzburg, Rostock und Chemnitz (alle 15:17) im Nacken. An das Hinspiel Mitte Januar hat man beim SYNTAINICS MBC unangenehme Erinnerungen. Damals lagen die Wölfe fast das gesamte Spiel und eineinhalb Minuten vor Schluss noch mit 87:82 in Führung, dennoch mussten sie sich mit 87:91 geschlagen geben.
Der nachverpflichtete Centerspieler Bruno Caboclo war seinerzeit noch neu bei den Schwaben, mittlerweile ist der NBA-erfahrene Brasilianer als bester Korbschütze (15,1 Punkten pro Partie) und bester Rebounder (6,6) der Mittelpunkt des Spiels. Sein Landsmann Yago dos Santos ist mit 5,4 Assists bester Vorlagengeber und mit 14,7 Punkten zweitbester Korbschütze der Mannschaft von Headcoach Anton Gavel. Die im Hinspiel verletzungsbedingt fehlenden Nicolas Bretzel und Philipp Herkenhoff sind inzwischen wieder an Bord.
Wie zuletzt in Heidelberg müssen sich die Wölfe auch in Ulm auf viele Distanzwürfe gefasst machen: Keine Bundesliga-Mannschaft trifft mehr Dreier als die Ulmer, nämlich 11,2 pro Partie, wenngleich ihre Trefferquote mit 35,8 Prozent nur Durchschnitt ist (zum Vergleich SYNTAINICS MBC: 9,1 Dreier mit 36,9 Prozent).
Von neun Spielen in der ratiopharm arena konnten die Wölfe erst eins gewinnen: am 15. Februar 2015 mit 84:63. Die folgenden sechs Gastspiele gingen verloren, vergangene Saison nach einem Korbleger von Nicolas Bretzel 17 Sekunden vor dem Ende mit 82:83. MagentaSport überträgt auch die Partie am Dienstagabend live, der SYNTAINICS MBC bietet wie immer einen Liveticker bei Twitter an.
Gegen Heidelberger Dreierflut ohne Chance
Am Sonntag fanden die Wölfe bei der 91:109 (49:54)-Niederlage bei den MLP Academics Heidelberg gegen die Dreierflut der Gastgeber (17, drittbester Wert der gesamten Saison) kein Rezept. Kris Clyburn stellte vor 3936 Zuschauern mit 33 Punkten einen persönlichen Saisonbestwert auf, John Bryant gelang mit 17 Punkten und 10 Rebounds sein erstes Double Double der Saison. Scottie Reynolds war nach einem Spiel Pause (Oberschenkelprobleme) wieder einsatzbereit, bei Stephon Jelks (Sprunggelenk) verlief die Belastungsprobe vor dem Spiel negativ. Sicherheitshalber hatten die Youngster Ralph Hounnou und Aleksa Kovacevic die Reise in die Kurpfalz mit angetreten.
Das erste Viertel war ein Offensivspektakel mit herausragenden Wurfquoten von 75 Prozent bei den Wölfen und 70 Prozent bei den Gastgebern. Die Wölfe behaupteten die meiste Zeit einen leichten Vorsprung, nach einem „Buzzer Beater“ ihres überragenden Spielmachers Eric Washington (am Ende 28 Punkte und 8 Assists) von jenseits der Dreierlinie zum 32:30 gingen jedoch die Heidelberger mit einer Führung in die erste Viertelpause.
Nach Kris Clyburns Dreier zum 35:34 blieben die Wölfe dreieinhalb Minuten ohne Korberfolg, ein 0:12-Lauf zum 35:46 ließ die Partie endgültig kippen. Zur Halbzeit (54:49) hatten die „Akademiker“ bereits zehn Dreier getroffen, die Wölfe nur vier. Nach Seitenwechsel wuchs der Rückstand unaufhörlich, Eric Washington erzielte die ersten zehn Heidelberger Punkte im dritten Viertel. Mit 68:86 aus Sicht der Wölfe ging es in den Schlussabschnitt, beim 70:92 in der 33. Minute war der Rückstand am größten. Zwei Minuten vor Spielende musste Kris Clyburn nach zwei technischen Fouls wegen – aus Sicht der Schiedsrichter – zu heftigen Reklamierens die Halle verlassen.
Headcoach Ingo Freyer sagte nach der Partie: „Glückwunsch an Heidelberg. Das Spiel wurde im dritten Viertel gewonnen, da wir es nicht geschafft haben, Washington in den Griff zu bekommen. Die Köpfe sind dann leider nach unten gegangen. Wir haben viel probiert, aber im Endeffekt war das Selbstvertrauen der Heidelberger größer als das von uns, daher ist dieses Ergebnis zustande gekommen.“
SYNTAINICS MBC: Clyburn (33 Punkte, 5 Dreier, 4 Rebounds, 3 Steals), Mushidi (16 Punkte, 3 Dreier), Bryant (17 Punkte, 10 Rebounds), Callison (10 Punkte, 6 Assists), Darden (7 Punkte), Breunig (6 Punkte, 3 Assists), Ballock (2 Punkte), Caisin (0 Punkte), Reynolds (0 Punkte), Kovacevic, Hounnou.