Spannung war vorprogrammiert und eine stimmungsvolle Kulisse trug ebenso ihren Teil dazu bei wie zwei Unparteiische, die diese brisante Partie jederzeit absolut im Griff hatten und angemessen leiteten.
Zwar war es kein Feuerwerk für Basketballästheten, aber das war angesichts der Ausgangslage und der damit verbundenen spürbaren Nervosität auf beiden Seiten kaum zu erwarten. Es wurde spannend und lange Zeit nervenaufreibend. Aus Sicht der MBC-Jungs war gerade der Anfang schwierig. Gegen die kompakte Zonenverteidigung der Junior Phantoms kamen die Jungs in den ersten Minuten gar nicht zu Recht. 1:10 stand es nach 7 Minuten. Doch das Team um Kapitän Phil Teichert konnte sich in die Partie hinein kämpfen, bis zur Viertelpause auf 7:12 verkürzen. Ein 8:0 Lauf durch zwei Dreier von Phil Teichert und Karl Democh, dazu ein Steal mit anschließendem Korbleger von Richard Wache brachte die Zuschauer zum ersten Mal so richtig in Stimmung. 15:12 führten die MBC-Youngsters nun plötzlich – und waren im Spiel. Eng blieb es trotzdem. Über die Stationen von 17:17 (15.) und 23:23 (18.) bis kurz vor der Pause, als die Gäste nochmals einen kleinen Vorsprung erspielen konnten. Letztlich war zum Seitenwechsel schon klar, dass sich die MBC Junior Sixers wohl vor allem dann durchsetzen würden, wenn man mit einer großen Rotation und möglichst viel Energie und Verteidigungsdruck die nur mit 9 Mann angetretenen Junior Phantoms zermürben würde. Und das gelang in der zweiten Hälfte. Ein aggressiver Start und ein kurzer 9:3 Zwischenspurt (Johannes Langer, Henry Volkert und Seweryn Sroczynski teilten sich hier die Punkte) brachten die Junior Sixers wieder in Front – und die Führung gab man nicht mehr ab. Es blieb zwar zunächst eng, aber die Gastgeber waren immer knapp in Führung und gingen mit einem 49:45-Vorsprung in das Schlussviertel. Die Gäste fanden letztlich kein Mittel, das kompakte Junior-Sixers-Team zu stoppen. Zwar agierte DBB-Kaderspieler Ole Angerstein wie gewohnt auf hohem Niveau (28 Punkte, 12 Rebounds), aber die mannschaftliche Geschlossenheit der MBC-Jungs war der Schlüssel zum Sieg – und in ganz kleinen Schritten entfernte man sich in den finalen 10 Minuten vom Gegner. Der so genannte „Neck-Breaker“ war dann der zweite Dreier von Phil Teichert, der anfangs der Schlussminute durch die Reuse sauste und beim 63:54 den größten Vorsprung der Sachsen-Anhalter perfekt machte. Die Partie war gelaufen – und die Freude groß. Mit dem 67:60-Sieg verwies man die Junior Phantoms Braunschweig-Wolfenbüttel auf den 9.Platz und schaffte die Qualifikation für die Playdowns. Dort wird man es in der 1.Runde entweder mit den Metropol Baskets Ruhr oder den finke Baskets Paderborn zu tun bekommen. Die Entscheidung darüber fällt am kommenden Wochenende in einem Nachholspiel der Gruppe Nord.
Beim Triumph über Braunschweig kamen alle 12 Spieler zum Einsatz: Henry Volker (14 Pkt., 6 Rebs, 4 Steals), Karl Democh (12 Pkt., 1 Dreier, 7 Rebs), Johannes Langer (10 Pkt.), Seweryn Sroczynski (9), Philipp Teichert (8, 2 Dreier), Max Streblow (6), Richard Wache (4), Roland Winterstein (4, 1 Dreier), Luis Taya, Konstantin Peucker und Clemens Thiem.
Trainer Tino Stumpf: „Zunächst möchte ich meiner Mannschaft zur Qualifikation für die Playdowns gratulieren. Wir haben ja vor der Saison, damals im Mai in Vorbereitung der NBBL-Quali, dieses Team komplett neu zusammengebaut – und letztlich war der Prozess erst nach Neujahr zu Ende, als Jonas Niedermanner und Seweryn Sroczynski die Mannschaft noch einmal entscheidend verändert haben. In Anbetracht dessen ist es eine gute Leistung aller Spieler, dass wir zunächst das Minimalziel Platz 8 erreichen konnten und mit Braunschweig auch ein im deutschen Jugendbasketball zuhöchst anerkanntes Programm hinter uns lassen konnten. Auf den Punkt hin haben wir im ‚Endspiel‘ gegen die Niedersachsen eine gute, konzentrierte und stabile Teamleistung gezeigt, und daran hatten alle meiner Spieler einen Anteil. Nun geht unser Focus natürlich Richtung Playdowns. Wir haben dort in maximal zwei Runden die Chance, den endgültigen Klassenerhalt sportlich perfekt zu machen und das wollen und werden wir schaffen. Einen großen Dank möchte ich auch an unsere Zuschauer richten, die Kulisse war wunderbar und der Bedeutung der Partie mehr als würdig!“