Kaza Kajami-Keane im Interview

Kaza Kajami-Keane ist in der letzten Woche nach der Teilnahme am FIBA Worldcup zum SYNTAINICS MBC gestoßen und hat somit den Kader für die Saison 2019/20 komplettiert. Der Kanadier, der bei seinem zweiten Auftritt für die Wölfe in Bamberg einen Vorgeschmack seiner Qualitäten lieferte, kann für die Weißenfelser zum Schlüsselspieler werden. Der Club beantwortet die Frage: Wer ist eigentlich Kaza Kajami-Keane?

Foto: SYNTAINICS MBC

Wie war dein erster Eindruck von Weißenfels und der Stadthalle?

„Mir hat die Atmosphäre beim Testspiel gegen Gießen wirklich sehr gefallen. Es war aufregend für mich das erste Mal mit meinem neuen Team auf dem Feld zu stehen. Es sieht für mich so aus, als sei Weißenfels eine Stadt die komplett hinter ihrer Mannschaft steht und für den Sport lebt. Das ist einfach eine tolle Sache hier.“

Was hat dich dazu veranlasst in die BBL zu kommen? Was wusstest du zuvor über die Liga?

„Nach Deutschland zu kommen war eine klare Entscheidung für mich. Ich wollte in eine Liga, die ein sehr gutes Spielniveau besitzt und in welcher der Konkurrenzdruck hoch ist. Hier zu sein ist Teil meines Plans besser zu werden. Vergangene Saison hatte ich ein ziemlich gutes Jahr in den Niederlanden. Jetzt möchte ich in der BBL den nächsten Schritt machen. Im kanadischen Nationalteam haben mir Kameraden von der Liga erzählt und wussten nur Gutes zu berichten.“

Wie bist du zum Basketball gekommen?

„Ich bin in einer Vorstadt von Toronto aufgewachsen. Zum Basketball kam ich, weil meine beiden älteren Schwestern gespielt haben. Das ist so eine Familiensache bei uns. Meine Schwestern wurden sehr erfolgreich im Basketball und so wurde es zwischen uns Kindern ein Wettstreit. Jeder wollte besser sein als der andere.“

Wenn du kein Profi-Basketball geworden wärst, welchen Beruf hättest du erlernt?

„Definitiv hätte ich einen Beruf gewählt, der etwas mit Recht zu tun hat. Ich liebe es zu lesen und Informationen zu sammeln. Meine Mutter arbeitet in einer Kanzlei. Das habe ich lange Zeit meines Lebens mitgekriegt und bewundert.“

Wie beschreibst du das Gefühl im kanadischen Nationalteam in der Weltmeisterschaft gestanden zu haben?

„Für Kanada zu spielen hat mich mit großem Stolz erfüllt. Nicht viele Menschen haben eine solche Chance auf diese Art ihr Heimatland zu repräsentieren. Meine Mutter kommt aus Spanien und mein Vater aus Jamaika. Als Sohn von zwei Immigranten dann für die Wahlheimat anzutreten war ein unbeschreibliches Gefühl, auch für meine Familie. Das Land hat so viel für uns getan, hier hatte ich die Chance etwas zurückzugeben. Es lief zwar bei der WM nicht so wie geplant für mein Team, aber wir sind auf einem guten Weg.“

Hast du andere Dinge außer dem Basketball in deinem Leben?

„Ich lese viel und versuche mich als Autor. Derzeit schreibe ich an einem Buch. Das kostet natürlich sehr viel Zeit, aber begeistert mich. Videospiele sind zum Beispiel gar nichts für mich.“

Würdest du sagen, dass sich der europäische Basketball auf einem guten Weg befindet?

„Für mich ist die BBL eine der Top-Ligen in Europa. Die Organisationen sind professionell und die Coaches kompetent. Ich glaube, dass wir in dieser Spielzeit und dem jetzigen Kader mit dem richtigen Willen und Einsatz eine tolle Saison für die Wölfe abliefern können.“

Was sind deine Stärken auf und abseits des Felds?

„Ich glaube, dass ich auf dem Parkett ein guter Anführer bin. Ich versuche ständig meine Teamkollegen in die richtigen Positionen zu dirigieren und sie somit ins Spiel zu bringen. Ich besitze einen Spürsinn zum Scoren und tue alles dafür, dass mein Team gewinnt. Gewinnen ist mir sehr wichtig, das ist meine Hauptpriorität. Abseits des Felds bin ich eher ruhiger, was sich jedoch ändert, sobald eine Partie angepfiffen wurde.“

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