Alles in allem lässt sich die Partie in drei Zahlen zusammen fassen: Fünf, Sechs und Zehn. Die Fünf ist hierbei die Minutenzahl, die den Gastgebern reichte, doch noch als Sieger das Feld zu verlassen. Sechs Ballverluste produzierte das junge MBC-Team in dieser Verlängerung und trug so maßgeblich zur Wende im Spiel bei. Und zehn Punkte in Folge konnten die Eisbären zu Beginn der Extra-Zeit erzielen, ehe die Gäste zum 82:90 verkürzen konnten.
„Gerade am Ende sah man deutlich, woran es unseren Spielern noch fehlt. Die nötige Abgezocktheit und Ruhe in der Crunch-Time. Mit sechs Ballverlusten, und damit einem mehr als in allen Vierteln davor im Schnitt, kann man nicht gewinnen“, so beschrieb MBC-Trainer Christian Steinwerth die entscheidende Phase des Spiels, in der Richard Wache als etatmäßiger Aufbauspieler nicht mehr spielen konnte.
Bis zur Halbzeit (35:40) konnte sich kein Team substanziell absetzen. Ein kleiner Run einer Mannschaft war direkt von einem gegnerischen Lauf gefolgt.
Im dritten Viertel konnten die Gastgeber einmal auf neun Punkte enteilen und eine frühe Auszeit musste für den MBC her (37:46; 22.). Hier zeigten die Wölfe wieder, aus welchem Holz sie mittlerweile geschnitzt sind und kamen vor allem durch Rick Michael sogar selber zur 62:60 Führung.
Besonders die Leistung von der Freiwurflinie war heute endlich die gewünschte (23/30). Allein Max Streblow konnte 13 seiner 13 Versuche versenken. So konnten die wenigen MBC-Spieler, die nicht krank oder verletzt waren, die Überraschung lange wahren. Immer wieder zogen sie konsequent zum Korb und wurden mit Fouls oder Korblegern dafür belohnt.
Umso bezeichnender die letzte Situation mit 22 Sekunden auf der Uhr. Der MBC hatte den Ball und beim 80:80 die Chance auf den Sieg. Lange wurde der Ball bewegt ehe mit noch 4 Sekunden auf der Uhr Richard Wache den Ball bekam. Statt aber den Zug zum Korb zu wählen, nahm er einen Dreier im Rückwärtsfallen, der klar das Ziel verfehlte. „Hieraus müssen die Jungs lernen und genau deshalb nehmen wir in der JBBL teil. Ich bin mir sicher, dass Richard bei der nächsten Situation eine bessere Entscheidung treffen wird. Sowohl Max als auch er hatten die Chance zum Penetration, waren aber unter diesem mentalen Druck noch nicht dazu in der Lage“, kritisierte Steinwerth anschließend, ohne dabei eine Schuldzuweisung zu bemühen.
Den Rest besorgte dann die bereits erwähnte Verlängerung, in der die Eisbären einfach aggressiver und frischer waren und so nicht unverdient den Sieg einheimsten. Ohne den einzigen Aufbauspieler war hier zu wenig Ordnung im MBC-Spiel und die Zahlen von oben sind so zu erklären.
MBC: Streblow 29, Michael 22, Thomas 14, Lebe 8, Wache 6, Büttner 4, Wendt 1.