Noch einmal will sich die U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) nicht von Alba Berlin vorführen lassen. Sieben Wochen nach dem 57:100-Debakel im Hinspiel hat die MBA am Sonntag (12.30 Uhr, Ballsporthalle Sandersdorf) in der Hauptrunde der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) die Chance, dem amtierenden Deutschen Meister ein anderes Gesicht zu präsentieren.
Sieben Wochen können im Sport eine Ewigkeit sein. Formkurve und Selbstbewusstsein bestimmen nachhaltig die Erfolgsaussichten, und gerade beim Jugend-Basketball kommt noch ein Aspekt hinzu: Die natürliche sportliche Weiterentwicklung als Individuum und Mannschaft. Als die MBA am 10. Dezember in Berlin zum ersten Hauptrundenspiel antrat, wirkte sie von der Herausforderung noch überwältigt. Mittlerweile sind die Schützlinge von Trainer Darren Stackhouse auf diesem Niveau aber längst angekommen. Dafür spricht nicht nur der jüngste 69:51-Erfolg beim Schlusslicht Medipolis SC Jena, sondern auch die exzellenten Auftritte beim Tabellenzweiten Niners Chemnitz (87:88 nach Verlängerung) und gegen den Dritten TuS Lichterfelde (61:62).
Die Entwicklung ist umso erstaunlicher, bedenkt man, dass Topscorer Mika Siegert in der Hauptrunde verletzungsbedingt bislang nur sporadisch zum Einsatz kam und auch im Rückspiel gegen Alba fehlen wird. „Unsere Verteidigung ist deutlich besser geworden“, sagt Stackhouse, verweist aber auch noch auf zwei andere Aspekte: „Wir haben nun mehr Erfahrung. Und wir glauben einfach daran, dass wir mit den Teams aus der Hauptrunde auf Augenhöhe spielen können.“
Hoffnung für den Sonntag spendet auch die Tatsache, dass Alba in der Hauptrunde etwas von seiner Dominanz eingebüßt hat. Sowohl in Lichterfelde (102:95) als auch gegen Chemnitz (82:69) musste der Topfavorit hart für den Sieg kämpfen. An der Außenseiterrolle der MBA gibt es dennoch nichts zu rütteln. Alba strotzt angesichts einer makellosen Saisonbilanz nicht nur vor Selbstvertrauen, sondern kann sich auf eine enorm tiefen Kader stützen. „Da kann jeder Spieler den Unterschied ausmachen. Und sie können über die gesamten 40 Minuten die Intensität sehr hoch halten, weil sie ohne Qualitätsverlust durchrotieren können“, sagt Stackhouse.
Während im Hinspiel gegen die MBA der athletische Guard Maxim Bader mit 27 Punkten glänzte, tat sich zuletzt der knapp zwei Meter große Anton Kemmer hervor. Obwohl er in den vergangenen drei Partien jeweils nur um die 20 Minuten auf dem Feld stand, legte er im Schnitt beeindruckende 28,6 Punkte auf. Dagegen ist die MBA unter dem Korb nur dünn besetzt. Um die Wirkung der Berliner Center einschränken zu können, werden die Gastgeber in der Verteidigung konsequent doppeln müssen. Bis auf Siegert wird die MBA voraussichtlich in Bestbesetzung auflaufen können. Im Anschluss an das JBBL-Spiel steigt in Sandersdorf das Pro-B-Duell zwischen den BSW Sixers und der Seawolves Academy aus Rostock.