JBBL-Team liefert Alba großen Kampf

Die U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) hat in den Playoffs der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) eine Sensation gegen den Titelaspiranten Alba Berlin verpasst. Im Achtelfinalhinspiel musste sich das Team von Trainer Darren Stackhouse vor heimischer Kulisse trotz aufopferungsvollen Kampfes mit 73:82 (32:44) geschlagen geben, bewahrte sich aber zumindest noch eine Restchance für das Rückspiel am kommenden Sonntag.

Mit konsequentem Zug zum Korb entfaltete die MBA die größte Wirkung. Hier setzte Mika Siegert (Mitte) glänzend Joaquin Kalonji in Szene. Foto: MBA

Mit einem bärenstarken Schlussviertel (23:13) drückte die MBA die Punktedifferenz noch in den einstelligen Bereich und verhinderte damit eine Vorentscheidung zu Gunsten der Berliner, die in den beiden Hauptrundenduellen noch haushohe Siege gegen die MBA gefeiert hatten. Diesmal stellten sich die Stackhouse-Schützlinge dem JBBL-Titelverteidiger jedoch von Anfang an furchtlos entgegen. Sie schalteten nach Ballgewinnen schnell um und attackierten auch im Halbfeldspiel immer wieder den Korb. Zudem verhinderten sie mit guter Help Defense und Doppeln, dass die begabten Berliner Center ihre Wirkung entfalten konnten. Die MBA schuf eine vibrierende Playoff-Atmosphäre und erzwang zunächst tatsächlich ein Duell auf Augenhöhe gegen den hohen Favoriten.

Nachdem sie im ersten Viertel (17:21) auf Tuchfühlung geblieben waren, mussten die Gastgeber im zweiten Abschnitt allerdings etwas abreißen lassen. Hauptgrund dafür war die hohe Anzahl an Ballverlusten, von denen einige auch der erhöhten Nervosität zuzuschreiben waren. „Wir hatten im gesamten Spiel sicherlich 15 Ballverluste, die komplett unnötig gewesen waren“, resümiert Stackhouse. Während ihre Center blass blieben, konnten sich die Berliner zudem auf ihre starken Guards verlassen. Maxim Bader, der gegen die MBA stets zur Hochform aufläuft, und Jona Drücke übernahmen bei Alba die Verantwortung und führten ihr Team bis zur Halbzeitpause zu einer Zwölf-Punkte-Führung.

Im dritten Viertel mussten die Gastgeber der hohen Intensität etwas Tribut zollen und generierten defensiv nicht mehr genügend Stopps, um das Momentum kippen zu lassen. So setzte sich Alba bis zum Ende des dritten Viertels auf 69:50 ab. Viele Teams hätten sich in dieser Situation aufgegeben, doch nicht so die MBA. Sie offenbarte im letzten Abschnitt ihre herausragende Mentalität und kämpfte sich eindrucksvoll zurück. „In der Viertelpause habe ich den Jungs gesagt, dass noch keine Vorentscheidung gefallen ist und wir weiter an uns glauben müssen. Zwar war allen klar, dass es schwierig werden würde, die Partie komplett zu drehen, aber wir wollten das Ergebnis zumindest in den einstelligen Bereich drücken“, sagt Stackhouse.

Also zapften die Gastgeber die letzten Kraftreserven an, brachen den Offensivrhythmus der Berliner und erreichten so tatsächlich noch das angestrebte Ziel. Dabei ragten einmal mehr U16-Nationalspieler Mika Siegert (20 Punkte), Abdul Wasay Wafa (16) und Mohamed Ibrahim (13) als beste Korbschützen heraus. Der psychologische Effekt des klar gewonnenen Schlussviertels soll der MBA nun beim Rückspiel am kommenden Sonntag in Berlin helfen. Neun Punkte, so die Botschaft, lassen sich aufholen – manchmal sogar in nur zehn Minuten. An der klaren Favoritenrolle der unglaublich tief besetzten Berliner ändert sich aber natürlich nichts, zumal ihnen im Hinspiel mit Ari von Wiegen und Philipp Hölsken noch zwei Leistungsträger fehlten.