Deutschland-Premiere in der Stadthalle Weißenfels

Gleich dreimal messen unsere Bundesligamannschaften am kommenden Wochenende mit ALBA BERLIN die Kräfte. Am Freitag (19 Uhr) gastiert das Frauenteam GISA LIONS MBC zum zweiten Playoff-Halbfinalspiel um die deutsche Meisterschaft in der Hauptstadt. Am Sonntag kommt es beim 2. Combined Event dieser Saison in der Stadthalle Weißenfels – präsentiert von Outdoorfreax – zu einer Premiere im deutschen Profibasketball. Zunächst empfängt der SYNTAINICS MBC im Rahmen des 28. Spieltages der easyCredit BBL ab 15.30 Uhr das Berliner Männerteam, ehe ab 18.30 Uhr die Frauenteams beider Clubs das dritte Playoff-Halbfinalspiel absolvieren.

Dass sich zwei Bundesligisten mit zwei Mannschaften nacheinander zu zwei Pflichtspielen in der gleichen Halle gegenüberstehen, gab es noch nie. Tickets für das 2. Combined Event gibt es hier. Die Eintrittskarte für das Männerspiel gilt auch für das Frauenspiel, für das zudem separate Tickets angeboten werden. Dyn bzw. Sporttotal.tv übertragen in bewährter Manier live.

Auch abseits des Spielfeldes erwartet die Besucher am Sonntag ein Top-Programm: Spieltagspräsentator Outdoorfreax verlost zwei Schnupperfahrten mit Can-Am-Fahrzeugen. In den Halbzeitpausen beider Spiele tritt mit Da Rookies (präsentiert von Skechers) eine der weltweit bekanntesten Breakdancecrews auf. Die Pause zwischen den Spielen soll u.a. durch eine Autogrammstunde der Wölfe und Freibier unseres Partners Ur-Krostitzer verkürzt werden.

Die Wölfe, mit einer Bilanz von 8:19 Siegen nach wie vor Tabellen-13. der easyCredit BBL, durchlaufen derzeit ein schwieriges Programm. Zum vierten Mal hintereinander treffen sie auf ein vor ihnen platziertes Team. ALBA ist mit 19:5 Siegen nicht nur Tabellendritter, sondern mit neun Erfolgen hintereinander auch das formstärkste Team der Liga. Am vergangenen Sonntag besiegten die Mannen von Headcoach Israel Gonzalez trotz immenser Personalsorgen Ludwigsburg 100:91. In den verletzten Gabriele Procida und Matteo Spagnolo, dem angeschlagenen Weltmeister Johannes Thiemann sowie den erkrankten Justin Bean, Jonas Mattisseck, Louis Olinde und Ziga Samar fehlten sieben Stammkräfte.

Man darf gespannt sein, mit welcher Besetzung die Berliner am Sonntag auflaufen werden. Am heutigen Donnerstag sind sie in ihrem 34. und letzten Euroleaguespiel in dieser Saison zu Gast bei Panathinaikos Athen. Im Hinspiel im November schlugen die Wölfe aus der damals ebenfalls angespannten Personalsituation des Gegners Kapital und feierten einen historischen 108:75-Sieg. Es war der höchste Auswärtssieg der Vereinsgeschichte im Oberhaus und im 19. Anlauf seit dem ersten Bundesligaaufstieg 1999 der erste Erfolg in Berlin überhaupt. Chris-Ebou Ndow stellte damals mit 23 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung auf.

Drei Wochen später revanchierten sich die Albatrosse im Viertelfinale des BBL-Pokals mit einem 85:70-Sieg in der Stadthalle. Noch nicht dabei war bei den Berlinern ehedem der isländische Spielmacher Martin Hermannsson, der im Januar nach einem dreieinhalbjährigen Gastspiel in Valencia zu ALBA zurückgekehrt ist und dem Kader seither noch mehr Qualität und Tiefe verleiht.

Wölfe-Headcoach Predrag Krunic bescheinigt seiner Mannschaft nach der soliden Leistung zuletzt in Oldenburg eine gute Trainingswoche. Am Sonntag werde man sich gut vorbereitet präsentieren und das Maximum geben, um mit Unterstützung der heimischen Zuschauer die Außenseiterchance zu nutzen und eine erneute Überraschung zu schaffen. Ralph Hounnou kehrt nach zwei Spielen Pause wegen einer Knöchelverletzung ins Team zurück, der Einsatz von Jhonathan Dunn (Rückenprobleme) entscheidet sich kurzfristig. Charles Callison fehlen noch drei Assists bis zu seinem 300. in der easyCredit BBL.

GISA LIONS MBC will Serienausgleich

Für den GISA LIONS MBC gilt es im zweiten Spiel des Playoff-Halbfinales am Freitagabend (19 Uhr) in der Berliner Sömmeringhalle, unbeschwerter zu Werke zu gehen als im ersten Duell in der Vorwoche. In diesem liefen die Löwinnen nach einem 2:13-Fehlstart einem immer größer werdenden Rückstand hinterher und unterlagen am Ende deutlich mit 58:98. Auch wegen ihrer hohen Foulbelastung fanden sie allenfalls phasenweise Zugriff aufs Spiel. Bereits 14 Fouls hatten sie in der ersten Hälfte kassiert, 25 waren es am Ende. Die Folge waren 36 Freiwürfe für und 26 Freiwurfpunkte von ALBA.

US-Centerspielerin Maggie Mulligan war vor 1781 Zuschauern mit 18 Punkten beste Berliner Korbschützin, zweistellig trafen zudem ihre Landsfrauen Laina Snyder (16) und Deeshyra Thomas (13) sowie die routinierte Stefanie Grigoleit (10). Kapitänin Lena Gohlisch stellte mit acht Assists eine persönliche Saisonbestleistung auf, Marie Bertholdt musste wegen einer Fußverletzung passen. Bei den Löwinnen kamen nur Joyce Cousseins-Smith (13) und Elea Gaba (10) auf eine zweistellige Korbausbeute.

Ein Mutmacher, ALBA im 15. Heimspiel in dieser Saison die erste Niederlage beizubringen, ist die Erinnerung an das Hauptrundenspiel Anfang Dezember in der Hauptstadt, als die Löwinnen in ihrer zweiten Auswärtspartie innerhalb von 48 Stunden den ausgeruhten Gastgeberinnen bis vier Minuten vor dem Ende (62:63) energische Gegenwehr leisteten und sich am Ende nur knapp mit 70:76 geschlagen geben mussten.

Mithelfen kann am Freitag eventuell wieder Emma Stach. Die Nationalspielerin hat nach ihrer Gehirnerschütterung das sogenannte Concussion Protocol verlassen und befindet sich seit eineinhalb Wochen wieder im Teamtraining. Die endgültige Entscheidung, ob sie nach sieben Spielen Pause ihr Comeback geben kann, fällt am Spieltag.

Elea Gaba erzielte im ersten Playoff-Halbfinale zehn Punkte.
Fotos: Andreas Bez, Tilo Wiedensohler
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