Anders als noch in der letzten Woche gegen den TV Langen, war dem MBC gegen den USC Heidelberg von Anfang an deutlich anzumerken, dass man dem Gegner keine einfachen Punkte im Abstiegskampf schenken wollte. Schließlich brauchen die Heidelberger jeden Punkt im Kampf gegen den Abstieg. „Unser Ziel für die letzten Saisonspiele ist der dritte Tabellenplatz, da werden wir keine Spiele leichtfertig verschenken“, war Dirk Dittrichs klare Aussage.
Der neue Coach ließ erstmals das Inside-Duo Lars Buss und Ronald Thompson gemeinsam in ein Spiel starten und wurde für diese Veränderung von Beginn an belohnt. Beide Spieler steuerten die ersten Punkte des Clubs bei. Dem Team war die Spielfreude absolut anzusehen, nach zwei Minuten führten die Weißenfelser bereits mit 8:2. Nach einem weiteren 9:0-Run wuchs der Vorsprung bis zur fünften Minute sogar auf 17:6 an. Bis zur siebenten Minute verwandelten die Wölfe vier Dreier in Folge und schraubten die Führung bis zum Ende des ersten Abschnitts auf 29:13 hoch. In den ersten zehn Minuten agierte der MBC spielerisch auf sehr hohem Niveau und begeisterte die 1500 Zuschauer mit zurückgewonnenem Spielwitz. Gleich fünf MBC-Spieler verteilten schon im ersten Abschnitt Assists.
Nach weiteren zwei Punkten von Rod Middleton, fanden die Gäste durch einen 10:2-Run bis zur 14. Minute zurück ins Spiel (33:23). Dennoch konnten die Wölfe den Vorsprung konstant zweistellig halten und nach vier Punkten von Thompson und zwei Zählern von Leutloff bis zur 18. Minute wieder auf 48:31 ausbauen. Zwar konterte Heidelberg durch Punkte von McNeilly, Huber-Saffer und Starr bis zum Pausenstand von 48:37 abermals, dennoch zeigte sich Dirk Dittrich zufrieden: „Wir haben eine perfekte erste Halbzeit gespielt. Wir wussten, dass Heidelberg bei den letzten fünf Auswärtsspielen zur Pause geführt hat und waren gut vorbereitet.“ Bis zur Pause punkteten bereits alle acht eingesetzten Spieler, außerdem wurden zehn Assists verteilt, bei nur fünf Ballverlusten.
Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit gehörte dem Mitteldeutschen Basketball Club, so zeichnete Aufbauspieler Rod Middleton für fünf Punkte und Lance Den Boer für drei Punkte beim 8:0-Lauf zum 56:39 in der 24. Minuten verantwortlich. Nach dem dritten Dreier von Lance Den Boer in der 28. Minute stand es 62:45. Auf der Gegenseite sorgte nun Sebastian Adeberg mit sechs Punkten in Folge für den Anschluss zum 66:53-Viertelstand.
Im letzten Viertel war der Kräfteverschleiß dem Team von Dirk Dittrich deutlich anzumerken. Der neue Coach konnte nur auf acht Spieler bauen, da neben dem langfristig verletzten Aufbauspieler Will Chavis auch die beiden Entwicklungsspieler Frieder Diestelhorst (Fuß) und Ralph Schirmer (Magen) nicht zum Spiel fit wurden. Somit kam die Mannschaft von Dirk Dittrich in den letzten zehn Minuten etwas von ihrer guten Linie ab. Dennoch konnte der Vorsprung bis zur 38. Minute bei 74:65 gehalten werden. Doch die Angst um den Klassenerhalt setzte beim USC Heidelberg in den letzten zwei Minuten nochmals letzte Energien frei. Erst traf Starr zweifach in Folge zum 69:74, bevor Bryant Nash beide Freiwürfe vergab. Doch der Power Forward verwandelte den folgenden Korbleger und Peter Huber-Saffer verkürzte wenig später bis auf 73:74, bei 50 verbleibenden Sekunden. Für die Entscheidung sorgte MBC-Center Ronald Thompson nach einem Offensiv-Rebound, indem er einen Korbleger zum 76:73-Endstand verwandelte.
Damit konnte der MBC nun schon das zehnte von elf Spielen der Saison für sich entscheiden, welches mit fünf oder wenigen Punkten Differenz ausging. Die einzige knappe Niederlage setzte es noch im Hinspiel in Heidelberg. „Unsere Big Guys haben die Bretter gut kontrolliert (46:36 Rebounds) und damit den Unterschied ausgemacht. Als es am Ende eng wurde, haben wir als Team zusammengestanden und deshalb den Sieg sichern können“, so Dirk Dittrich überglücklich bei der Pressekonferenz. Durch den wichtigen Sieg, wahrt der MBC seine Chancen auf den dritten Tabellenplatz. Am kommenden Wochenende treffen die Wölfe auswärts auf den aktuellen Tabellendritten Kaiserslautern Braves.
MBC: Middleton (12), Den Boer (15), Buse (7), Buss (3, 11 Rebounds), Grepl (14), Leutloff (7), Thompson (14), Cardenas (4).
USC Heidelberg: Starr (23), Hirschberg (5), Nash (4), Huber-Saffer (20), Neuschl (4), McNeilly (4), Adeberg (11), Jones (2).