Gegen Heidelberg ohne Tremmell Darden

Auch ohne Tremmell Darden möchte der SYNTAINICS MBC im letzten Spiel vor Weihnachten am Samstag (18 Uhr) zu Hause gegen die MLP Academics Heidelberg seine aufsteigende Formkurve der vergangenen Wochen fortsetzen. Der älteste Spieler der easyCredit Basketball Bundesliga (wird am Spieltag 41) weilt derzeit wegen eines Trauerfalls im engsten Familienkreis in seiner US-Heimat. Die Gäste belegen vor dem 10. Spieltag mit 4:5 Siegen drei Positionen vor den Wölfen (3:6) den elften Tabellenplatz.

Spielmacher Charles Callison – hier mit Headcoach Igor Jovovic – ist am Samstag gegen seinen US-Landsmann Eric Washington gefordert. Foto: Andreas Bez

Der aktuelle Aufwärtstrend der Mannschaft von Igor Jovovic lässt sich an Zahlen festmachen: Zwei Siege aus den vergangenen drei Spielen, darunter der historische Erfolg am vergangenen Sonntag in Bamberg, der erste beim früheren Abonnementmeister seit mehr als 21 Jahren, dazu seit der Verpflichtung von Charles Callison und Mitchell Ballock eine deutliche bessere Verteidigung (durchschnittlich 86,5 statt zuvor 100,0 kassierte Punkte).

Am Samstag soll nun mit dem ersten Erfolg gegen die Kurpfälzer in der easyCredit BBL nachgelegt werden. Beide Duelle in der Vorsaison, als die Heidelberger neu in der Liga waren, gingen verloren. Der letzte Sieg resultiert vom 29. Januar 2017, als die Wölfe in der ProA mit 79:73 in der Universitätsstadt gewinnen konnten. Igor Jovovic, Djordje Pantelic und Sergio Kerusch waren damals schon dabei, ebenso Niklas Würzner bei den Gästen. Tickets für das Spiel am Samstag gibt es hier.

„Am Samstag treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sich zuletzt in guter Verfassung gezeigt haben“, sagt Igor Jovovic und gibt einen Einblick in seine Taktik: „Heidelberg spielt ähnlich wie vor zwei Wochen Bonn: mit hoher Geschwindigkeit, mit viel Ballbesitz und mit vielen Würfen von außen. Wir dürfen uns davon nicht anstecken lassen, sondern wir müssen das Tempo des Spiels kontrollieren und mit einer guten Verteidigung dagegenhalten. Hier sind wir zuletzt besser geworden, müssen aber weitere Fortschritte machen. Das Fehlen von Tremmell ist für andere Spieler eine Gelegenheit, sich zu beweisen.“

Ein Schlüsselduell dürfte das im Spielaufbau zwischen Charles Callison und Eric Washington werden. Der Heidelberger hat mit seiner Galavorstellung (25 Punkte, 11 Assists) zuletzt beim 95:79 gegen Braunschweig die Führung in der Korbjägerliste der Liga übernommen (21,5 Punkte im Schnitt). Die Nachverpflichtung in Reihen der Wölfe hat vor zwei Wochen auch den Bonner TJ Shorts, für viele aktuell der formstärkste Spieler der Liga, gut in Schach gehalten. Mit 6,3 Assists ist Charles Callison zudem einer der zehn besten Vorlagengeber der gesamten Liga.

Ungewöhnlich ist die Heidelberger Spielanlage: Die Mannen von Trainer Joonas Iiaslo, dem jüngeren Bruder des Bonners Tuomas Iisalo, werfen pro Partie identisch oft von der Dreierlinie (32,7 Versuche) wie aus dem Zweierbereich (33,0). Fast zehn Wurfversuche pro Spiel weniger aus der 6,75-Meter-Distanz sind es bei den Wölfen (22,8), dafür treffen sie deutlich zielsicherer als die Gäste: 40,0 Prozent sind sogar der Topwert der gesamten Liga, bei Heidelberg sind es nur 31,0 Prozent. Zu der exzellenten Gesamtquote trägt Mitchell Ballock, die zweite Nachverpflichtung beim SYNTAINICS MBC, mit 46,7 Prozent (sieben Treffer bei 15 Versuchen) maßgeblich bei.

Unter den Körben zeigten sich beide Kontrahenten im bisherigen Saisonvergleich in etwa gleichstark. Beste Heidelberger Rebounder sind der belgische Nationalspieler Vincent Kesteloot (4,6), der ehemalige A2-Nationalspieler Max Ugrai (4,1), US-Center Bryan Griffin und Spielmacher Washington (jeweils 4,0). Hervorzuheben ist insbesondere Max Ugrai, der mit durchschnittlich 12,1 Punkten seine bisher beste Saison in der easyCredit BBL spielt und jüngst in Anlehnung an den Star von ALBA BERLIN als „der deutsche Luke Sikma“ geadelt wurde.

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