FÜNFJÄHRIGES JUBILÄUM DES FIBA EUROPE CUP ERFOLGS

Unvergessen ist der größte Erfolg der MBC-Geschichte: Der Gewinn des FIBA Europe Cup Men 2004. Dieser feiert am Samstag, den 28.03.2009, sein fünfjähriges Jubiläum. Die „Helden von Izmir“ bezwangen damals unter Leitung von Trainer Henrik Dettmann den französischen Pokalsieger JDA Dijon sensationell mit 84:68. Hunderte Fans bereiteten der Mannschaft bei ihrer Rückkehr auf dem Leipziger Flughafen einen unvergesslichen Empfang.

Als klarer Außenseiter konnte der Mitteldeutsche Basketball Club das Finale für sich entscheiden, nachdem kurz zuvor schon das starke russische Team Dynamo Moskau Region im Halbfinale besiegt wurde. Doch vor allem der heutige litauische Nationalspieler Marius Petravicius spielte im Endspiel überragend auf und kam auf großartige 28 Punkte. Für diese Leistung wurde der litauische Nationalspieler als MVP des Final Four ausgezeichnet. Den Wölfen gelang damit der größte Erfolg auf europäischer Ebene nach ALBA Berlins Gewinn des Korac-Cups 1995.
Anlässlich des fünften Jubiläums des Europe-Cup-Gewinns trug der MBC zusammen, wo die Spieler und Trainer von damals aktuell tätig sind und sprach dafür mit Sebastian Machowski, Stephen Arigbabu und Henrik Dettmann.

    Die Europapokalhelden fünf Jahre danach:

Der Europe Cup Final MVP Marius Petravicius trägt seit drei Jahren das Trikot des europäischen Spitzenclubs Lietuvos Rytas Vilnius. Aktuell rangieren die litauischen Erstligisten auf dem zweiten Platz, nahmen an der Euroleague teil und stehen im Final Eight des Eurocups. In der Liga legte der 2,07-Meter-Hüne bislang 14,5 Zähler und 6,3 Rebounds im Schnitt auf. Petravicius lief zudem bei den Olympischen Spielen 2008 für die litauische Nationalmannschaft auf, welche den vierten Platz belegte.

Sebastian Machowski ist Headcoach bei SKK Kotwica Kolobrzeg in der ersten polnischen Liga (3. Platz). Mit seiner Mannschaft feierte er gerade erst den polnischen Pokalsieg und wird am kommenden Wochenende das polnische Allstar-Team coachen. Noch heute erinnert sich Machowski gern an den Erfolg von damals zurück und benennt den Gewinn des Europe Cups als eines der Highlights seiner Karriere. „Es war damals eine ganz besondere Erfahrung und eine große Leistung, wie die Mannschaft geschlossen um den Titel gekämpft hat, obwohl das finanzielle Aus schon feststand. Der Empfang am Flughafen Leipzig bei der Rückkehr aus Izmir war bombastisch.“ Ab und zu telefoniert der Ex-Wolf noch mit seinen ehemaligen Teamkollegen Paul Bayer und Stephen Arigbabu.
Und auch sonst hat er den Mitteldeutschen BC nicht vergessen: „Soweit es meine Zeit zulässt, informiere ich mich, wie der MBC aktuell steht und auch mit Björn Harmsen hatte ich schon Kontakt. Ich finde es großartig, dass die Wölfe in dieser Saison so erfolgreich sind. Ich würde mich sehr freuen, das sportliche Aushängeschild der Region Mitteldeutschland wieder in der ersten Liga zu sehen. Das Umfeld und die Begeisterung sind jetzt schon erstligareif.“

Der Georgier Manuchar Markoishvili schnürt seine Basketballschuhe aktuell für den BC Kiew. Der Club steht nach 21 Siegen bei nur drei Niederlagen auf dem zweiten Tabellenrang. In 30 Spielminuten liefert Markoishvili starke 12,4 Zähler ab und gehört zu den Leistungsträgern der Mannschaft. Mit Kiew schaffte es der 22-jährige Shooting Guard ins Viertelfinale der EuroChallenge, schied aber am Mittwoch gegen das französische Team Cholet Basket aus.

Martin Ringström lief in der vergangenen Spielzeit für den griechischen Erstligisten PAOK Thessaloniki auf. Danach zog es ihn in die italienische zweite Liga zum Club Seven 2007 Roseto. Dort macht Ringström starke 12,4 Punkte pro Partie und holt sich 5,7 Rebounds in durchschnittlich 32 Spielminuten. Seine Mannschaft steht allerdings nach neun Siegen und 15 Niederlagen auf dem letzten Tabellenplatz.

„Wenn ich mit meinen Teamkollegen über unsere Karrieren plaudere, denke ich immer wieder gerne an diesen Höhepunkt zurück und komme ins Schwärmen“, äußert sich Stephen Arigbabu über den Europe Cup-Sieg. Besonders der Empfang am Leipziger Flughafen ist dem inzwischen 37-Jährigen ins Gedächtnis gebrannt. „Der Sieg kam unerwartet und war dafür umso schöner.“ Der Center wurde 2006 offiziell von der deutschen Nationalmannschaft verabschiedet, aber im August 2007 zur EM in Spanien für den ausgefallenen Sven Schultze zurückgeholt. Insgesamt 110 Mal trug Arigbabu das Nationaldress, wurde 2005 bei der EM in Belgrad Vizemeister und belegte 2007 an der Seite von Dirk Nowitzki den fünften Platz. Seit 2007 spielt der Familienvater in Griechenlands Beletage bei Olympia Larisa und rangiert mit den Hellenen auf dem zehnten Tabellenplatz. Als Backup von Sven Schultze macht der 205cm-Hüne 4,7 Punkte pro Spiel in durchschnittlich 17 Minuten auf dem Feld. In regelmäßigem Kontakt steht Stephen Arigbabu noch zu MBC-Geschäftsführer Martin Geissler und Geschäftsstellenleiterin Katrin Schönfelder und informiert sich über das aktuelle Geschehen. „Vor einem Jahr habe ich auf dem Hauptbahnhof Hannover einige Wölfe-Fans getroffen, die auf dem Weg zum Fanclubturnier waren. Die Freude war auf beiden Seiten groß und auf diesem Wege möchte ich alle MBC-Fans grüßen.“

Misan Nikagbatse hat in der laufenden Spielzeit ein Engagement beim italienischen Zweitligaclub Cimberio Varese, die Tabellenführer der Liga sind. In durchschnittlich 21 Minuten auf dem Feld steuert Nikagbatse 7,2 Zähler und 2,8 Rebounds pro Spiel bei. 2007/08 spielte der Guard noch im deutschen Oberhaus bei den Köln 99ers. Nach einer positiven THC-Probe wurde er 2008 nach der Insolvenz des Vereins nicht mit in die Trägerschaft übernommen.

Paul Burke blieb nach dem großen Erfolg beim MBC der BBL treu und agierte von 2004-2006 bei den EWE Baskets aus Oldenburg. Danach zog es den Schweden in seine Heimat, wo er zunächst Spielertrainer beim Erstligist Norrkoping Dolphins war, in der vergangenen Saison wurde er zum Cheftrainer des Vereins befördert.

Jonas Elvikis stand 2007/08 im Kader von Promobys Valle de Almanzora in der spanischen LEB Bronze, seitdem ist der Guard nicht mehr als Profibasketballer tätig.

US-Amerikaner Chauncey Leslie ist bei Al Ittihad Alexandria in der ägyptischen Superleague unter Vertrag. Als Offensivschütze Nr. 1 hat der 27-jährige Shooting Guard einen festen Platz in der Starting Five und steht nun in den ägyptischen Finals.

Wendell „Iceman“ Alexis stand in den vergangenen Jahren unter anderem bei der St. Joseph High School in Metuchen/New Jersey und beim New Jersey Institute of Technology als Assistant Coach an der Seitenlinie. Seit September 2008 sitzt er nun bei den Austin Toros in der NBA D-League als Assistenztrainer auf der Bank. Sein Team ist derzeit Zweiter in der Division Southwest.

Paul Bayer ging im Januar 2004 zurück in seine Heimat Belgien und ist seitdem dort tätig. Beim Verein Basket Boom in der zweiten belgischen Liga (11. Platz) steht er in der Startaufstellung. Das Team profitiert sehr von seiner Erfahrung und er ist einer der wichtigsten Spieler der Mannschaft.

Peter Fehse ist das Sorgenkind im ehemaligen Europe Cup-Team. Nach der Saison wechselte der Hallenser zu den New Yorker Phantoms Braunschweig, wurde aber durch häufige Verletzungen zurückgeworfen. Seit 2008 steht er im Kader der Braunschweiger Pro-B-Mannschaft, kam allerdings nur einmal zum Einsatz. Verletzungsbedingt verpasste er den Saisonstart, stand dann zum Abschluss der Rückrunde gegen Rhöndorf für drei Minuten auf dem Parkett. In diesem dreiminütigen Einsatz zog er sich eine Achillessehnenverletzung zu, an der der 25-jährige momentan laboriert.

Michael Krikemans ging nach der Zeit beim MBC in die erste niederländische Liga. 2007 war der Belgier zum Try-out in Weißenfels, entschied sich aber für ein Engagement in Belgien beim Erstligisten Optima Gent. Dort absolvierte er elf Spiele.

„Ich denke noch oft an diesen großen und schönen Erfolg. Den Empfang am Flughafen werde ich nie vergessen. Das war einer der schönsten Momente meiner Karriere“, blickt Henrik Dettmann zurück. Der Finne hat damals das Taktikbrett geschwungen und die Wölfe zum Sieg in Izmir geführt. Seit 2004 ist er Headcoach der finnischen Nationalmannschaft und steht mitten in der Qualifikation zur Europameisterschaft im Sommer. Mindestens einmal im Jahr besucht Dettmann Weißenfels und Leipzig, denn dort hat er noch heute viele gute Freunde. Regelmäßig informiert sich der Trainer über den MBC und freut sich sehr über die Tabellenführung der Wölfe: „Der Mitteldeutsche BC gehört wieder in die erste Liga!“

Die Wirkungsstätten des damaligen Assistant Coaches Oliver Kostic lesen sich wie das „Who is who“ des europäischen Basketballs. 2005/06 assistierte der Bosnier beim italienischen Spitzenteam Lottomatica Rom, 2007/08 saß er bei Dynamo Moskau auf der Trainerbank. Derzeit ist Kostic Co-Trainer von Svetislav Pesic beim serbischen Topclub Roter Stern Belgrad und erreichte mit ihnen die Finals im europäischen Wettbewerb Korac-Cup.

Der damalige Co-Trainer Olaf Lange steht heute in der Woman NBA (WNBA) bei den San Antonio Silverstars im Coaching Team. Er ist mit dem WNBA-Star Sandy Brondello verheiratet und hat mit ihr einen gemeinsamen Sohn.

Dirk Dittrich ist bekanntermaßen dem MBC treu geblieben und steht Headcoach Björn Harmsen jederzeit zur Seite. Seit dem Europapokalsieg feierte Dittrich die Regionalligameisterschaft 2005, zwei Zweitligavizemeisterschaften 2006 und 2007, sowie drei Landespokalsiege 2005, 2007 und 2009 mit den Wölfen.

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