Die Begegnung MBC – Essen geriet am Samstagabend zu einem regelrechten Distanzfeuerwerk. Die Mitteldeutschen antworteten nach der Heidelberg-Schlappe mit der erwarteten Trotzreaktion und versöhnten somit die 1900 Zuschauer in der Stadthalle Weißenfels. Besonders im ersten Viertel feierten die Wölfe ein Dreierfestival und lochten ganze acht Würfe von jenseits der 6,25-Meter-Linie ein. „Wir haben uns die ganze Woche darauf vorbereitet, gut ins erste Viertel zu starten. Da der Plan nicht funktionierte, waren meine Jungs ziemlich aus der Bahn geworfen“, resümiert Gästetrainer Igor Krizanovic nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Tayron Thomas eröffnete das Spiel mit einem Dreier. Mit zwei Freiwürfen verbuchte Johnnie Gilbert die ersten Zähler auf das Wölfe-Konto, bevor Will Chavis den ersten Dreier versenkte. Bis zur vierten Spielminute markierte der Point Guard noch drei weitere Distanztreffer in Folge und stellte damit die erste 10-Punkte-Führung (17:7) her. Wayne Bernard ließ sich davon anstecken und legte zwei Würfe vom Perimeter nach. Die Gäste kamen auch langsam ins Spiel und mit 36:25 ging es in den zweiten Spielabschnitt. Gleich zu Beginn kassierte Center-Hüne Martin Ides bereits sein 3. Foul und musste deshalb vorerst vom Feld. Backup Grübler lief bei der Begegnung zur Höchstform auf und vertrat Ides exzellent. Mitte des zweiten Viertels brachten Bernard und Gilbert das Publikum zum Kochen. Wayne Bernard klaute den Essenern den Ball und schnellte zusammen mit Gilbert zum Korb. Brandon Lincoln verteidigte, doch Bernard passte den Ball durch Lincoln‘s Beine zu Johnnie Gilbert, der das runde Leder daraufhin in den Korb dunkte. Auf jeden Korberfolg fanden die Wölfe eine Antwort und hielten so konstant das 10-Punkte-Polster. Zur Halbzeitpause zeigte die Anzeigetafel einen Punktestand von 59:47.
Zurück aus der Kabine schienen die Mannschaften die Rollen getauscht zu haben. Das Krizanovic-Team fand besser ins Spiel und der MBC war vollkommen aus dem Rhythmus. Nach drei Minuten war der Abstand auf zwei Zähler (61:59) geschmolzen und Björn Harmsen gemahnte in einer Auszeit zur Konzentration. Seine Worte schienen nicht gleich zu fruchten, denn die Gäste in Person von Ethan Shaw glichen aus und es folgten mehrmalige Führungswechsel. Pünktlich zum Viertelende kamen die Wölfe durch Korberfolge von Moore, Gilbert und Chavis wieder ins Spiel. Beim Stand von 78:71 ging es in den Schlussabschnitt. Diesen eröffnete Scharfschütze Will Chavis mit einem Dreier und Sascha Leutloff legte einen Korbleger nach. Für die MBC-Korbjäger gab es offensiv kein Halten mehr und auch defensiv klappte es wieder besser. Die Gäste konnten nur noch neun weitere Zähler auf ihr Punktekonto verbuchen. Sascha Leutloff und Wayne Bernard schlossen nochmals per Dreier ab und Robert Cardenas stellte mittels Korbleger den 20-Punkte-Vorsprung (93:73) her. Kurz danach musste die Nummer 96 allerdings das Parkett mit dem fünften Foul verlassen. Zum Spielende wurde Markus Krüger für Johnnie Gilbert eingewechselt. Die letzten Punkte der Partie machte Frieder Diestelhorst zuerst per Dreier, bevor der 22-jährige mit einem Lay-Up die 100-Punkte-Marke knackte.
Trainer Björn Harmsen nach dem Spiel: „Als Reaktion auf das Heidelbergspiel sind wir sehr heiß aus der Kabine gekommen und dementsprechend gut gestartet. Ende des dritten Viertels ist es uns nach dem Einbruch wieder besser gelungen, das schnelle Spiel der Essener zu stoppen und auch unsere Reboundüberlegenheit war ein klarer Schlüssel zum Sieg.“
MBC: Chavis (23 Pkt.; 6/11 3er), Gilbert (11 Pkt., 9 Reb.), Moore (14), Diestelhorst (5), Leutloff (11), Grübler (17 Pkt., 11 Reb.), Bernard (14), Cardenas (5).
ETB Wohnbau Baskets Essen: Thomas (12), Tom Doll (2), Hills (20), Schröter (7), Lincoln (11), Shaw (8), Pittman (14), Radulovic (6).