Frank Menz und Klaus Thiel erinnern sich an Lich-Spiel vor zehn Jahren

Am Samstag soll sich die Weißenfelser Basketballgeschichte gegen Lich nicht wiederholen. Am 25. April 1999 trat der SSV Weißenfels gegen den TV 1860 Lich an. Das Team befand sich in der Qualifikationsphase für die 1. Bundesliga und das Hinspiel in Lich hatten die Wölfe bereits hoch gewonnen. Im Rückspiel in Weißenfels durften sich die Menz-Zöglinge „nur“ eine Niederlage mit zehn Punkten Rückstand leisten. Die Feier war schon geplant, das Spiel vorher sollte nur reine Formsache werden. Heute ist die Situation anders. Lich befindet sich im Abstiegskampf, die Wölfe auf Meisterschaftskurs. Anlässlich dieser geschichtsträchtigen Begegnung am kommenden Samstag sprach der MBC mit dem damaligen Headcoach Frank Menz und Wölfe-Teambetreuer Klaus Thiel.

Teambetreuer Klaus Thiel unterstützt die Wölfe, mit Ausnahme einer kleinen Unterbrechung, seit 1995. An das dramatische Spiel gegen Lich vor einem Jahrzehnt erinnert sich das „Energiebündel“ noch sehr genau und beschreibt die Situation mit einem Augenzwinkern:
„Für den Aufstieg war schon alles geplant. Das Spiel war nur noch reine Formsache, man konnte ja mit zehn Punkten verlieren. Alles strömte zur Weißenfelser Sporthalle West, alle wollten mitfeiern und einige Zuschauer mussten sogar abgewiesen werden. Die Vereinsfahnen vor der Halle flatterten lustig im Wind und darunter wurde alles aufgeboten, was man sich gastronomisch wünschen konnte. 20-30 Licher Fans waren auch in der Halle. Und ich glaube, die Schiedsrichter hatten auch ein freundlicheres Gesicht aufgesetzt. Der Aufstiegsparty stand also nichts mehr im Wege! Der Ausgang des Spiels ist bekannt. Auch die sonstigen Leistungsträger versagten im entscheidenden Moment, waren machtlos. Nach dem Spiel machte sich eine eigenartige Stimmung in der Halle breit, manche hatten Tränen in den Augen, andere weinten sogar. Nach einer gefühlt endlosen Zeit sprach der Vereinspräsident ein paar tröstende Worte, die aber im Jubel der Licher Fans untergingen. Als die Hessen die Netze abschnitten, tat mir der ganze Körper weh. Selbst das Bier nach dem Spiel schmeckte mir nicht. Gewinnen wir am Samstag und machen damit die Meisterschaft perfekt, das auch noch gegen Lich, wäre das eine späte Genugtuung.“

An der Seitenlinie stand damals Frank Menz, der heute Assistenztrainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft ist.
„An das Spiel damals erinnere ich mich noch sehr gut, denn es handelt sich um die herbste Niederlage meiner Karriere. Damals war Lich mit uns auf Augenhöhe. Heute sind die Vorzeichen anders. LTi Lich ist sportlich abgestiegen, die Mannschaft nicht so stark besetzt wie damals. Es spricht alles für den MBC, denn die Wölfe sind hoch motiviert und der Trainer sehr fokussiert. Nach der Niederlage in Heidelberg ist das Team gewarnt und wird sich den Sieg nicht nehmen lassen. Der MBC ist absolut erstligareif. Die Verantwortlichen machen seit Jahren gute Arbeit, die Qualität der Mannschaft ist hoch und der Trainer arbeitet sehr professionell.

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