„Gratulation an die Jungs zu einer sehr guten kämpferischen Leistung“, sagte MBC-Coach Predrag Krunic nach der Partie. „Es war eine gute Atmosphäre in der Halle. Unsere Verteidigung war nicht auf einem Toplevel, aber in wichtigen Momenten war sie da. Wir haben im Angriff den Ball gut bewegt. Nach der Verletzung von Chris Otule war es keine einfache Situation für uns. Wir mussten versuchen, andere Optionen zu nutzen. Das hat glücklicherweise geklappt. Jetzt heißt es weiter kämpfen!“
Sein Gegenüber, der langjährige MBC-Coach Silvano Poropat, konstatierte: „Der MBC hat das Spiel verdient gewonnen. Es war ein sehr offensives Spiel. Der MBC war einen Tick besser, entscheidend waren die Fastbreak-Punkte. In der ersten Halbzeit hat sich der MBC einen Vorsprung aufgebaut. Wir kamen zwar nochmal zurück, waren jedoch nicht in der Lage, den entscheidenden Schritt zu machen. Der MBC hat super gekämpft, ich gratuliere zum Sieg.“ Vor dem Spiel wurde Poropat feierlich verabschiedet und nahm aus den Händen von Manager Martin Geissler eine Collage mit Szenen aus seiner viereinhalbjährigen Tätigkeit in Weißenfels entgegen.
Chris Otule musste wegen seiner Knieverletzung aus dem Spiel gegen Bremerhaven aussetzen. Der US-Center wird sich am Montag einer MRT-Untersuchung unterziehen, die weitere Aufschlüsse liefern wird. James Southerland rückte für ihn in die Startformation. Bei den Bonnern fehlten mit Dirk Mädrich und Jimmy McKinney zwar auch zwei Leistungsträger, dennoch konnten sie alle sechs Ausländerpositionen besetzen.
Die Gäste suchten zu Spielbeginn in erster Linie ihre Big Men Tadas Klimavicius und Aaron White, die zusammen 14 der ersten 16 Punkte ihres Teams erzielten. Predrag Krunic beantragte beim 9:16-Rückstand (6. Minute) die erste Auszeit. Die Wölfe übernahmen daraufhin mit einem 9:2-Lauf erstmals die Führung (19:18) und bauten diese bis Viertelende auf 26:23 aus. Das Reboundverhältnis (8:6) sprach für die kämpferisch tadellose Einstellung des Teams.
Im zweiten Viertel konnten sie sich durch zwei Dreier von Marcus Hatten sowie je einen von Frantz Massenat und James Southerland auf 41:34 (16.) absetzen, nun holte Silvano Poropat sein Team zu einer Auszeit zusammen. Und auch die hatte Erfolg: Bonn, das sich nun Vorteile beim Rebound verschaffte (12:6 im zweiten Viertel), konnte zum 45:45 ausgleichen (19.). Nun übernahm Tashawn Thomas die Initiative und sorgte mit einem Korbleger und einem Dreier für die 50:47-Pausenführung.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte: mit einem Dreier der Wölfe, diesmal von Frantz Massenat. Danach schraubten James Southerland, TaShawn Thomas und Dominique Johnson den Vorsprung erstmals auf zehn Punkte (61:51). Die Bonner aber hielten dagegen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Mit einer 72:65-Führung – Jonathan Maier punktete im Nachsetzen – ging es in den Schlussabschnitt.
In diesem stand die Partie mehrfach auf der Kippe. Die Bonner kamen immer näher heran, in der 35. Minute konnten sie sogar auf einen Punkt (78:77) verkürzen. In dieser kritischen Phase ließen Louis Darby und James Southerland all ihre Erfahrung erkennen und schlossen die Wölfe-Angriffe sicher ab. Doch erst in den letzten 90 Sekunden konnten die Fans durchatmen, als James Southerland mit einen Halbdistanzwurf das 89:84 markierte und sich Bonns Topscorer Isaiah Philmore (17 Punkte) im Gegenzug einen Ballverlust leistete. Als kurz danach auch noch Klimavicius zwei Freiwürfe daneben setzte, war der Wölfe-Sieg sicher.
Die Wölfe erzielten ihre Feldkörbe mit einer respektablen Trefferquote von 53 Prozent (35 von 66). Das Rebound-Duell endete auch ohne Stammcenter Chris Otule mehr oder weniger ausgeglichen (33:34). James Southerland erzielte seine Punkte mit einer beeindruckenden Wurfquote von 69 Prozent aus dem Feld (9 von 13). 17 Punkte gelangen den Wölfen aus Fastbreaks, den Bonnern nur vier.
MBC: Southerland (21 Punkte, 2 Blocks), Massenat (20 Punkte, 6 Assists), Thomas (16 Punkte, 15 Rebounds, 2 Blocks), Hatten (13 Punkte, 6 Assists), Darby (12), Johnson (7), Maier (2 Punkte, 3 Rebounds, 2 Blocks), Haukohl (1), Zinn, Touray.