Duell der Tabellennachbarn

Mit angenehmen Erinnerungen macht sich der SYNTAINICS MBC heute Nachmittag auf den 210 Kilometer langen Weg zum Gastspiel morgen bei den Bamberg Baskets. In der Vorsaison konnten die Wölfe eine lange Durststrecke beenden und den ersten Auswärtssieg beim ehemaligen Abonnementmeister nach mehr als 21 Jahren einfahren. Am Samstag (20 Uhr) soll im Duell der Tabellennachbarn der nächste folgen.

Beide Teams weisen vor dem 19. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga mit 6:12 Saisonsiegen eine identische Bilanz auf, der direkte Vergleich spricht nach dem 94:86 im Hinspiel für die Oberfranken auf Platz 13 und die Wölfe auf Platz 14. Dyn überträgt die Partie in der Brose Arena live.

Bamberg sei eine gut besetzte Mannschaft mit einer guten Balance zwischen Inside- und Outside-Game, die ihr Potenzial schon in mehreren Spielen gezeigt habe, sagt Wölfe-Headcoach Predrag Krunic. Er denke dabei vor allem den deutlichen 97:77-Heimsieg vor vier Wochen gegen ALBA BERLIN, aber auch an das Hinspiel im Oktober gegen die Wölfe. Sein Team müsse besser auftreten als damals. Und insbesondere in der Verteidigung besser als zuletzt beim 92:100 zu Hause gegen Bonn.

US-Forward Vince Edwards hat nach seinem Fingerbruch das Individualtraining aufgenommen, ein Comeback in der oberfränkischen Domstadt kommt für ihn aber wohl noch zu früh. Dafür befindet sich sein Landsmann Johnathan Stove derzeit in bestechender Form. Mit durchschnittlich 19,3 Punkten war der Guard aus Louisiana im Januar fünftbester Scorer der easyCredit BBL. Der Norweger Chris-Ebou Ndow war im ersten Monat des neuen Jahres mit herausragenden 2,8 Steals sogar bester Balldieb der Liga. Wenn auch der immer besser in Schwung kommende Spielmacher Charles Callison und der formstarke Center Martin Breunig ihr Leistungshoch in den Februar mitnehmen, dann liegt der fünfte Sieg im neunten Auswärtsspiel der Saison im Bereich des Möglichen.

Die Bamberger ließen im Dezember mit einem 88:87-Auswärtssieg im Pokalviertelfinale in Vechta und im Januar mit dem von Predrag Krunic bereits angesprochenen 97:77-Heimsieg gegen Berlin aufhorchen. Mit dem Erfolg in Vechta qualifizierten sie sich für das Top-Four-Turnier am 17./18. Februar in München, bei dem sie im Halbfinale auf Gastgeber FC Bayern treffen. Zuletzt verließen sie jedoch dreimal hintereinander als Verlierer das Parkett, am vorigen Wochenende mit 90:91 nach zweimaliger Verlängerung in Braunschweig. Headcoach Oren Amiel ging danach wegen unnötiger Fehler in den Schlussphasen von regulärer Spielzeit und beider Verlängerungen hart mit seiner Mannschaft ins Gericht, diese sei „zu dumm zum Gewinnen gewesen“.

Flügelspieler Justin Gray fehlte dabei und in der Woche davor beim 76:84 zu Hause gegen Meister Ulm wegen einer Daumenverletzung. Der 28 Jahre alte Nationalspieler der Amerikanischen Jungferninseln war im Oktober beim Bamberger 94:86-Hinspielsieg bei den Wölfen einer der entscheidenden Akteure auf dem Parkett gewesen. Die Oberfranken dominierten damals mit 44:30 Rebounds die Bretter, von den 43 Abprallern am Korb der Wölfe schnappten sie sich 19 – ein exorbitant hoher Wert.

Gray steuerte damals 16 Punkte und fünf Offensivrebounds bei, sein Flügelkollege Adrian Nelson 14 Punkte und vier Offensivrebounds. Zach Copeland traf sicher aus der Distanz (20 Punkte, 4 Dreier) und Center EJ Onu stellte mit 19 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung auf. Der 34-malige Nationalspieler Patrick Heckmann fehlte damals krankheitsbedingt, ist aber seit Mitte November wieder an Bord.

US-Guard Johnathan Stove – hier im Hinspiel gegen Bamberg – befindet sich derzeit in bestechender Form. Foto: Andreas Bez
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