Nach drei Spielen ist die Weste des Mitteldeutschen Basketball Clubs immer noch weiß. Am Sonntag gelang den Schützlingen von Silvano Poropat der erste Erfolg in fremder Halle. Die Beute der Wölfe war diesmal der USC Heidelberg um Trainer Uwe Sauer und mit Christian von Fintel im Aufgebot. Mit einer guten Teamleistung sicherten die Saalestädter den ersten Auswärtssieg, besonders Arizona Reid und Hördur Vilhjalmsson rückten sich offensiv ins rechte Licht. Alle MBC-Profis konnten Punkte markieren. Das Spiel wurde eröffnet durch die Hausherren, Sanijay Watts verbuchte gleich zwei Treffer. Die Wölfe starteten nervös in die Partie, erst nach gut zwei Minuten fand der erste Ball durch Steve Wachalski seinen Weg in den Korb. MBC-Kapitän glich auch per Korbleger zum 4:4 aus und es folgte ein Schlagabtausch, bei dem sich bis zur achten Minute kein Team absetzen konnte. Dann ließ sich Phillipp Heyden zwei leichtsinnige Ballverluste zu Schulden kommen, einer durch Ball im Aus, einer durch Schrittfehler, die die Gastgeber eiskalt ausnutzten und in Führung gingen. In der fünften Spielminute musste MBC-Guard Aaron Cook nach einem Zusammenstoß mit seinem Gegenspieler verletzt das Spiel verlassen. Ob sich der erste Verdacht eines Handbruchs bestätigen wird, werden die Untersuchungen am Montag ergeben. Ein Dreier von Darius Hargrove verkürzte auf zwei Zähler Rückstand, mit 22:27 wurde das erste Viertel beendet.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts sprang Arizona Reid wieder in die Bresche und glich mit einem Distanztreffer und einem Korbleger schnell zum 27:27 aus. In der zwölften Minute zeigte auch Robert Huelsewede, was in ihm steckt und verwandelte einen Dreier zur MBC-Führung. Mit einem Dunk setzte Phillipp Heyden wenig später ein Ausrufezeichen und danach lief Hördur Vilhjalmsson heiß, traf unterm Korb und aus der Distanz. Der isländische Guard war gemeinsam mit Arizona Reid kaum aufzuhalten, beide verbuchten Treffer von jenseits des Perimeters oder ließen es per Dunk krachen. Nach einem schnellen Dreier und einem Korbleger der Heidelberger gemahnte Silvano Poropat in einer Auszeit zur Konzentration. Zwei Minuten vor Ende der ersten Hälfte sorgte Sascha Leutloff aus der Halbdistanz wieder für einen zweistelligen Vorsprung seiner Wölfe, doch Björn Schoo machte dies gleich darauf mit einem And One wieder zunichte. Marcus Smallwood stellte mit zwei wichtigen Treffern den 57:46-Halbzeitstand her. Das Viertel ging mit 35:19 klar an den MBC.
Malte Schwarz eröffnete die zweite Spielhälfte aus der Distanz und wenig später sorgte Robert Huelsewede erneut für Jubeln unter den mitgereisten MBC-Fans. Er klaute sich den Ball von Charles Burgess und netzte ihn erneut per Dreier ein. Wenige Sekunden vor Ende des Spielabschnitts verkürzte Oliver Komarek mittels Korbleger den Vorsprung der Wölfe auf neun Punkte. Zwar verbuchte Hördur Vilhjalmsson einen weiteren Treffer von der 6,75-Meter-Linie, doch nach einem Tipp-In von Charles Burgess ging es mit einem einstelligen Polster bei 77:68 für den MBC in den Schlussabschnitt. Dieser begann mit einem Bonuswurf von Teamkapitän Sascha Leutloff, Björn Schoo und Charles Burgess waren auf der Gegenseite erfolgreich. Nach einer Auszeit der Baden-Württemberger markierten die Mannen von Uwe Sauer fünf Punkte in Folge, die Wölfe kamen ebenfalls in einer Besprechungspause zusammen. Es meldeten sich die beiden Überflieger aus Halbzeit eins, Arizona Reid und Hördur Vilhjalmsson, zurück und verbuchten wichtige Korbleger zum 90:79. Gemeinsam mit Darius Hargrove machte der Isländer in den letzten drei Minuten zehn wichtige Punkte und sicherte somit den ersten Auswärtssieg des Mitteldeutschen BC. Steve Wachalski netzte den finalen Korbleger zum 104:89 ein. Nach dem dritten Sieg im dritten Spiel sind die Wölfe die einzige noch ungeschlagene Mannschaft der Pro A und rangieren damit erstmals an der Tabellenspitze der 2. Basketball Bundesliga Pro A – ein Platz den man möglichst nicht mehr hergeben will!
MBC-Cheftrainer Silvano Poropat nach der Partie: „Wir hatten uns vorgenommen, Heidelberg mit einer guten Defense zu schlagen. Das ist uns nur teilweise gelungen. Dafür haben wir im Angriff hervorragend gespielt. Wir haben außerdem sehr stark gereboundet, erneut nur wenige Ballverluste gehabt, das war der Schlüssel zum Spiel. Auf alle Aktionen von Heidelberg haben wir stets eine passende Antwort gezeigt.“
MBC: Smallwood (10), Cook (2), Schwarz (3), Hargrove (14 Pkt., 7 Ass.), Huelsewede (6), Vilhjalmsson (19), Leutloff (9), Heyden (10), Wachalski (4), Reid (27).
USC Heidelberg: Barth (6), Sargent (16), Zipser (5), Heindel (4), Komarek (13), Watts (16), Burgess (15), Schoo (14), von Fintel, Müller.