Der erste Derbysieg gegen Chemnitz in der easyCredit BBL überhaupt und der nächste Clubrekord – der SYNTAINICS MBC schreibt weiter positive Schlagzeilen. Am Samstagnachmittag bezwang der deutsche Pokalsieger die NINERS Chemnitz im stimmungsvollen Ost(er)derby vor 3000 Zuschauern in der ausverkauften Stadthalle Weißenfels mit 97:95 (49:52).
In dem von der WBG Weißenfels präsentierten Spiel stellte Ty Brewer mit 26 Punkten einen neuen persönlichen Saisonrekord auf. Zweistellig punkteten zudem Tyren Johnson (20), Spencer Reaves (16) und Charles Callison (15). Im zehnten Vergleich mit den NINERS seit deren Bundesligaaufstieg 2020 war es der erste Sieg der Wölfe überhaupt, die noch dazu mit dem sechsten Bundesliga-Heimsieg hintereinander einen neuen Clubrekord aufstellten (inklusive Pokal sind es sogar schon acht Heimsiege am Stück). Obendrein egalisierten sie mit dem elften Bundesliga-Heimsieg in dieser Saison die Bestmarke aus der Spielzeit 2009/10 (damals am Ende 11:6 Heimsiege). Aufgrund der 72:82-Hinspielniederlage geht der direkte Vergleich, der in der Abschlusstabelle im Falle eines Zweiervergleichs beider Teams zum Tragen käme, an die NINERS.
Zum Spiel, in dem beide Teams stark aus dem Feld (54 bzw. 52 Prozent) und von jenseits der Dreierlinie (50 bzw. 41 Prozent) trafen: Die Gastgeber begangen fahrig, bis zu ihrem ersten Korberfolg vergingen 2:45 Minuten. Nach drei aufeinanderfolgenden Dreiern des Chemnitzer Topscorers Jacob Gilyard (insgesamt 20 Punkte) lagen sie 10:18 in Rückstand. In der siebten Minute war dieser erstmals zweistellig (10:20) und bis Ende des ersten Viertels sogar auf 15 Punkte angewachsen (17:32). Deutlich besser starteten die Wölfe in den zweiten Abschnitt. Durch einen 14:0-Lauf kamen sie auf einen Zähler heran (31:32). Zunächst stoppte Jacob Gilyard mit seinem fünften Dreier des Spiels die Aufholjagd, doch drei Minuten später gelang Ty Brewer mit einem Dreier zum 42:42 der Ausgleich. Mit 49:52 ging es in die Pause. Tyren Johnson stand zu diesem Zeitpunkt bereits bei 17 Punkten, Jacob Gilyard auf der Gegenseite sogar schon bei 18.
Im dritten Abschnitt drehten die Wölfe die Partie zu ihren Gunsten. Sie brachten Gilyard unter Kontrolle (nur noch zwei Punkte nach Seitenwechsel), sie reboundeten besser und sie trafen unverändert sicher, insbesondere Ty Brewer, der allein im dritten Abschnitt elf Punkte erzielte. Mit zwei Freiwürfen sorgte der US-Forward in der 22. Minute für den 54:54-Ausgleich, Spencer Reaves nur sechs Sekunden später mit einem Dreier für die 57:54-Führung. Mitte des Abschnitts bauten sie diese zweimal bis auf 13 Punkte aus: 73:60 und 75:62. Durch einen 0:10-Lauf ließen sie die NINERS jedoch wieder auf drei Punkte (75:72) herankommen.
In den letzten fünf Minuten verspielten die Wölfe eine 91:82-Führung, Chemnitz verkürzte mehrmals auf einen Zähler: 91:90, 94:93, 96:95. Mit dem letzten Angriff des Spiels hatten die NINERS sogar den Sieg in Händen, doch Olivier Nkamhoua konnte das Zuspiel von Damian Jefferson nicht fangen. Auf der Gegenseite sorgte Charles Callison 1,0 Sekunden vor dem Ende mit einem Freiwurf für den 97:95-Endstand, absichtlich verwarf er den zweiten.
„Was für ein tolles Derby, die Stimmung heute war phantastisch“, sagte Headcoach Janis Gailitis nach der Partie. Und weiter: „Diese Atmosphäre hat auch die Spieler beflügelt, sie hat viele positive Emotionen freigesetzt, aber Gott sei Dank keinen Übermut. Wir hatten viele Aufs und Abs – und wir hatten den Willen, dieses Spiel unbedingt zu gewinnen. Wir hatten auch das eine oder andere Mal das Glück auf unserer Seite, das Glück des Tüchtigen kann man sagen. Ich freue mich, dass die Negativserie gegen Chemnitz nun endlich durchbrochen ist, und ich freue mich auf das nächste Spiel.“ Das findet am Sonntag, 27. April, statt. Dann gastiert der deutsche Pokalsieger beim Deutschen Meister FC Bayern München.
SYNTAINICS MBC: Brewer (26 Punkte, 4 Dreier, 6 Rebounds), Johnson (20 Punkte, 4 Rebounds), Reaves (16 Punkte, 4 Dreier, 5 Rebounds, 5 Assists), Callison (15 Punkte, 4 Dreier, 5 Assists), Devoe (8 Punkte, 5 Assists), Kovacevic (6 Punkte), Tkachenko (2 Punkte, 4 Rebounds, 3 Assists), Bryant (2 Punkte), Edigin (2 Punkte), Vargas (0 Punkte).

Fotos: Andreas Bez