Die Ausgangslage des SYNTAINICS MBC vor dem Heimspiel am Samstagabend (20 Uhr) gegen die HAKRO Merlins Crailsheim ist identisch mit der vor den zurückliegenden Partien gegen Rostock und in Tübingen: Nach der Schlusssirene wird sich zeigen, ob die Wölfe den Anschluss ans Tabellenmittelfeld der easyCredit BBL halten und vor einem weitgehend sorgenfreien Saisonendspurt stehen. Oder ob sie wieder zittern müssen bis zum Ende wie im vergangenen Jahr.
Vor dem 24. Spieltag belegt der SYNTAINICS MBC mit 7:16 Siegen den 13. Tabellenplatz. Crailsheim ist mit 4:19 Siegen Schlusslicht, hat jedoch das Hinspiel Anfang Januar mit 87:76 für sich entschieden. Die Formkurve der Wölfe war zuletzt schwankend: Dem überzeugenden Sieg vor zwei Wochen gegen Rostock folgte vergangenes Wochenende eine Enttäuschung in Tübingen. Crailsheim hat zuletzt vier Spiele hintereinander verloren.
In der Halbzeitpause tritt die Akrobatikgruppe des TSV 1893 Großkorbetha auf, zudem gibt es ein Gewinnspiel von Maya mare, dem Badeparadies in Halle/Saale. Dyn überträgt die Partie live, Tickets für die Stadthalle Weißenfels gibt es hier. Wölfe-Kapitän John Bryant steht vor einem kleinen Jubiläum: Dem 36-Jährigen fehlen nur noch vier getroffene Freiwürfe bis zum 1000. – seit Beginn der digitalen Datenaufzeichnungen 1998 wäre er erst der zehnte Spieler mit mehr als 1000 Freiwurfpunkten, einer von ihnen ist Ex-Wolf Chris Ensminger (1999 bis 2001) mit 1322 Treffern aus der 4,2-Meter-Distanz.
Wölfe-Headcoach Predrag Krunic erwartet am Samstag einen Gegner, der mit viel Intensität und Aggressivität an beiden Enden des Spielfeldes zur Sache gehen wird. Die HAKRO Merlins seien ein Team, das versuche, aus der Transition zu einfachen Punkten zu kommen. Dies gelte es, durch eine gute Verteidigung zu verhindern. Nötig sei es, von der ersten Sekunde an hellwach zu sein und dann über die kompletten 40 Minuten konzentriert aufzutreten, wie dies im zurückliegenden Heimspiel gegen Rostock gelungen sei.
Anders als bei den Offensivfestivals in den vergangenen sechs Heimspielen, in denen eine Mannschaft stets mehr als 100 Punkte erzielte, könnte es am Samstag ein korbärmeres Spiel geben. Die Crailsheimer erzielen die wenigsten Punkte (78,7 pro Partie) und haben das niedrigste Offensivrating (101,6) sowie die zweitniedrigste Feldwurfquote (43,5 Prozent) der Liga. Zum Vergleich: Die Wölfe liegen jeweils im hinteren Mittelfeld mit 85,5 Punkten, 46,6 Prozent Feldwurfquote und 111,8 Punkten pro 100 Angriffe.
Zudem steht seit eineinhalb Wochen US-Guard Brandon Childress, der bis dahin beste Crailsheimer Korbschütze (13,5 Punkte im Schnitt), nicht mehr im Aufgebot. Dies sei eine Entscheidung des Managements gemeinsam mit dem Trainerteam um Headcoach Jussi Laakso gewesen, teilte der Club mit. Im Hinspiel hatte der Ex-Bayreuther mit 30 Punkten seinen Saisonbestwert erzielt. Childress ist der dritte Abgang in der laufenden Saison nach seinen US-Landsleuten Marques Townes und Brevin Pritzl, im November musste auch Headcoach Nikola Markovic gehen.
Der ehemalige Junioren-Nationalspieler Elias Baggette erhält durch den Childress-Abgang im Aufbau mehr Spielanteile an der Seite des ehemaligen französischen Nationalspielers Leo Westermann, dem besten Crailsheimer Dreierschützen (2,0 pro Spiel) und Vorlagengeber (4,3). Neu an Bord ist seit Anfang Januar Ex-Wolf Tremmell Darden (64 Bundesligaeinsätze zwischen 2018 und 2023), der von den HAKRO Merlins aus dem Basketball-Ruhestand geholt wurde. Der inzwischen 42 Jahre alte US-Amerikaner ist bester Rebounder seines neuen Teams (5,0 pro Partie), zudem erzielt er in durchschnittlich 21,5 Minuten Einsatzzeit 6,4 Punkte.
Maßgeblich beeinflusst durch das kurzfristige Karriereende von Kurzzeit-Wolf Bogdan Radosavljevic (Oktober 2020) wegen einer Schulterverletzung zwei Wochen vor Saisonbeginn verläuft die Spielzeit der Crailsheimer unruhig, nachdem sie ehedem einen Höhenflug erlebt hatten mit Tabellenplatz drei bis zur Coronaunterbrechung 2020, Platz fünf 2021 sowie Platz neun, dem Vorstoß ins BBL-Pokalfinale und ins Viertelfinale des FIBA Europe Cup 2022.