Dämpfer für die Wölfe / Frauenteam mit Überraschungscoup

Sieg und Niederlage für unsere Bundesligamannschaften am Samstagabend: Die Wölfe mussten zwei Wochen vor dem VIMODROM TOP FOUR um den BBL-Pokal in der Stadthalle Weißenfels einen Dämpfer in der easyCredit BBL hinnehmen und verloren bei den Bamberg Baskets mit 69:87 (31:49). Unserer Frauenmannschaft ist derweil mit 87:82 (72:72, 35:36) nach Verlängerung gegen die Saarlouis Royals ein Überraschungscoup in der Toyota DBBL gelungen.

Nach der Niederlage bei den in der Tabelle bis dahin sieben Positionen schwächer platzierten Bambergern, die neunte und höchste der Saison, ging Wölfe-Headcoach Janis Gailitis mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: „Bamberg hat sich diesen Sieg heute wahrlich verdient. Wir müssen uns entschuldigen. Weniger für die Qualität unseres Basketballspiels, als viel mehr für unser Verhalten auf dem Parkett. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dumm und ohne Kontrolle zu spielen oder sich nicht an den Gameplan zu halten. Wir waren heute insgesamt sehr anfällig und hier hätte ich mir einfach mehr von unseren erfahrenen Spielern erwartet. Insgesamt ist es aber noch eine lange Saison und wir werden sehen. Wir haben auf jeden Fall ein schweres nächstes Spiel.“

Im zweiten von drei aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen stellte Ivan Tkachenko mit 16 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung auf. Zweistellig punkteten vor 4385 Zuschauern zudem Ty Brewer (13), Martin Breunig und Michael Devoe (je 12). Durch die Niederlage mit 18 Punkten Differenz ging auch der direkte Vergleich gegen Bamberg verloren. Das Hinspiel im November hatten die Wölfe mit vier Punkten gewonnen (99:95). Die Auswärtsspielserie geht nächsten Samstag in Ulm zu Ende. Vor dem VIMODROM TOP FOUR steht zudem noch am 11. Februar das Heimspiel gegen Vechta auf dem Programm.

Den von Anfang an entschlossen auftretenden und wie aus einem Guss aufspielenden Bambergern konnten die Wölfe nur in der Anfangsphase Paroli bieten, in der sie zweimal in Führung gingen: 9:8 und 11:10. Danach verloren sie zusehends an Boden, kurz vor Ende des ersten Viertels lagen sie erstmals zweistellig hinten (14:24). Bis zur Halbzeitpause wuchs der Rückstand auf 18 Zähler an (31:49). Vor allem gegen Bambergs starken Spielmacher Ronaldo Segu (am Ende 21 Punkte, zehn davon im zweiten Viertel) fanden sie kein Rezept. Für Highlights sorgte Ty Brewer mit einem spektakulären Dunking und einem Buzzer Beater von der Dreierlinie Ende des ersten Viertels.

Nach Seitenwechsel kontrollierten die Gastgeber das Geschehen auf dem Parkett. Hoffnung auf eine Wende kam nicht mehr auf. Als sich am Ende sogar ein Debakel abzeichnete (57:81 in der 35. Minute), folgte nach einer Auszeit von Janis Gailitis mit einem 9:0-Lauf zum 66:81 die beste Phase der Wölfe. Bamberg war an diesem Abend in allen wichtigen statistischen Kategorien das bessere Team: knapp bei den Rebounds (44:40) und den Assists (22:21), deutlich bei der Feldwurfquote (51:36 Prozent).  

SYNTAINICS MBC: Tkachenko (16 Punkte, 3 Dreier, 7 Rebounds), Brewer (13 Punkte, 3 Dreier), Breunig (12 Punkte, 4 Rebounds, 4 Assists), Devoe (12 Punkte, 8 Rebounds), Johnson (9 Punkte, 6 Rebounds), Callison (4 Punkte, 4 Assists), Reaves (3 Punkte, 4 Assists), Kovacevic (0 Punkte), Otto (0 Punkte), Bryant (0 Punkte), Vargas (0 Punkte), Miller (0 Punkte).

Frauenteam schlägt Saarlouis

Mit dem 87:82 (72:72, 35:36) nach Verlängerung gegen den Tabellendritten und Pokal-Halbfinalisten Saarlouis Royals gelang unserer Frauenmannschaft im siebten Anlauf der erste Sieg gegen eines der besten vier Teams der Liga. Vor 500 Zuschauern in der von Maya Mare präsentierten Partie glänzte Taylah Simmons mit 30 Punkten und damit einer Karrierebestleistung in der Toyota DBBL. Diese lag bisher bei 23 Punkten im vierten Playoff-Viertelfinalspiel der Vorsaison gegen Nördlingen. River Baldwin verbuchte mit 20 Punkten und 18 Rebounds ihr drittes Double Double hintereinander und ihr viertes in dieser Saison insgesamt. Zweistellig punkteten zudem Krystal Freeman (19) und Dominika Fiszer (10). Chinaza Ezeani stand nach sieben Spielen Verletzungspause wieder im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Emma Stach und Anna Alborova fehlten verletzungsbedingt.

Timur Topal war nach der Partie natürlich deutlich besser gelaunt als sein Kollege Janis Gailitis. Der Lions-Headcoach sagte: „Wir freuen uns über diesen Sieg gegen einen sehr starken Gegner. Wir sind mit enorm viel Willen aufgetreten und haben nie aufgegeben, als der Gegner immer wieder leicht davongezogen ist. Wir konnten dann auch die Führung behaupten, was uns in knappen Spielen zuletzt nicht gelungen ist. Insgesamt war es ein toller Kampf, dafür kann ich meine Spielerinnen nur beglückwünschen.“ Nach dem nun bevorstehenden Nationalmannschaftsfenster geht es für seine Mannschaft am 16. Februar beim Deutschen Meister ALBA BERLIN weiter.

In der von Star-Schiedsrichter Robert Lottermoser geleiteten Partie liefen die Lions bis zur 35. Minute die meiste Zeit einem Rückstand hinterher, zweimal war dieser auf acht Punkte angewachsen (14:22, 24:32). Fünf Minuten vor dem Ende glich Lotta Stach zum 64:64 aus, die überragende Taylah Simmons brachte ihr Team mit einem Dreipunktspiel (Korbleger plus Freiwurf) zum 67:66 erstmals seit der 22. Minute (37:36) wieder in Führung. Nach einem Dreier von Krystal Freeman wuchs diese in der 37. Minute sogar auf 72:68 an. Die Lions konnten sie aber nicht über die Zeit bringen. In den letzten 110 Sekunden der regulären Spielzeit fielen keine Körbe mehr.

In der Verlängerung wechselte die Führung siebenmal hin und her, dreimal stand es remis. Mit 82:82 ging es in die Schlussminute, in der River Baldwin mit vier Punkten und drei enorm wichtigen Rebounds für den neunten Saisonsieg sorgte. Der Endstand war zugleich die höchste Führung der Lions in der gesamten Partie. Liga-Topscorerin Martha Burse war gemeinsam mit Gabija Meskonyte (je 19 Punkte) beste Korbschützin der Gäste.

SYNTAINICS MBC: Simmons (30 Punkte, 4 Dreier, 5 Assists), Baldwin (20 Punkte, 18 Rebounds), Freeman (19 Punkte, 3 Dreier), Fiszer (10 Punkte, 7 Assists), Brochlitz (6 Punkte), L. Stach (2 Punkte), Bär (0 Punkte, 6 Rebounds), Svanholm (0 Punkte), Ezeani.

Taylah Simmons stellte mit 30 Punken eine Karrierebestleistung in der Toyota DBBL auf. Fotos: Daniel Löb, Hartmut Bösener
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