Die Saison ist nun zwei Monate vorbei. Mit diesem Abstand, wie sieht dein Fazit aus der letzten Saison aus?
Am Anfang war es eine schwierige Situation für mich, da ich sehr gefordert wurde und das Niveau sehr hoch war. Es hat mir aber sehr viel Spaß bereitet, mich voll reinzuhängen, zu kämpfen und zu sehen, wie es die anderen Spieler und mich selbst weiter bringt. Ich bin mit jedem Spieler gut klar gekommen und wurde von allen sehr respektiert, was angesichts meines Alters nicht selbstverständlich ist. Wir waren ein gutes Team, umso schwerer und unvorhergesehener kam die Situation am Saisonende. Es war für mich eine riesengroße Chance, dass mir am Ende noch einmal mehr Spielzeit und das Vertrauen gegeben wurde. Dass wir den Klassenerhalt nicht geschafft haben, war sehr hart. Ich war so betroffen, weil ich mich auch emotional so reingehangen hatte, dass ich nach Saisonende zwei Wochen lang keinen Ball in die Hände nehmen konnte. Jetzt habe ich aber den Punkt erreicht, wieder aufzustehen und habe aus dem Erlebten neue Kraft geschöpft.
Was war dein persönlicher Höhepunkt in der letzten Saison?
Mein absolutes Highlight war das Spiel gegen Quakenbrück. Ich habe knapp zehn Minuten gespielt, es war nach dem Braunschweig-Spiel mein zweiter richtiger Einsatz in diesem Jahr. Ich hatte eine gute Phase auf dem Parkett und am Ende feierten wir einen tollen Sieg. Emotional war das nicht zu übertreffen.
Was wirst du besonders vermissen?
Mir werden die Fans und das ganze Umfeld sehr fehlen. Es war mein erstes Jahr als Profibasketballer und die Arbeitsbedingungen, die hier vom Management, den Mitarbeitern, dem Hallenpersonal, allen Helfern und Fans geschaffen werden, sind etwas ganz Besonderes. Was der MBC in dieser kleinen Stadt auf die Beine stellt, gehört in die Beko BBL! Ich wünsche dem MBC und seinen Fans nur das Beste und ich möchte mich für das Vertrauen in der letzten Saison bedanken. Es war eine unheimlich tolle Erfahrung und bei der Erinnerung an die „Christian von Fintel“-Sprechchöre im Wolfsbau bekomme ich jetzt noch Gänsehaut.
Wie geht es bei dir jetzt weiter?
Aus privaten Gründen kann ich nicht weiter für den MBC spielen. Ich wäre wirklich gern geblieben, aber ich treffe die Entscheidung nicht nur alleine. Die Bedingungen im privaten Bereich passen leider nicht und deshalb kann ich nicht zurückkehren.
Christian von Fintel informierte die Wölfe am vergangenen Freitag über seine Entscheidung den Club zu verlassen. „Wir hätten Christian sehr gerne in Weißenfels behalten und ihm einen Platz in unserem neuen Team gegeben. Jedoch müssen leider seine private Situation akzeptieren und hoffen für ihn nur das Beste. Unsere Türen stehen für ihn immer offen“, so MBC-Geschäftsführer Martin Geissler. Der Mitteldeutsche Basketball Club bedankt sich bei Christian von Fintel für sein Engagement und seinen großen Einsatz in der vergangenen Saison und wünscht dem Spieler für seine weitere Karriere und die persönliche Zukunft alles Gute.