Beflügelt vom 106:102-Heimsieg am vergangenen Wochenende gegen Rostock macht sich der SYNTAINICS MBC am heutigen Freitag auf den Weg ins Schwabenland. Dort steht für die Wölfe am Samstagabend (20 Uhr) bei Aufsteiger Tigers Tübingen eine weitere wegweisende Partie in der easyCredit Basketball Bundesliga an. Dyn überträgt die Partie des 23. Spieltages live.
Die sportliche Brisanz der Begegnung belegt ein Blick auf die Tabelle: Die Wölfe sind mit 7:15 Siegen 14., Tübingen rangiert mit 5:17 Siegen auf Platz 16. Die drei aufeinanderfolgenden Partien gegen die Tabellennachbarn Rostock (15.), nun Tübingen und am 16. März gegen Crailsheim (17.) gelten für die Mannen von Headcoach Predrag Krunic als die „Wochen der Wahrheit“. Danach wird sich zeigen, ob sie vor einem weitgehend sorgenfreien Saisonendspurt stehen oder ob sie wieder zittern müssen bis zum Ende wie im vergangenen Jahr.
Der Headcoach sieht den Schlüssel zum Erfolg am Samstagabend in der Verteidigung. Er erwartet einen offensiv orientierten und sehr schnell spielenden Gegner, der den Ball gut bewegt und dadurch zu vielen einfachen Punkten kommt. Dies gelte es durch eine gute Transition-Defense zu unterbinden. Predrag Krunic ist optimistisch gestimmt, da hinter seiner Mannschaft eine gute Trainingswoche liege und alle Spieler fit und gesund seien.
Die Tübinger ließen Ende Januar mit einem 97:76-Auswärtssieg beim Deutschen Meister Ulm aufhorchen, verließen seither aber viermal in Folge als Verlierer das Parkett, am vergangenen Wochenende mit dem identischen Ergebnis 76:97 in Bamberg. Mit durchschnittlich 96,7 kassierten Punkten pro Partie und einem Defensivrating von 121,5 kassierten Punkten pro 100 Angriffe haben sie eine der drei schwächsten Verteidigungen der easyCredit BBL. Bei den Rebounds (31,6 pro Partie) sind sie Vorletzter.
Im Ligavergleich ganz weit vorne sind die Tigers hingegen beim Spieltempo, bei den Assists und bei den Steals: Mit einer Pace von 78,8 sind sie sogar das am schnellsten spielende Team der Liga, bei den Steals (8,3) rangieren sie hinter Ulm auf Platz zwei und bei den Assists (20,1) hinter Ulm und Berlin auf Position drei.
Im Hinspiel vor acht Wochen feierten die Wölfe mit 114:78 ihren höchsten Saisonsieg. Im Vergleich zu damals sind bei den Schwaben am Samstag drei Leistungsträger neu dabei: Der finnische Spielmacher Aatu Kivimäki ist aus seiner viermonatigen Verletzungspause zurückgekehrt und erzielte kürzlich gegen Bonn mit 14 Punkten und zehn Assists ein Double Double. Der ehemalige griechische NBA-Profi Georgios Kalaitzakis (13 Einsätze für Milwaukee und Oklahoma City), der im Hinspiel wegen einer Fingerverletzung fehlte, ist mit 11,2 Punkten der viertbeste Scorer im Team von Trainer Daniel Jansson.
Neu verpflichtet wurde Ende Januar der zuvor in Argentinien tätige US-Center Evan Maxwell, der in seinen ersten fünf Einsätzen durchschnittlich 7,6 Punkte und 3,6 Rebounds erzielte. Kivimäki-Stellvertreter Javon Masters hat den Verein hingegen Richtung Frankreich verlassen. Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Tigers ist nach wie vor der puerto-ricanische Guard Jhivvan Jackson, mit durchschnittlich 19,3 Punkten drittbester Scorer der gesamten Liga. Zweistellig punkten neben ihm und Georgios Kalaitzakis auch US-Forward Jimmy Boeheim (14,1) und der frühere deutsche Juniorennationalspieler Mateo Seric (12,9).