Back on Track: Wichtiger Sieg über Tabellenführer Karlsruhe

Die Wölfe sind wieder da! Durch den wichtigen 73:68-Sieg über den bisherigen Tabellenführer verkürzt sich der Rückstand auf die Aufstiegsplätze auf nur noch zwei Zähler. Die beiden Neuzugänge Chavis und Buss feierten einen gelungenen Einstand. Topscorer war Routinier Tomas Grepl mit 18 Zählern.

Mit 15-minütiger Verspätung startete das Spitzenspiel der Woche in der Karlsruher Europahalle, nachdem die 24-Sekunden-Anlage kurz vor Tipp-Off ihre Funktion einstellte. Doch dann folgte ein sehr intensives Spiel zwischen dem Tabellenführer und dem laut Gastgeber-Coach Nenad Josipovic „stärksten Team der Pro A“. Zwar gingen die Wölfe durch einen Distanztreffer von Michael Buse direkt in Führung, doch dann fanden die Badener besser als der MBC ins Spiel und zog bis auf 8:3 in der vierten Minute davon. Erst durch Zähler von Buse und Grepl schaffte der Club den Anschluss, bis zur neunten Minute blieb die Partie mit 14:15 ausgeglichen. Mit zwei erfolgreichen Dreiern in Folge zeigte Neuzugang Will Chavis in der Schlussminute, dass er in der Offensive eine sehr ernstzunehmende Option für die Wölfe sein wird. Der MBC führte nach dem ersten Viertel mit 22:18.
Nach einem Korbleger von Ronald Thompson und einem erfolgreichen Distanztreffer von Lance Den Boer zogen die Wölfe bis auf 27:20 (12. Minute) davon. Doch ein erneuter 7:0-Lauf von Crawford, Niebuhr und Taletovic konnte das Spiel nur zwei Minuten später wieder ausgleichen. Nach weiteren Punkten von BG-Topscorer Crawford, Niebuhr und Svitekt konnte Karlsruhe in der 16. Minute sogar auf 34:29 ausbauen. Doch auch die Wölfe steckten nicht auf: Will Chavis verkürzte durch vier weitere Punkte auf 34:33, ehe der neue US-Aufbauspieler der Wölfe in den Schlusssekunden per Dreier sogar zum 37:36 versenken konnte. Die Wölfe hatten bereits bis zur Halbzeit deutliche Vorteile bei der Treffsicherheit, so standen den 48 Prozent bei den Wölfen nur 33 Prozent versenkte Würfe auf der Gegenseite gegenüber. Auch beim Rebound war das Bild mit 24:17 deutlich für den Club.
Im dritten Viertel demonstrierte der Mitteldeutsche BC eindrucksvoll seine zurückgewonnene Stärke und entschied den Abschnitt mit 25:13 klar für sich. Insgesamt zeigten die Weißenfelser eine sehr ansprechende Defenseleistung. Die Zielvorgabe den Gastgeber mit einer druckvollen Verteidigung zu schlechten Würfen zu zwingen ging voll auf. In keinem Abschnitt kamen die Badener auf mehr als 19 Zähler. In der 23. Minute war der bis dahin erst dreimal geschlagene Tabellenführer letztmals mit 43:42 vorn, ehe MBC-Routinier Tomas Grepl zuschlagen konnte. Nach einem technischen Foul wegen Meckerns gegen Muamer Taletovic, wurde Grepl gleich für vier Würfe an die Linie geschickt und verwandelte alle Freiwürfe sicher. Insgesamt traf der frühere tschechische Nationalspieler acht seiner acht Freiwurfversuche im dritten Viertel. Nach 25 Minuten betrug der Vorsprung bereits 53:44, nach neun Punkten von Tomas Grepl in Serie. Auch Neuzugang Lars Buss zeigte ein solides Spiel und zeigte wie wichtig er für seinen neuen Club sein wird. Nach Punkten von Buss und Grepl (erneut 5) wuchs der Vorsprung bis auf 60:47 an. Das dritte Viertel endete mit 62:49.
Diesen Run konnten die Saalestädter auch im Schlussabschnitt bis zur 35. Minute fortsetzen und nach einem Dreier von Frieder Diestelhorst und vier Punkten vom ebenfalls gut aufgelegten Ronald Thompson bis auf 71:53 vorentscheidend davonziehen. In den letzten fünf Minuten verloren die Wölfe durch die sehr engagierte Spielweise des Gegners ihren Rhythmus. Karlsruhe profitierte zusätzlich davon, dass die Foulbelastung sehr ungleich verteilt war (28 gegen den MBC, 19 gegen Karlsruhe). Dadurch wurden die Badener zwischen der 35. und 38. Minute für acht Freiwürfe an die Linie geschickt, außerdem verwandelten Svitek, Crawford und Seward in dieser Phase die Würfe die bis dahin nicht fielen. Entsprechend kam die BG Karlsruhe bis zur 38. Minute wieder mit 64:71 auf Tuchfühlung. Doch vor allem Neuzugang Will Chavis zeigte auch in dieser Phase seine Leaderqualitäten und führte den Club souverän zum ersten Erfolg unter seiner Regie. Auch wenn in der offiziellen Statistik nur ein Assist auftaucht, ließ sich eine deutliche Veränderung des MBC-Spiels erkennen. „Wir haben uns nicht mehr in unnötige Panikaktionen verrannt und haben endlich wieder einen richtige Leader im Spielaufbau auf dem Feld“, freute sich Uwe Sauer über den ersten Einsatz seines Neuzugangs. Will Chavis zeichnete auch für den Schlusspunkt der Partie von der Freiwurflinie zum 73:68 verantwortlich.
Nach der Begegnung zeigte sich MBC-Cheftrainer Uwe Sauer stolz: „Um ehrlich zu sein, war dieser Erfolg keine Überraschung für uns. Wir sind schon einen Tag eher angereist, haben hier noch vor dem Spiel trainiert und wir sind natürlich auch mit der Absicht nach Karlsruhe gereist um zu gewinnen. Wir hatten in den letzten Tagen viel Arbeit um die beiden Neuzugänge zu integrieren und ich denke das ist uns für die Kürze der Zeit auch sehr gut gelungen. Nächste Woche wird es auch in Rhöndorf nicht leichter, wohl eher noch schwerer. Ich bin aber auch stolz auf unsere verrückten Fans die selbst an einem Montagabend die 500 Kilometer auf sich genommen haben.“
Auch Sauers Gegenüber, Nenad Josipovic, zollte den Wölfen Respekt: „Für mich ist der MBC mit den beiden Neuzugängen jetzt die beste Mannschaft der Liga. Wenn man wie wir unter dem Korb nur 11 von 31 Würfen trifft ist das eine Katastrophe. Beim MBC hätte ich vor allem von Ron Thompson keine so starke Leistung erwartet, das hat mich sehr überrascht.“

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