Gordon Herbert ist derzeit nicht zu beneiden. Beinahe regelmäßig wird der Chef-Trainer der DEUTSCHE BANK SKYLINERS mit ärztlichen Bulletins versorgt – und dabei ist der Kanadier selbst gesundheitlich angeschlagen: Starke Rückenschmerzen setzen dem 51-Jährigen zu und schränken ihn in seiner Bewegungsfreiheit ein. Doch Herbert beißt auf die Zähne und versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen – und aus der Situation des Klubs, der mittlerweile vier Verletzte zu beklagen hat. Neben Quantez Robertson (Knöchelbruch in der linken Hand) und Joe Dabbert (Verletzung am Finger der rechten Hand) fallen nun auch noch Jimmy McKinney (Riss des Innenbands im linken Knie) und Neuerwerbung Jermaine Bucknor (Innenbanddehnung im Knie) mittel- bis langfristig aus. Die gute Nachricht: Beide Akteure, die ihre Verletzungen im Heimspiel gegen die Eisbären Bremerhaven erlitten haben, müssen nicht operiert werden.
Angesichts der doch beträchtlichen Ausfallliste und der Tatsache, dass Grayson Moyer nicht mehr zur Verfügung steht (er wechselte zum finnischen Erstligisten Kouvot Kouvola), muss Gordon Herbert vor dem nächsten Heimspiel gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig sein Team umbauen – wieder einmal. Bislang haben seine Schützlinge die personellen Rückschläge jedoch ganz gut verkraftet. Zwei der bisherigen vier Begegnungen in der Beko Basketball Bundesliga (Beko BBL) wurden gewonnen; zuhause sind die Frankfurter sogar noch ungeschlagen. Und möglicherweise können die Hessen, die am Samstag, den 23. Oktober 2010, ab 20.05 Uhr die New Yorker Phantoms Braunschweig empfangen, auf Center Joe Dabbert (2,10 Meter, 115 Kilogramm) zurückgreifen. Über seinen Einsatz solle kurzfristig entschieden werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. SPORT1 überträgt das Spiel der beiden Mannschaften, die sich bislang 22 Mal gegenübergestanden haben, ab 20.00 Uhr live.
Zieht man die bisherige Bilanz zu Rate, so steht einem Sieg der Frankfurter eigentlich nichts im Wege: 17 Erfolgen stehen lediglich fünf Niederlagen gegenüber – vor heimischem Publikum gab es gar erst deren zwei. Doch die Braunschweiger, die in der zurückliegenden Spielzeit im Playoff-Halbfinale am späteren Deutschen Meister Brose Baskets gescheitert waren, sind keinesfalls zu unterschätzen – trotz der jüngsten 71:74-Niederlage gegen Bamberg. Mit 6:4 Punkten hat die Mannschaft von Headcoach Sebastian Machowski einen durchaus respektablen Start hingelegt. Tragende Säulen des Teams sind der Europaliga-erfahrene Marcus Goree (14,4 Punkte und 7,4 Rebounds pro Partie), Brandon Thomas (13,8 Punkte) und Neuzugang LaMarr Greer (11,8 Punkte).
Auf Seiten der DEUTSCHE BANK SKYLINERS ist bislang auf die „kleine Garde“ Verlass. Allen voran auf Spielmacher DaShaun Wood, dem mit durchschnittlich 12,5 Punkten besten Frankfurter Scorer. Zudem holt das nur 1,85 Meter große Leichtgewicht (73 Kilogramm) noch 5,5 Rebounds und verteilt 3,5 Assists. Ebenfalls zweistellig punkten Jimmy McKinney (12,0) und der ehemalige Tübinger A.J. Moye (10,8). Luft nach oben ist hingegen noch beim „Most Likeable Player“ der vergangenen Saison, Pascal Roller. Der ehemalige Nationalspieler, der im Rahmen der Partie für seine Wahl zum „sympathischsten Spieler“ mit dem Ehrenring der Beko BBL ausgezeichnet wird, hat aus dem Feld erst zweimal getroffen – und das bei 19 Versuchen.