A9-Derby in Bayreuth

Nach drei Niederlagen in Folge will der SYNTAINICS MBC in der easyCredit Basketball Bundesliga endlich die Trendwende erzwingen. Am Samstag um 18 Uhr ist die Mannschaft von Trainer Igor Jovovic im stimmungsvollen A9-Derby bei medi Bayreuth zu Gast.

In der Vorbereitung feierte der SYNTAINICS MBC einen klaren 96:82-Heimsieg gegen Bayreuth. Spielmacher Nikola Rebic glänzte dabei mit 15 Punkten und neun Assists. Foto: Bez

„Jedes Auswärtsspiel ist für uns eine große Herausforderung. Wir treffen auf eine erfahrene und stark besetzte Mannschaft, die um die Playoffs mitkämpft“, sagt der MBC-Headcoach. Mit 4:8 Punkten rangieren die Bayreuther aktuell nur auf Platz 14, was allerdings auch erheblichen Verletzungssorgen zuzuschreiben ist. Mit dem erfahrenen US-Spielmacher Cameron Wells (Herzbeutelentzündung), dem estnischen Flügelspieler Janari Joesaar (Sprunggelenkverletzung) und Nationalcenter Andreas Seiferth (Fußverletzung) fallen gegenwärtig drei Leistungsträger aus, die zusammen 31 Punkte pro Partie beisteuern. Nach wochenlanger Corona-Quarantäne steht Aufbauspieler Philip Jalalpoor zwar seit ein paar Spielen wieder im Kader, sein letzter BBL-Einsatz datiert aber von der Auftaktniederlage Ende September in Gießen (74:86). „Wir wissen um die Situation in Bayreuth, sollten aber nicht darüber nachdenken. Für uns wird es wichtig sein, 40 Minuten mit vollem Fokus und der richtigen Intensität auf beiden Seiten des Feldes zu agieren“, sagt Jovovic.

Dass die Bayreuther auch mit dezimiertem Kader zu großen Leistungen fähig sind, bewiesen sie am Mittwochabend, als sie im FIBA Europe Cup im Kampf um den Gruppensieg einen imponierenden 97:78 (58:42)-Heimsieg gegen die London Lions landeten. Dabei glänzten die von Kapitän Bastian Doreth (22 Punkte) als Topscorer angeführten Gastgeber mit einer Dreierquote von fast 50 Prozent (16/33). Vor der Saison hatte es in Bayreuth einen großen Umbruch gegeben. Sämtliche Kontingentspieler verließen nach der auf Platz zehn abgeschlossenen Vorsaison den Verein. Dafür verpflichteten die Bayreuther mit Power Forward Terry Allen (Hamburg, Göttingen) und Combo Guard Marcus Thornton (Chemnitz) auch zwei BBL-erfahrene Neuzugänge. Mit 13,5 Punkten pro Partie ist Allen aktuell Topscorer der Bayreuther, gefolgt von Europa-Neuling Sacar Anim (12,3). Als wertvollster Spieler des Teams von Trainer Raoul Korner, der bereits seit der Saison 2016/17 in der Wagnerstadt an der Seitenlinie steht, erweist sich bislang jedoch Martynas Sajus. Der litauische Center kommt zwar „nur“ auf 8,7 Zähler pro Partie, mit durchschnittlich 7,5 Rebounds belegt er in dieser Kategorie aber ligaweit Rang drei. Am deutlichsten wird der positive Einfluss des physisch starken und smarten Centers in der Plus-Minus-Statistik. Mit ihm auf dem Feld erzielen die Bayreuther knapp acht Punkte mehr als ihre Gegner.

Für den MBC war die Oberfrankenhalle in den vergangenen Jahren kein gutes Pflaster. Der letzte Bundesliga-Sieg einer Weißenfelser Mannschaft in Bayreuth liegt bereits fast acht Jahre zurück. Am 28. Dezember 2013 gelang ein 83:77-Erfolg. Mit 25 Punkten war Angelo Caloiaro, der mittlerweile für Maccabi Tel Aviv in der Euroleague spielt, damals der Topscorer der Wölfe. Beim SYNTAINICS MBC haperte es zuletzt vor allem in der Defensive, wie die Ergebnisse in Gießen (81:100), gegen Ludwigsburg (80:88) und in Berlin (72:92) belegen. Entsprechend lag der Fokus auch im Training darauf, in diesem Bereich Fortschritte zu erzielen. Jovovic nahm seine Mannschaft in die Pflicht: „Das Team muss in der Defensive Charakter zeigen.“ Dann könnte die Niederlagenserie in der bekannt stimmungsvollen Oberfrankenhalle endlich ein Ende finden. Personell kann der MBC-Headcoach aus dem Vollen schöpfen. Evans Rapieque und Hendrik Warner werden das Aufgebot erneut ergänzen.

Wer nicht mit nach Bayreuth reisen kann: MagentaSport überträgt live aus der Oberfrankenhalle, der SYNTAINICS MBC bietet einen Liveticker bei Twitter an.

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