Kraftakt sorgt für Happy End

Zur bedingungslosen Unterstützung hatte Ingo Freyer vor dem letzten und entscheidenden Saisonspiel des SYNTAINICS MBC am Sonntagnachmittag gegen die HAKRO Merlins Crailsheim aufgerufen: „Alle, die wir hier in Weißenfels sind, müssen zusammenhalten. Da sind die Fans, das Umfeld und in erster Linie die Mannschaft gefordert, die alle 100 Prozent Einsatz geben müssen.“ Am Abend nach dem Spiel kann man feststellen: Alle Angesprochenen haben geliefert. Nach dem verdienten 79:69 (34:39)-Heimsieg in der mit 3000 Zuschauern ausverkauften Stadthalle gehen die Wölfe Ende September/Anfang Oktober in ihr 18. Bundesligajahr der Vereinsgeschichte, das siebte in Folge.

Jubel und Erleichterung nach Spielende: Headcoach Ingo Freyer inmitten seiner Schützlinge.
Foto: Andreas Bez

„Das ist nun natürlich ein gutes Gefühl“, sagte der Wölfe-Headcoach nach der MITGAS und Radio Brocken präsentierten Partie in einer grandiosen Basketball-Atmosphäre. „Es fällt etwas ab, nachdem wir zuletzt zweieinhalb Wochen so im Tunnel waren und so an der mentalen Stärke gearbeitet haben, dass wir heute nochmal so ein Spiel abliefern können. Man merkt bei solchen Gelegenheiten, dass es sich auszahlt, alles zu geben, hart an sich zu arbeiten und fokussiert zu bleiben.“ Für seine Mannschaft war die Zielgerade der Saison ein Kraftakt mit fünf Spielen innerhalb von zwölf Tagen.

Die Saison 2022/23 schlossen die Wölfe mit genau der gleichen Bilanz (11:23 Siege) auf genau dem gleichen Tabellenplatz (16.) ab wie die vorangegangene Spielzeit 2021/22 – elf Saisonsiege waren seit dem Wiederaufstieg 2017 zuvor nie gelungen. Dass es am Ende der jüngsten Saison noch knapp wurde und angesichts des gleichzeitigen 88:82-Auswärtscoups des Tabellenvorletzten Frankfurt beim Sechsten Göttingen ein Sieg zwingend nötig war, lag an einer Schwächephase zu Saisonende, in der von 13 Partien nur zwei gewonnen werden konnten.

Ein Sonderlob hatte Ingo Freyer nach dem Sieg gegen Crailsheim für zwei Spieler aus seiner geschlossen auftretenden Mannschaft parat: Stephon Jelks, der elf Tage nach seiner beim Spiel in Ludwigsburg erlittenen Sprunggelenksverletzung trotz Schmerzen aufs Feld zurückgekehrt war und nicht nur wegen seiner zwölf Punkte, alle durch Dreier, eine grandiose Vorstellung ablieferte: „Er war heute herausragend.“ Und für Youngster Aleksa Kovacevic, der im Verbund mit Scottie Reynolds den verletzten Spielmacher Charles Callison (ebenfalls Sprunggelenk) mit einer Karrierebestleistung in der easyCredit BBL (elf Punkte) glänzend vertrat: „Er wurde ins kalte Wasser geworfen und hat geliefert.“

Topscorer bei den Wölfen war einmal mehr Kris Clyburn (14 Punkte), zu dessen moralischer Unterstützung sein älterer Bruder Will, Euroleague-Star bei Anadolu Efes Istanbul, angereist war. Bester Crailsheimer Korbschütze war Myles Stephens (18). Die Wölfe erwischten einen Fehlstart, lagen schnell 0:7 hinten. Dann setzte Stephon Jelks mit dem ersten seiner vier Dreier ein erstes Signal und brachte damit das Publikum ins Spiel. Dennoch liefen die Hausherren weiterhin einem Rückstand hinterher. Beim 17:26 war er am größten, 34:39 betrug er zur Pause.

Die Aufholjagd eröffnete Kris Clyburn gleich nach Seitenwechsel mit einem Dreier, Stephon Jelks sorgte in der 24. Minute mit zwei aufeinanderfolgenden Dreiern zum 43:42 für die erste Führung im gesamten Spiel, Aleksa Kovacevic ließ sie in der 28. Minute mit einem Korbleger samt Zusatzfreiwurf zum 57:47 zweistellig werden. Beim 65:41 in der 33. Minute war der Vorsprung am größten. Doch die Gäste gaben nicht auf, durch einen 0:11-Lauf schrumpfte der Vorsprung fünf Minuten vor dem Ende auf 68:65 zusammen. Eine Auszeit von Ingo Freyer, wichtige Defensiv-Rebounds, fünf Punkte von Aleksa Kovacevic und zwei von Mitchell Ballock sorgten für Beruhigung und die Entscheidung. Danach wurde gefeiert.

SYNTAINICS MBC: Clyburn (14 Punkte, 6 Rebounds), Breunig (13 Punkte, 5 Rebounds), Jelks (12 Punkte, 4 Dreier), Kovacevic (11 Punkte, 4 Assists), Darden (9 Punkte, 8 Rebounds), Ballock (9 Punkte, 4 Rebounds), Mushidi (5 Punkte), Bryant (4 Punkte), Reynolds (2 Punkte, 7 Assists, 4 Steals), Caisin, Warner, Hounnou.

Die Wölfe bedanken sich nach dem Spiel bei ihren Fans. Foto: Andreas Bez
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