Die Rekordserie des SYNTAINICS MBC mit wettbewerbsübergreifend elf Heimsiegen hintereinander hat am Dienstagabend ihr Ende gefunden. Im zweiten Playoff-Viertelfinalspiel unterlagen die Wölfe dem FC Bayern München mit 65:80 (32:38). Damit liegen sie in der best-of-five-Serie gegen den Titelverteidiger und Hauptrundenprimus der easyCredit BBL 0:2 in Rückstand.
Topscorer im ersten Playoff-Spiel um die deutsche Meisterschaft in der Stadthalle Weißenfels überhaupt war Michael Devoe mit 17 Punkten. Ty Brewer kratzte vor 3000 Zuschauern (ausverkauft) mit 10 Punkten und 9 Rebounds an einem Double Double. 65 Punkte waren die drittschwächste Offensivausbeute in dieser Saison. Wie schon in der ersten Partie drei Tage zuvor in München (60:78) haderten beide Teams mit ihren Wurfquoten: 38 Prozent waren es beim Pokalsieger (24 Treffer bei 64 Versuchen) und 44 Prozent beim Meister (23 von 52). Den Gästen wurden 31 Freiwürfe zugesprochen (26 Treffer), den Wölfen weniger als die Hälfte (15, von denen sie 13 trafen).
Das dritte Spiel der Viertelfinalserie findet an diesem Samstag (16.30 Uhr) in München statt. Im Falle eines Sieges der Wölfe würde eine vierte Partie am nächsten Dienstag (18.30 Uhr) in Weißenfels ausgetragen werden, im Falle einer Niederlage wäre die Saison beendet. „Das war verdienter Sieg für die Bayern“, konstatierte Headcoach Janis Gailitis nach der ersten Heimniederlage nach mehr als vier Monaten (zuletzt am 4. Januar 89:92 gegen Ulm). „Wir haben uns an ihrer harten Verteidigung die Zähne ausgebissen. Wir haben eine gute Einstellung gezeigt und alles gegeben, aber wir haben offensiv nicht so wirklich ins Spiel gefunden und waren nicht konstant genug.“
Im ersten Viertel hielten die Wölfe physisch noch voll dagegen, bewachten hervorragend den eigenen Korb und erlaubten den Münchnern keinen einzigen Offensivrebound. In der vierten Minute führten sie 12:7 und nach einem Buzzer Beater von Michael Devoe 19:16 nach dem ersten Viertel. Im zweiten Abschnitt erhöhten die mit vier Weltmeistern angetretenen Münchner die Intensität. In der 12. Minute führten mit 24:21 letztmals die Hausherren, in der 14. Minute stand es letztmals unentschieden (26:26). Mit einem 32:38-Rückstand ging es in die Halbzeitpause.
Nach Seitenwechsel legten die Münchner einen weiteren Gang zu, sie trafen nun auch besser aus der Distanz. Die Wölfe blieben 3:51 Minuten ohne Korberfolg und gerieten nach einem Dreier von Vladimir Lucic erstmals zweistellig in Rückstand (32:43). Nach zwei fragwürdigen Offensivfouls kurz hintereinander gegen John Bryant und Spencer Reaves wuchs der Rückstand auf 16 Zähler (38:54) an. Mit 45:59 endete das dritte Viertel. Den Schlussabschnitt eröffnete Ty Brewer, der alle seine zehn Punkte in der zweiten Hälfte erzielte, mit einem Dunking und einem „eingeflogenen“ Korbleger zum 49:59. Es keimte wieder Hoffnung in der Stadthalle auf. Doch nach einer Münchner Auszeit gelang den Wölfen 3:45 Minuten nur ein Punkt von der Freiwurflinie, wodurch sie entscheidend mit 50:70 ins Hintertreffen gerieten.
Topscorer bei den Bayern, die sich nach den Niederlagen in der Hauptrunde der easyCredit BBL und im Pokalhalbfinale über den ersten Saisonsieg in der Stadthalle freuen konnten, waren die Weltmeister Johannes Voigtmann und Andreas Obst mit jeweils 15 Punkten.
SYNTAINICS MBC: Devoe (17 Punkte, 2 Dreier, 6 Rebounds, 4 Assists), Edigin (12 Punkte, 8 Rebounds), Reaves (11 Punkte), Brewer (10 Punkte, 9 Rebounds), Johnson (8 Punkte, 4 Rebounds), Callison (7 Punkte, 5 Assists, 5 Rebounds), Tkachenko (0 Punkte, 5 Rebounds, 2 Blocks), Kovacevic (0 Punkte), Vargas (0 Punkte), Bryant (0 Punkte), Heck, Siegert.
