Zwei Tage logistischer Aufwand

93 Meter für die LED-Banden, einige hundert Meter Kabel, Tische, Stühle, diverse Werbeträger – auch für das Aufbauteam des Mitteldeutschen Basketball Clubs ist das Spiel in der Arena Leipzig am Sonntag eine besondere Herausforderung, weil all die Dinge nicht nur aufgestellt, sondern auch hin und zurück transportiert werden müssen. „Wir beginnen am Sonnabend und es wird wohl schon Montagfrüh sein, ehe wir wieder mit allem fertig sind“, sagt Marcel Schröder, der das ehrenamtliche Aufbauteam leitet.

Geschafft, alles ist aufgebaut. Das Aufbauteam: Marko Hoffmann, Reinhard Jung, Philipp Hoffmann, Jürgen Lucas, Stephanie Hoffmann, Rico Lisker, Ronald Pauditz, Sadi Shoev, Marcel Schröder, André Schwabe (v.l.). Foto: Birger Zentner

Rund zwei Stunden brauchen die neun Männer und eine Frau, um bei einem ganz normalen Heimspiel in der Weißenfelser Stadthalle alles aufzubauen. „Bis die ersten Zuschauer in die Halle kommen, müssen wir fertig sein“, sagt Marcel Schröder, der Leiter des ehrenamtlichen Aufbauteams. Parkett und Zuschauertribünen zählen zwar nicht dazu, weil das eine Firma macht. Aber die LED-Banden müssen gestellt werden, die Plätze für das Kampfgericht werden aufgebaut, Tische und Stühle für die Presse, die Bänke für die Spieler beider Mannschaften und diverse Werbeträger. Haben die Zuschauer die Halle weitgehend verlassen, beginnt der Abbau, was wieder etwa zwei Stunden in Anspruch nimmt. Bei einem Spielbeginn um 20.30 Uhr gibt Schröder für seine Mannschaft gegen 16 Uhr den Startschuss. Und erst nach Mittenacht kehren sie der Stadthalle den Rücken.

„Wir sind einfach Weißenfelser Basketballfans“, sagt Schröder, um den Grund zu nennen, warum sie alle beim Aufbauteam sind. „Wir machen das ehrenamtlich“, erzählt Jürgen Lucas, der der Dienstälteste im Team ist. Der frühere Geschäftsführer des SSV Einheit Weißenfels, der seit 1996 beim Aufbauteam ist, hat nach wie vor Spaß daran, seinen Wölfen so speziell zu helfen. Jeder hat seine eigene Geschichte, wie er zum Aufbauteam gekommen ist. André Schwabe zum Beispiel fand den Kontakt zum MBC über seinen früheren Arbeitgeber und ging ins Aufbauteam. Marcel Schröder, der seit 15 Jahren dabei ist, folgte einst der Einladung seines Kegelfreundes Ronald Pauditz. „Hast du Lust zu helfen, komm doch einfach mal mit, hat er zu mir gesagt“, erzählt Schröder. Er ging mit und blieb. Versteht sich von selbst, dass auch Pauditz nach wie vor dabei ist.

Und bei Hoffmanns ist es mittlerweile schon eine Familientradition, die Einrichtung in der Stadthalle aufzubauen. Sohn Philipp und Tochter Stephanie begleitet schon seit geraumer Zeit Vater Marko. Was sie eint, ist die Liebe zum Basketball und zu den Weißenfelser Wölfen. Während des Spiels verteilen sich die Aufbauhelfer rund ums Spielfeld. „Falls mal etwas passiert, was unser Eingreifen notwendig macht“, sagt Schröder. So bleibt aber Zeit, den Auftritt der Wölfe zu genießen.

Um alles für das Spiel am Sonntag in Leipzig vorzubereiten, beginnt das Aufbauteam seinen Einsatz bereits am Samstagvormitttag. An der Stadthalle müssen zwei Lastwagen mit den Teilen für die Banden und allen anderen Materialien beladen werden. „Ab 15 Uhr kommen wir in Leipzig in die Halle, dann beginnen wir mit dem Aufbau“, erzählt Marcel Schröder. Nach dem Spiel am Sonntag wird abgebaut und alles wieder nach Weißenfells transportiert und in der Stadthalle eingelagert. Erst nach Mitternacht am Montagmorgen wird der letzte Handgriff gemacht sein. Rund 35 Kilogramm wiegen die einzelnen Bandenteile, die bewegt werden müssen. „Das ist allerdings schon eine deutliche Erleichterung“, sagt André Schwabe. Die früheren Rollbanden seien wesentlich schwerer gewesen.

Nahezu alle haben Erfahrung mit den Leipzig-Spielen. Auch wenn der Einsatz nicht immer gleich abläuft. „Wir haben auch schon alles an einem Tag bewältigen müssen“, erinnert sich Marco Hoffmann. Da begann der Einsatz um 4 Uhr morgens und endete ebenfalls nach Mitternacht.